Scheeßel (acb). „Es ist ein Programm, dass uns Freude bereitet und auf das wir stolz sein dürfen“, begrüßte Schulleiter Christian Birnbaum die anwesenden Gäste, die in der Eichenschule das 25. Jubiläum der deutsch-französischen Partnerschaft mit dem École Emilie de Rodat in Toulouse feierten.
Der Austausch ist längst ein fester Bestandteil im Schulprogramm und ermöglicht es den Schülern, die Kultur des jeweils anderen kennen- und schätzen zu lernen und den Blick über den Tellerrand zu werfen. In den vergangenen Jahren sind zahlreiche weitere Austauschprojekte hinzugekommen. Diese Förderung interkultureller Kompetenzen haben der Eichenschule 2016 den Namenszusatz „Europaschule“ eingebracht.
„Das, was ihr heute habt, ist nicht selbstverständlich“, betonte Birnbaum an die Schüler gewandt und hob hervor, dass die Zusammenarbeit heutzutage wichtiger denn je sei. Er bedankte sich bei den Eltern und Lehrern, die dabei eine große Stütze sind. Neben den französischen Schülern und ihren zwei Lehrern war auch deren Schulleiterin Anne Gauthier angereist und bedankte sich in einer kleinen Rede auf Deutsch für die Zusammenarbeit. Isabelle Miguet, Fachobfrau Französisch, lobte die Schüler für ihren Mut, diese Erfahrung zu machen und sich alleine in das Abenteuer fremde Familie, Sprache und Kultur zu stürzen. Kurzweilig unterhielt sie mit Anekdoten, gab Einblick in ihre eigene Lebensgeschichte und erzählte, was die Schüler während der Austausche erleben. So stehen in Südfrankreich Aktivitäten wie Wasserski oder der Besuch in einer Schokoladenmanufaktur auf dem Programm. Die Scheeßeler nehmen ihre Gäste mit zum Boßeln, Wattwandern oder schauen sich Hamburg an. „Dabei steht die Verbindung mit Menschen im Vordergrund“, sagt Miguet. „Wir müssen mit und von anderen lernen und gemeinsame Ziele erreichen.“ 450 Schüler haben in der Zeit seit Initiierung des Projekts von Frauke Brieger, die ebenfalls zu Gast war, an dem Austausch teilgenommen. Auch Ehepaare haben sich auf diesem Weg gefunden. „Auch wenn das natürlich nicht das Hauptziel war“, erzählte Miguet mit einem Lachen. Brieger hatte die Partnerschaft 1991 ins Leben gerufen. Durch das Goethe-Institut in Toulouse kam der Kontakt zu Rainer Kubis zustande. Der Deutschlehrer nahm Kontakt mit Brieger auf und 1992 fuhr erstmals eine Schülergruppe in die Stadt an der Garonne. „Schade ist nur, dass der Deutschunterricht in Frankreich in den vergangenen Jahren gekürzt worden ist. Macron will das wieder ändern, da bin ich sehr gespannt“, erzählt Brieger. Die Austauschschüler haben das Wochenende in ihren Gastfamilien verbracht. Auch wenn nicht alle Eltern Französisch sprechen, sind sie gerne bereit, ihren Teil beizutragen. „Wir haben zum ersten Mal Schüler bei uns aufgenommen. Zur Not geht das mit Händen und Füßen“, erzählen Birgit Santen und Dolores Fitschen. Beide loben das Engagement und die Möglichkeiten, die sich dadurch auch für ihre eigenen Kinder ergeben.