Sittensen – Die zu erwartenden Schülerzahlen für die Grundschulen der Samtgemeinde Sittensen machen deutlich, dass in Sittensen die Auslastungsgrenze erreicht ist. Laut Berechnung der Verwaltung werden für das kommende Schuljahr 107 Kinder prognostiziert, in Klein Meckelsen hingegen nur 38.
Ilse Carstens-Rillox, Leiterin der Sittenser Grundschule, wusste im Schulausschuss zu berichten, dass für 2023 sogar mit etwa 118 Kindern zu rechnen sei. Anne Klieber, Schulleiterin in Klein Meckelsen, vermeldete 31. Konkrete Zahlen lassen sich erst frühestens kurz vor den Sommerferien benennen, denn sogenannte „Flexi-Kinder“, geboren im Zeitraum vom 1. Juli bis 30. September, die eingeschult werden können, aber nicht müssen, können sich noch bis einen Tag vor der Einschulung anmelden. Als weitere Unsicherheit kommt die Anzahl der „Kann-Kinder“ hinzu, die erst nach dem 30. September bis zum 31. Dezember das sechste Lebensjahr vollenden. Sie können auf Antrag der Erziehungsberechtigten eingeschult werden. Die Entscheidung trifft die Schulleitung. Auch die Zahl der Zuzüge ist noch ungewiss. Valide Zahlen liegen demzufolge noch nicht vor. Der Schulausschuss sollte sich nun mit einer Änderung der Schulbezirke befassen. Sprich: Die freien Kapazitäten der Grundschule Klein Meckelsen sollen genutzt werden, um Kinder aus dem Einzugsbereich der Sittenser Grundschule künftig in Klein Meckelsen zu beschulen.
„Wir haben in der Samtgemeinde zwei gleichwertig gute Grundschulen, die erstklassige Arbeit leisten und sehr gut unterrichten und betreuen. In Sittensen ist die Kapazitätsgrenze erreicht. Die Schule ist grundsätzlich auf Vierzügigkeit ausgelegt, der neue Anbau vervollständigt diesen Anspruch. Die Samtgemeinde ist als Ganzes zu betrachten. Wir haben zwei Grundschulen, von denen künftig eine stärker als bislang genutzt werden muss“, verdeutlichte Samtgemeindebürgermeister Jörn Keller. Auch wenn in diesem Jahr in der Sittenser Grundschule fünf erste Klassen eingerichtet wurden und im kommenden Schuljahr die Lage identisch wäre, machte Carstens-Rillox deutlich, dass vom Land fünf Klassen pro Jahrgang nur in absoluten Ausnahmefällen genehmigt werden. 15 bis 20 Kinder müsste die Grundschule Meckelsen pro Jahrgang künftig mehr aufnehmen. Bislang werden dort Mädchen und Jungen aus Wohnste, Vierden, Ippensen, Groß und Klein Meckelsen beschult, in Sittensen aus den Dörfern Hamersen, Kalbe, Tiste, Freetz und Lengenbostel sowie aus dem Kernort Sittensen. Um ein Gleichgewicht hinsichtlich der Auslastung herzustellen, müssen die Schulbezirke neu eingeteilt werden. Laut Keller hat die Verwaltung bewusst keinen Vorschlag gemacht, welche Kinder aus welchen Dörfern künftig in Klein Meckelsen beschult werden sollen. „Die Politik kann ergebnisoffen diskutieren. Aber spätestens zur nächsten Sitzung am 1. Dezember ist eine Entscheidung gefordert. Die Eltern brauchen so früh wie möglich Planungssicherheit. Und der Landkreis muss die Busfahrpläne erstellen“, machte Keller deutlich. Die Mitglieder des Schulausschusses sahen sich nicht in der Lage, eine Empfehlung abzugeben, auch im Hinblick auf fehlende Zahlen. Ungeachtet dessen muss eine Entscheidung getroffen werden, auch wenn sie unbequem ist. Weitergehende Beratungen sollen nun in den Fraktionen stattfinden. Danach ist ein interfraktionelles Treffen geplant, an dem auch Vertreter von Verwaltung, Schulen und Eltern teilnehmen sollen. Einen Beschluss muss dann der Samtgemeinderat am 1. Dezember fassen. Einig war sich das Gremium, dass es keine Wechsel zwischen den Dörfern geben soll, sondern eine langfristige Verlässlichkeit und Konstanz gewährleistet sein muss. Der Samtgemeindebürgermeister ließ noch wissen, dass an der Grundschule Meckelsen im nächsten Jahr ein provisorischer Ganztag für die ersten Klassen bis 15 Uhr eingerichtet werden soll. Das Mittagessen wird über ein Catering erfolgen. Im Folgejahr ist ein Ganztagsbetrieb für alle Jahrgänge geplant, denn dann soll auch die geplante Mensa fertig sein. Er wies darauf hin, dass bauliche Maßnahmen an der Grundschule Meckelsen erforderlich werden könnten, sofern sich eine dauerhafte Dreizügigkeit ergebe. „Platz wäre außerhalb des Gebäudes vorhanden“, sagte er.