Esther Meyer-Biemold schließt Arbeit an Tister Dorfchronik ab

Zeitreise auf 400 Seiten

Bürgermeister Christian Glattfelder und Esther Meyer-Biemold freuen sich über die Fertigstellung der Tister Dorfchronik.
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Tiste (r/mey). Die Tister Dorfchronik ist fertig. Mehrere Jahre hat Esther Meyer-Biemold ehrenamtlich Daten, Fakten und Fotos gesammelt, historische Dokumente und Akten im Archiv gesichtet und vieles mehr erledigt. Druckfrisch liegt nun das über 400 Seiten dicke Buch vor, das von der Gemeinde Tiste herausgegeben wird. Der Titel lautet: „Tiste und Burgsittensen im Wandel der Zeit – Bauerndorf und Adelssitz“.

Käuflich zu erwerben ist es für 19,50 Euro am heutigen Samstag, 18. Juni, zwischen 10 und 12 Uhr im Tister Sporthaus, ab Montag, 20. Juni, beim Fotostudio „Petscheleit & Petscheleit“ in Tiste sowie beim amtierenden Bürgermeister von Tiste, Christian Glattfelder.

Vor einigen Jahren war der Bürgermeister an die Tister Soziologin Esther Meyer-Biemold mit der Frage herangetreten, ob und wie man eine Chronik des Dorfes erstellen könnte. Wie sahen Tiste und Burgsittensen früher aus? Welche Auswirkungen hatten Kriege und strukturelle Veränderungen auf die Entwicklung des Dorfes? Wie gestalteten sich der Alltag der Tister Bauern und das Leben auf dem adeligen Gut? Dies und noch vieles mehr sind die Fragen, die in dem Buch behandelt werden.

„Es ist der Versuch einer Zeitreise, das Probieren, ein Stück Heimatgeschichte lebendig zu machen, den Zahlen mittels Hintergrundinformationen Leben einzuhauchen, Verständnis und Gefühl für vergangene Zeiten zu wecken, Spannendes und Erstaunliches zu erzählen und natürlich auch, ein wenig Wissen über Ursprünge der Tister zu vermitteln und zu bewahren“, teilt die Soziologin mit. Ihr über 400 Seiten starkes Werk umfasst den Zeitraum von der Ur- und Frühgeschichte Tistes und Burgsittensens bis heute. Auch Kreisarchäologe Dr. Stefan Hesse hat einen Beitrag geliefert.

Es galt, die Vielzahl an gesammelten Bildern und historischen Fakten chronologisch zu strukturieren und zu ergänzen. Sehr schnell tauchten neue Fragen auf. „Ich hoffe, es ist gelungen, die Geschichte der beiden Orte ebenso spannend und unterhaltend darzustellen, wie sich die Arbeit gestaltete“, sagt die Archäologin. „Leider musste in dem Abschnitt über die alten Tister Höfe auf eine ausführliche Schilderung der Besitzerfolge und somit der einzelnen Familiengeschichten verzichtet werden, da dies den zeitlichen Rahmen sowie den Umfang dieses Buches gesprengt hätte.“

Die Erforschung der Tister und Burgsittenser Geschichte ist noch lange nicht abgeschlossen und bietet nach wie vor Raum für zukünftige Projekte“, erklärt Esther Meyer-Biemold. „Danken möchte ich allen Dorfbewohnern, die mir auf der Suche nach fotografischen Schätzen Einblicke in ihre privaten Fotoalben gewährten, die bereitwillig meine Fragen beantworteten und für mich im Dorf recherchierten. Ebenso danke ich denjenigen, die mich ansprachen, weil ihnen etwas historisch Interessantes in den Sinn gekommen war, die mich anriefen oder an meiner Tür klingelten. Unterstützend waren auch die vielen motivierenden Worte, die mir halfen, dieses Projekt zu Ende zu bringen. Und natürlich meiner Familie für ihr Verständnis, wenn ich wieder einmal stundenlang in alten Akten, Bildern und Unterlagen abgetaucht war oder versunken am Laptop saß.“

Glattfelder ergänzt: „Diese Chronik gewährt einen tiefen Einblick in die Geschichten der Bürger, von den Herrschaften und den einfachen Leuten; die Veränderungen des Ortes im stetigen Wandel der Zeiten, geformt von Natur, Kultur, Technik, Krieg und Frieden, Glück und Unglück. Alteingesessene und Neubürger können darin ihre Geschichte, die ihrer Vorfahren, Nachbarn und Mitmenschen, die Geschichte des Ortes und der Landschaft umher erforschen. Vielleicht kann die Chronik auch den Anstoß dafür liefern, zukünftig selbst unsere Heimat aktiv mit gestalten zu wollen, schließlich stehen im Herbst Kommunalwahlen an.“

• Über die Autorin: Esther Meyer-Biemold, geboren 1972 in Zeven, studierte Soziologie, Kulturwissenschaft und Erziehungswissenschaft mit den Schwerpunkten Sozial- und Kulturgeschichte in Bremen. Anschließend war sie in der Pressestelle des Hamburger Telekommunikationsunternehmens HanseNet tätig. Die verheiratete Mutter zweier Söhne lebt seit 2003 mit ihrem Mann in Tiste auf dem „Schloos-Hof“, der seit Generationen im Besitz seiner Familie ist.

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