Handwerkermuseum: Sonderausstellung zu Projekt des Museumsverbandes

„Vom Ihr zum Wir“

Bürgermeister Diedrich Höyns, Hartmut Vollmer, Leiter der Abteilung Chronik und Schriftum des Sittenser Heimatvereins und Heimatvereinsvorsitzender Heinz-Hermann Evers (von links) freuen sich, dass die Wanderausstellung des Museumsverbandes auch in Sittensen zu sehen ist. Foto: Tiemann
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Sittensen – Noch bis zum 26. Februar ist im Handwerkermuseum Sittensen die Sonderausstellung „Vom Ihr zum Wir. Flüchtlinge und Vertriebene im Niedersachsen der Nachkriegszeit.“ zu sehen. Öffnungszeiten: sonntags von 14 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung. Ansprechpartnerin: Museumsleiterin Kerstin Thölke, Telefon: 04282 9300 1653, Mail: handwerkermuseum@sg.sittensen.de.

Die offizielle Eröffnung wurde von Bürgermeister Diedrich Höyns und dem Vorsitzenden des Heimatvereins der Börde Sittensen, Heinz-Hermann Evers, vorgenommen.

Konzipiert wurde die Präsentation anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Landes Niedersachsen vom Museumsverband für Niedersachsen und Bremen im Rahmen des Projektes „Herkunft.Heimat.Heute.“ Die Wanderausstellung dokumentiert auf 14 Bannern den Beitrag der Flüchtlinge und Vertriebenen am Aufbau des Landes Niedersachsen. Ergänzt werden die Inhalte durch Zeitzeugenberichte von Flüchtlingen und Vertriebenen aus der Börde Sittensen. Auch geben Flüchtlingslisten aus den Jahren 1944 bis 1949 Auskunft über das Ankommen nach der Flucht in den einzelnen Bördedörfern.

Die Gründung des Landes Niedersachsen im Jahre 1946 bedeutete nicht nur den Zusammenschluss von vier zuvor selbständigen Regionen, sondern auch die Versorgung von etwa zwei Millionen Menschen, die aus den Ost- und Siedlungsgebieten in den Westen geflohen waren oder von dort vertrieben wurden. In Zeiten des Mangels, der West- wie Ostdeutsche gleichermaßen traf, war dies eine große Herausforderung. Der Anfang in dem kriegszerstörten Land war schwer.

Die Neubürgerinnen und Neubürger konkurrierten mit den Einheimischen um knappe Ressourcen, wie Wohnraum und Nahrung.

Gleichzeitig halfen sie durch ihre Arbeitskraft, das Land wieder aufzubauen. Die Ausstellung zeigt auf, welche Beiträge die Flüchtlinge und Heimatvertriebenen für die Gründung und die Entwicklung des Landes geleistet haben. Gerade in den Bereichen Wirtschaft und Kultur stellte der Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebene eine Bereicherung für das Land Niedersachsen dar.

Religiöse Differenzen trugen zur gelebten Ökumene bei. Die Ankunft der Flüchtlinge und Vertriebenen lässt sich bis heute an vielen Straßennamen mit ostdeutschem Bezug und den neu entstandenen Flüchtlingssiedlungen ablesen. Die Ausstellung erzählt Geschichten, die exemplarisch die großen Anstrengungen verdeutlichen, die den Weg vom „Ihr“ zum „Wir“ geprägt haben.

An einigen Öffnungstagen werden Zeitzeugen oder deren Angehörige aus der Börde Sittensen die Ausstellung begleiten und den Besuchern ihre Geschichte von Flucht und Vertreibung nahebringen. Die besondere Stellung der Arbeit des Heimatvereins der Börde Sittensen wird denn auch in der Präsentation ausdrücklich gewürdigt. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Katalog mit vertiefenden Beiträgen begleitet. Herausgeberinnen sind Dr. Barbara Magen und Nathalie Reinsch: Vom Ihr zum Wir. Flüchtlinge und Vertriebene im Niedersachsen der Nachkriegszeit.

Weitere Informationen zum Projekt „Herkunft.Heimat.Heute.“ unter: www.mvnb.de/museumsverband/unsere-projekte/herkunft-heimat-heute. Die Ausstellung wurde aus Mitteln des Landes Niedersachsen und aus Paragraf-96-Mitteln des Bundes finanziert. Projektpartner sind die Landesbeauftragte für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, Editha Westmann (MdL) und das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg. mey

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