Fachkräftesicherung ist Thema bei den Wirtschaftssenioren
Sittensen – Das Wirtschaftssenioren-Netzwerk im Landkreis Rotenburg hat sich unlängst in Sittensen zu einem Austausch getroffen und auch eine Betriebsbesichtigung der Räucherei in Klein Meckelsen unternommen. In dem Verein haben sich pensionierte Unternehmer und Führungskräfte aus unterschiedlichsten Branchen zusammengeschlossen, um ehrenamtlich Gründern und Unternehmern mit ihrer fachlichen Expertise und Lebenserfahrung zur Seite zu stehen.
Sie bieten zusätzliche Hilfestellung vor und während der Existenzgründung oder auch bei einer Regelung der Unternehmensnachfolge an. Die Treffen der Wirtschaftssenioren finden in regelmäßigen Abständen statt, diesmal waren sie in der Heimat des Vorsitzenden, Manfred Burfeind aus Sittensen, zu Gast. Nachdem die Gruppe zunächst in Klein Meckelsen eine Führung durch den Betrieb „Die Räucherei“ durch Inhaber Hans-Joachim Kunkel geboten bekommen hatte, ging’s anschließend ins Restaurant „Angelini“ in Sittensen zum Meinungsaustausch zum viel diskutierten Thema Fachkräftesicherung. Mit dabei waren auch die neue Wirtschaftsförderin der Samtgemeinde Sittensen, Nina Hinterholzer-Molnar und York Schmelter von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Rotenburg, der für die Region Zeven zuständig ist, sowie Rolf Klee von der Handelskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade und Gudrun Gebhardt von der IHK Stade. Klee und Gebhardt gehören auch der neu gegründeten Weiterbildungsagentur Elbe-Weser an, die Betrieben in der Elbe-Weser-Region bei den vielfältigen Herausforderungen der Fachkräftesicherung zur Seite steht. Sie berichteten über ihre Arbeit und ihre Aufgabengebiete. Der demokratische Wandel schreitet voran, der Fachkräftemangel wächst. Für Manfred Burfeind ist zum Beispiel das „Best-Age-Managements“ ein effektives Modell. Das sieht ein altersgerechtes Personalmanagement vor, um die Altersstrukturen in Unternehmen sinnvoll einzusetzen und Mitarbeitende in ihren verschiedenen Alterssituationen wertzuschätzen und so zu beteiligen, dass sie den Unternehmenszielen effizient und so lange wie möglich nützen. „Dem Fachkräftemangel kann man auch damit begegnen, dass ältere Mitarbeitende über ihren Ruhestand hinaus noch länger im Betrieb verbleiben und ihre Erfahrung und ihr Wissen weiterhin vermitteln und erfolgreich einsetzen. Das muss nicht in Vollzeit sein. Arbeit ist keine Strafe, sondern kann auch Erfüllung sein. Die Jüngeren mögen dynamischer und schneller daherkommen, die Älteren aber kennen die Abkürzungen“, gibt Burfeind mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Ihr Wissen und ihre Erfahrung, vor allem auf den Gebieten der Personalführung und Betriebswirtschaft, möchten auch die Wirtschaftssenioren weitergeben. „Wir als Ruheständler haben Zeit und Geduld und begleiten Betriebe zum Teil auch über Jahre hinweg. Wir sind zwar keine digitalen Nerds, können aber auf anderen Ebenen unterstützen und helfen, weil wir auch wirtschaftlich unabhängig sind“, so der Sittenser. Das Wirkungsgebiet des Wirtschaftssenioren-Netzwerkes erstreckt sich über die Landkreise Rotenburg, Osterholz und Verden. Die Wirtschaftssenioren setzen sich zusammen aus ehemaligen Führungskräften und Unternehmern aus Industrie, Handel, Handwerk und Banken. Bislang besteht die Gruppe allerdings nur aus Männern. „Weibliche Mitglieder, die sich uns anschließen mögen, sind herzlich willkommen. Dass es bisher keine gibt, liegt wohl auch daran, dass es in unserer Generation nur wenige Frauen in Führungspositionen gegeben hat,“ vermutet Manfred Burfeind.