St. Dionysius-Kirche wird saniert und bis September geschlossen

Altarraum als hellster Punkt

Ein ungewohntes Bild: Das leere Hauptschiff der Kirche ohne Bänke. Fotos: Heidrun Meyer
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Sittensen (mey). Das zeugt von Gemeinschaft und starkem Miteinander. Denn: Bis zu 40 freiwillige Helfer haben tatkräftig bei den Vorbereitungsarbeiten zur Sanierung der Sittenser St.-Dionysius-Kirche mit angepackt. Und zu tun gab ess viel. Alle 48 Bänke mussten losgeschraubt und ausgebaut werden. Vorher galt es, die unter den Bänken liegenden Heizkörper abzubauen. Auch alle Lampen mussten abgeschraubt werden.

Die Bänke werden bis zur Fertigstellung der Sanierungsmaßnahmen in einer Kartoffellagerhalle abgestellt und wurden zuvor, sofern nötig, repariert. Bernd Meyer, Vorsitzender des kirchengemeindeeigenen Bauausschusses, freut sich, dass in den Helferreihen nahezu alle Gewerke vertreten sind: „Das hilft ungemein. Die Hauptgewerke wie Maler-, Elektro- und Bodenarbeiten sind vergeben worden. Die Wände und die Decke erhalten einen neuen Anstrich, der Fußboden wird aufgearbeitet, Beschallung und Beleuchtung werden optimiert.“ Augenmerk gilt der Beleuchtung des Altarraumes. „Er soll der hellste Punkt in der Kirche werden. Mit einer entsprechenden Beleuchtung wird er bewusst in Szene gesetzt, sodass die Kronleuchter, die bislang beim Blick in den Altarraum im Fokus standen, nur mehr ein Schmuckelement sind“, weiß Jürgen Klensang zu berichten. Darüber hinaus wird seinen Worten zufolge eine zusätzliche Lesebeleuchtung sowohl für den Chorbereich im Altarraum als auch für den Bereich der Bänke eingerichtet. Die Kosten der Renovierungsarbeiten sind mit 107.000 Euro veranschlagt.

Die Arbeiten werden im Rahmen der Orgelsanierung durchgeführt. So wird in einem Zuge quasi die ganze Kirche einmal instandgesetzt. Die Sittenser Kirchenorgel wurde 1959 von Göttinger Orgelbauer Paul Ott erbaut. Jetzt steht dort nur noch das Gerüst. Schmutz und mechanische Abnutzungen haben den Klang des imposanten Instrumentes erheblich beeinträchtigt. Teile der Orgel können seit vielen Jahren nur eingeschränkt genutzt werden. In einem Spezialbetrieb findet die fachmännische Reinigung statt, die letzte ist schon 36 Jahre her. Auch alle beweglichen Teile sollen ausgetauscht werden, zudem wird die Orgel erweitert. 82 000 Euro soll die Sanierung kosten. Neben Zuschüssen von Landeskirche, Samtgemeinde und Spenden von Stiftungen und Einzelunternehmen muss die Kirchengemeinde einen großen Teil der Kosten selber finanzieren. Weitere Spenden sind daher sehr willkommen. Es ist auch möglich, die Patenschaft von einer oder mehreren der rund 2.000 Orgelpfeifen zu übernehmen. Geplant ist, dass am 1. Advent die Kirchenorgel offiziell wieder in Betrieb geht. Wegen der Renovierungsarbeiten in der Kirche bleibt diese bis September geschlossen. Gottesdienste werden in der Friedhofskapelle abgeholten, Trauungen können in umliegenden Kirchen, vor allem in Heeslingen, durchgeführt werden. Küster Hans-Jürgen Wedemeyer weiß von der langen Historie der St. Dionysius-Kirche zu erzählen. So hat der fränkische König und spätere Kaiser Karl der Große vermutlich um 797 auf dem „Strietbarg“, einem alten germanischen Versammlungs- und Opferplatz, die erste Kirche bauen lassen. Benannt wurde sie nach seinem persönlichen Patron, dem Heiligen Dionysius. Von 1606 bis 1613 ließ die Adelsfamilie Schulte die Kirche erneuern. 1679 kam ein neuer Turm hinzu, der 1907 abbrannte. Der jetzige Turm mit einer Höhe von 48 Metern ist 1909 erbaut worden. Die letzte große Innenrenovierung fand 1994/95 statt. Im heutigen Gesamtbau finden sich Bauspuren aus allen Jahrhunderten.

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