Sottrum (as). Dichtes Gedränge auf dem Asphalt. Reinhard Rosebrock, Ehrenbürgermeister der Gemeinde Sottrum, hat alle Hände voll damit zu tun, die jüngsten Teilnehmer des Sottrumer Abendlaufs an der Startlinie zu halten. Die so genannten Bambinis sind bereit, alles zu geben. Schließlich schlägt er die Starterklappe zu – hastig bewegen sich die jungen Sportler Richtung Ortskern.
Die 93 Bambinis machen zwar nur einen Bruchteil der Laufveranstaltung aus, sind aber mit ihrem zutage geförderten Ehrgeiz ein Hingucker. Doch nicht nur um ihre jüngsten Sprösslinge anzufeuern, finden Menschen zu Beginn des Wochenendes nach Sottrum – auch Schüler und erwachsene Läufer nutzen die Möglichkeit zur Bewegung auf drei Strecken zu 2,5, fünf und zehn Kilometern Länge. Bei der 21. Auflage des Sottrumer Abendlaufs beträgt die Meldezahl 1.158. Abzüglich der Kleinsten, die ohne Zeitmessung ins Ziel kommen, schließen 927 die Strecke ab.
Die Organisatoren vom TV Sottrum sind mit der Veranstaltung mehr als zufrieden. „Die Stimmung ist ausgelassen und alles verläuft sehr locker. Das liegt sicher auch an dem guten Wetter“, erklärt Thomas Patzwald, Mitglied des Organisationsteams. Entsprechend gestaltet sich die Atmosphäre: Am Streckenrand feuern Freunde und Verwandte die Teilnehmer an, eine Trommelgruppe heizt den Läufern mit schnellen und durchdringenden Rhythmen ein. Volker Heinze vom TV Sottrum motiviert sie in seiner Rolle als Ansager auf der Zielgerade zu Spitzenleistungen. Und die Cheerleader des TV sorgen im Rosenweg mit Choreographien dafür, dass die Sportler noch ein wenig aufs Tempo drückten. Für zusätzliche Motivation bei den Kleinsten sorgen viele Eltern, die ihre Sprösslinge bis in den Zieleinlauf begleiteten. Patzwald bescheinigt dem Ereignis einen reibungslosen Ablauf. Etwas anders werden das einige Starter des Fünf-Kilometer-Laufes sehen: Keine 50 Meter vom Start entfernt stürtzt ein Teilnehmer, zwei bis drei weitere tun es ihm infolge dessen gleich. Doch bis auf blaue Flecken bleiben dabei keine Schäden zurück – das DRK-Team vermeldet jedenfalls keinen Einsatz. Auch wenn für die Organisatoren alles glatt geht, Patzwald möchte noch an der einen oder anderen Schraube drehen: „Wir könnten den Bambini-Lauf noch besser ausweisen. Die fehlende Beschilderung ist vor allem für die Eltern ein Problem, die ihre Kinder das erste Mal an den Start bringen“, sagt er. Und auch dass Läufer vermehrt mit Ohrhöhrern starten, bereitet ihm Kopfzerbrechen. Die dadurch entstehende eingeschränkte Aufmerksamkeit sorge dafür, dass hintere Läufer nicht eigenständig Platz für die Schnellsten machen. „Das wird vor allem dann zum Problem, wenn der erste Läufer die zurückliegenden überrundet. Er kann dann nicht mehr einfach so vorbei ziehen. Wohl auch deshalb hatten wir diesmal keine Bestzeit.“ Die Ergebnisse: Schnellster Läufer der Strecke über zehn Kilometer ist Andreas Kuhlen. Er meistert sie mit 31:31 Minuten, gefolgt von Christoph Mahr (32:08) und Yonas Abadi (33:12). Um eine Minute verpasst Kuhlen so den Streckenrekord, den Marek Jaskolka 2006 mit 30:32 Minuten aufstellte. Den Wettbewerb über fünf Kilometer entschied Andreas Oberschilp mit 16:21 Minuten vor Carsten Ahlefeld (17:33) und Sönke Prigge (17:51) für sich. Auf der Strecke über 2,5 Kilometer war Kjon Frenz mit 9:11 Minuten ganz vorn. Jona Prigge (9:32) und Carlo Meyer (9:34) folgten ihm ins Ziel.