Sottrum. Aller Anfang ist vielstimmig – auf den Gedanken könnte man zumindest verfallen, wenn es um die Eröffnungsdarbietung von „Sing, Sottrum, Sing“ in Sottrum geht. Das A-capella-Quintett Sub5 aus Hannover lässt im Gymnasium aufhören, denn die Musiker eröffnen am vergangenen Wochenende die Motto-Tage im Zeichen der Stimme.
Die Bühne ist mit Holzpaletten und Lichtleisten dekoriert, die Scheinwerfer gehen an und aus dem Off hört das Publikum leisen Gesang. Drei Frauen und zwei Männer kommen durch den Zuschauerraum und treten in grau gehaltener Kleidung auf die Bühne des Forums. Und schon nach den ersten Tönen hat diese Gruppe einen Draht zum Publikum entwickelt, den sie den ganzen Abend über halten wird.
Mit einem afrikanischen Thema beginnt der Ritt durch die Epochen des Gesangs. „Wir singen, was uns Spaß macht“ ist die oberste Devise dieser fünf Künstler des instrumentenlosen Gesangs. In kurzen und humorvollen Zwischenmoderationen erklären sie die Darbietungen und so mancher Zuschauer ist erstaunt, was mit dem „Instrument Stimme“ alles zu machen ist. Anstatt einer Trommel klopft sich Ole Backhaus, der Bass der Gruppe, auf die Brust und begleitet so Juliette Jacobsen, Marlies Weymann, Joel Besmehn und Jan-Marco Schäfer, wenn sie ihre filigranen Stimmgebilde weben und damit die begeisterten Zuschauer einfangen. Zarte Halbtonreihen wechseln sich mit präsenten Soli ab, die vielleicht von der Tontechnik mehr in den Vordergrund gemischt gehören. Bei der Interpretation des Volksliedes „Kein schöner Land“ ist dann auch einmal eine Obertonvariante des Volksliedes zu hören und bei der zweiten Zugabe, ganz ohne Mikros, kann man erleben was für einen Zauber die menschliche Stimme erzeugen kann. Die meisten Arrangements schreibt Sub5 selbst, es gibt keinen Chef und ihre kleinen Choreografien entwickeln sie selbst vor der Spiegelwand ihres Probenraumes. Viele Preise und Auszeichnungen haben die fünf Künstler schon gewonnen, aber es ist ihnen anzumerken, dass sie den enthusiastischen Applaus und die Standing Ovations noch mit natürlicher Dankbarkeit aufnehmen können. Mehr zu „Sing, Sottrum, Sing“ finden Interessierte auf Seite 13.