Visselhövede. Schon 2020 hatte die Stadt die Umstrukturierung der Jugendarbeit auf den Weg gebracht, jetzt wird es konkret: „Sie bekommt endlich Gesicht“, freute sich Bürgermeister Ralf Goebel. Denn seit Februar sind Stefan Gaudies (54) und Iris Weis (52) mit je einer halben Stelle vor Ort aktiv. Auch Sabine Voss von der DAA und Gustav Stegmann vom Präventionsrat als Kooperationspartner hießen die neuen Mitarbeiter willkommen. „Es gab Konflikte, und das wollen wir ändern“, erklärte Stegmann.
Dabei geht es allen Beteiligten darum, auch die Jugendlichen der Stadt anzusprechen, die bisher nicht in Sportvereinen oder beispielsweise in der Kirche eingebunden sind. „Wir wollen einen Weg finden“, fügte Stegmann an. Sowohl er als auch Goebel betonten, dass es nun darum ginge, die Arbeit in ein langjähriges Engagement münden zu lassen. „Das muss sich etablieren und wir wünschen Ihnen sehr viel Glück“, so Stegmann.
In kleiner Runde stellten sich Gaudies und Weis kurz vor. „Es ist wirklich toll, vom ersten Tag an sind wir in die Arbeit eingebunden“, betonte Weis. Sie freue sich schon auf die Zusammenarbeit und sehe ihre Stärken dabei sowohl im Bereich der Organisation als auch im Bereich des Gestalterischen. Ihr Kollege Gaudies bringt vor allem Erfahrung im Bereich der aufsuchenden Jugendarbeit mit – und um die soll es auch schwerpunktmäßig künftig gehen. Gaudies war zunächst Gärtnermeister, später engagierte er sich im Bereich der Arbeitstherapie. Es folgte ein Fernstudium der Sozialarbeit, und schon in der Zeit absolvierte Gaudies Praktika im Bereich der aufsuchenden Jugendarbeit. Iris Weis war in der Erste-Hilfe-Ausbildung und der Schulsanitäter-Ausbildung aktiv, auch mit Führerscheinanfängern hat sie schon gearbeitet. „Auch ich freue mich, dass wir den Zuschlag für die Förderung erhalten haben“, erklärte Sabine Voss. Die dreijährige Förderung sei eine stabile Grundlage, um die Arbeit aufzubauen, „wir können jetzt wirklich was bewegen“, betonte sie. Auch als Arbeitgeber wolle sie das ganze Projekt deutlich unterstützen. „Wir haben hier jetzt zwei DAA-Mitarbeiter, die wirklich Gas geben.“ Die Hoffnung liegt dabei auf Synergieeffekte zwischen der Gemeinwesenarbeit und der Jugendarbeit – „und diese Effekte können wir jetzt schon deutlich merken“, lobte Gemeinwesenarbeiter Christian Oddoy. Die Dienstwege seien kurz, man lebe und arbeite in einem lebendigen Netzwerk. „Das macht Spaß und das funktioniert, wir können wirklich einiges bewegen“, betonte er. „Wir fangen nicht bei Null an, müssen uns aber etwas finden.“ Mittelfristig werde man den alten Jugendtreff als Treffpunkt noch nutzen, langfristig geht es dann am neuen Standort beim Visselbad weiter. „Wir haben ja bereits Kontakte zu den Jugendlichen aus der Vergangenheit, diese wollen wir ebenfalls aktiv einbinden, auch um neue Jugendliche anzusprechen“, so Oddoy. „Wenn alles gut geht, dann sollen alle, die hier leben, auch ihre Stadt mitgestalten“, formulierte er einen weiteren Wunsch.