Mastenfahrt bedrückt Teilnehmer

Mehr Bewusstsein für die Folgen

81 Personen nahmen an der Radtour zu den Standorten der geplanten Strommasten in der Hassendorfer Feldmark teil. Angesichts der vorgesehenen massiven Eingriffe machte sich immer wieder bedrückte Stille unter den Mitfahrern breit.
 ©Hassendorf unter Strom

Hassendorf (r/as). Eine Radtour bei strömendem Regen? Ungewöhnlich. Das Vergnügen stand bei der Mastenfahrt am vergangenen Sonntagvormittag, zu der die Bürgerbewegung „Hassendorf unter Strom“ eingeladen hatte, offensichtlich nicht im Vordergrund. 81 Personen waren dem Aufruf des Bündnisses gefolgt, um sich davon ein Bild zu machen, welche Auswirkungen die voraussichtlich geplanten Masten des Ersatzneubaus „Stade – Landesbergen“ auf die Landschaft haben.

Die Bereisung startete beim Dorfgemeinschaftshaus in Richtung Bundesstraße und führte anschließend in Richtung der beiden Tonkuhlen. Hans-Uwe Franke, einer der Sprecher der Bürgerbewegung, zeigte den Teilnehmern die Orte, an denen die zwischen 67 und 97 Meter hohen Strommasten für die Freilandleitung aufgestellt werden sollen.

Über weitere Stationen ging es zum Naturschutzgebiet Wümmewiesen bis zu der Stelle, wo nach dem Willen des Netzbetreibers Tennet einer der höchsten Stahlpfeiler die Wümme in Richtung Hellwege überspannen soll. „Spätestens dort wurde deutlich, wie stark die geplante Trasse den für Mensch und Tier wertvollen Lebensraum in Mitleidenschaft ziehen würde“, heißt es in der Pressemeldung der Veranstalter. Um der räumlichen Vorstellungskraft der Teilnehmer auf die Sprünge zu helfen, hatten die Organisatoren entlang der Strecke mehrere 70 Meter lange, rot-weiße Markierungsbänder gespannt. Sie zeigten an, wo die jeweiligen Masten entsprechend breite Schneisen durch die Landschaft und die Wälder zur Folge haben würden. Eine Demonstration, die wirkte: „So machte sich angesichts der vorgesehenen massiven Eingriffe immer wieder bedrückte Stille unter den Mitfahrern breit“, blicken die Mitglieder der Bewegung zurück. Ein Hassendorfer nannte die Erkenntnisse demnach „bewusstseinserweiternd“.

Abschließend bestand die Möglichkeit, sich in Unterschriftenlisten einzutragen, die demnächst Bürgermeister Klaus Dreyer und Vertretern des Gemeinderats übergeben werden. Das erklärte Ziel: Die Angelegenheit soll auf der Agenda der nächsten Gemeinderatssitzung landen. Damit will die Bürgerbewegung vor allem erreichen, dass statt der Freilandleitung ein Erdkabel verlegt wird – „eine Alternative, die den Wald und den Lebensraum der Wiesen- und Wasservögel in der Wümmeniederung schont und zudem Tourismus und Naherholung in der Gesundregion nicht beeinträchtigt“, so die Begründung in der Pressemeldung der Initiative.

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