Hellwege. 16 nautische Meilen östlich vom Bremer Flughafen liegt er, der „schönste Graslandeplatz Deutschlands“. Davon ist Joachim Kruth fest überzeugt. Der Pressesprecher der Flugsportgruppe (FSG) Airbus Bremen ist sicher, die Bahn des Flugplatzes Weser-Wümme bei Hellwege ist „glatt wie ein Baby-Popo“ – und damit bestens geeignet für die Modellflugtage am Wochenende, 23. und 24. Juni.
Zwei Tage lang stehen das 850 Meter lange Flugfeld und alles drumherum im Zeichen des Flugmodellbaus und der Modell-Fliegerei. Jeweils von 11 bis 17 Uhr zeigen die FSG Airbus Bremen und der Modellflugverein (MFG) Schwarme das Hobby, das sie fasziniert – und das bei freiem Eintritt. Vom Segelflugzeug über Modelle mit Verbrennungs- oder Elektromotor bis hin zum Hubschrauber und Multicopter sind die unterschiedlichsten Himmelseroberer zu sehen. Historische Großmodelle wie das Bremer Kind VFW 614, Focke-Wulf Fw44 Stieglitz und die viermotorige Focke-Wulf Condor Fw200 repräsentieren aus Sicht der Luftfahrtfreunde „legendäre Bremer Flugzeugprojekte der Vergangenheit“. Studenten der Hochschule Bremen zeigen darüber hinaus selbst entwickelte Flugmodelle und weitere Modellbauer anderer Vereine kommen dazu.
Die Modellflugtage reihen sich nahtlos ein in die Veranstaltungsreihe „Highlights der Bremer Luftfahrt“, die der übergeordnete Verein Bremer Airbe organisiert. „In der Öffentlichkeit ist kaum bekannt, was wir in der Region für geschichtsträchtige Flugzeuge sowie und Luft- und Raumfahrtorte haben. Außerdem feiern wir einige Jubiläen“, sagt Kruth. Damit sind unter anderem der 90 Jahre zurückliegende Atlantikflug der Junkers W33 Bremen und 80 Jahre Atlantikflug der FW 200 Condor D-Acon gemeint. Der Fluglehrer ist seit knapp 50 Jahren Mitglied in der FSG und war als Ingenieur an der Entwicklung des VFW 614 beteiligt. „Unser Baby“, wie Kruth das Verkehrsflugzeug liebevoll nennt, wird in Form zweier detailgetreuer Modelle zu sehen sein. Die Jubiläen beziehungsweise die zugehörigen Kleinausgaben der Flugmaschinen seien Highlights der Modellflugtage, die Interesse wecken dürften. Bis zu 70 Kilo wiegen die Miniflieger mit ihren zum Teil sehr kraftvollen Motoren. Ebenfalls als Höhepunkt handelt Kruth den Simulator, mit dem auch Laien einmal den Flug beispielsweise einer Condor erleben können. „Mal selbst über den Raum Bremen zu fliegen, dürfte sicher einigen Spaß bringen“, mutmaßt der Hobbyflieger und lädt zu dem computergestützen Erlebnis ein. Ein sogenannter Simulatorinstructor leitet den Flug an und wird höchstens mal bei der Landung eingreifen müssen. Und neben dem Modellflug- soll es auch um den Vereinsbetrieb gehen. So stehen unter anderem die Piper PA 28, die Schulmaschine Cessna C150 und viele weitere Flugzeuge für Interessierte bereit – genauso wie der „Golf der Lüfte“, wie Kruth die viel verwendete Cessna 172 nennt. Wer möchte, erfährt einiges über Reise- und Schulflugzeuge sowie über die Privatpilotenlizenz. Mehr Infos zur Flugsportgruppe sowie zum Flugplatz Weser-Wümme gibt es im Internet unter www.edwm.de. Die Adresse des Platzes lautet Stelle 4, Hellwege.