Sottrumer Gemeinderat beschließt Ertüchtigung des alten Sporthauses - VON NINA BAUCKE

Kehrtwende in Sachen Hort

Das alte Sporthaus soll künftig nun doch beide Hortgruppen u2013 "Wiestestrolche" wie auch "Wurzelbande" u2013 beherbergen.
 ©Baucke

Sottrum – Jetzt also doch: Nur wenige Tage nach dem das alte Sporthaus in der Alten Dorfstraße in Sottrum als Standort für den Hort vom Tisch war, gibt der Gemeinderat, nachdem bereits der Verwaltungsausschuss unmittelbar davor vorgelegt hatte, in seiner Sitzung am Montag einstimmig bei vier Enthaltungen grünes Licht, um eben jenes Gebäude zu ertüchtigen – für die Hortnutzung. „Ich mag es auch nicht, im Verwaltungsausschuss Beschlüsse aus einem Fachausschuss zu kippen. Aber wir müssen jetzt eine Entscheidung fällen, wir haben eine Deadline“, macht Bürgermeister Hans-Jürgen Krahn (CDU) deutlich.

Erst vor einer Woche hatte der Sozialausschuss entschieden, statt eines Umbaus des alten Sporthauses die Hortgruppe „Wiestestrolche“, inklusive Mittagessen und Betreuung bis 16 Uhr, an der Oberschule zu belassen, während nach den Sommerferien die „Wurzelbande“ an die Grundschule Am Eichkamp umzieht und dort ohne Mittagessen bis 14 Uhr betreut wird. „Aber wir haben jetzt Zahlen vorliegen, bei denen deutlich wird, dass auf diesem Weg viele Kinder hintenüber fallen“, erklärt Gemeindedirektor Holger Bahrenburg. „Die Situation ist einfach sehr dynamisch.“ Natürlich bekäme die Verwaltung mit diesem Bauvorhaben auch wieder einiges an Arbeit hinzu, „aber das ist zugleich eine Chance, die wir nicht verstreichen lassen dürfen.“

Konkret bedeutet das für das Sporthaus, dass die Gemeinde den Bestand entkernen lässt. „Dazu kommt, dass das Gebäude ebenerdig ist, das macht für uns die Umsetzung der Brandschutzanforderungen leichter“, so Bahrenburg.

Noch in der vergangenen Woche war einer der Kritikpunkte an der Sporthauslösung die ungeklärte Frage, wie die Kinder – beispielsweise von der Morgenstern-Grundschule – zum Hort an der Alten Dorfstraße gelangen sollen. Einige Ideen hatte Bahrenburg auf den Tisch gelegt – „von wild bis konventionell“, wie er selbst betont. Bevorzugte Variante ist eine angepasste Busverbindung, und „dafür sind wir mit dem Landkreis im Gespräch“, so Bahrenburg. Es gebe auch schon erste positive Signale – und die sind wichtig: „Wir brauchen die Busverbindung dringend“, macht Bahrenburg deutlich.

Trotz positiver Signale aus Rotenburg bleibt im Rat erst einmal die Skepsis: „Wie wollen wir das bis zum Schuljahresbeginn fertig bekommen?“, merkt Hans-Jürgen Brandt (SPD) an, der zudem eine Regelung der Buskosten fordert. Dabei ist eine Fertigstellung zum Ende der Sommerferien nicht nötig – zumindest nicht auf den Punkt. „Wir haben die Zusage von Oberschul-Schulleiter André Barth, dass die Wurzelbande hier an der Oberschule erst einmal provisorisch bleiben kann,“, so Bahrenburg.

„Ich habe dabei Bauchschmerzen“, erklärt Andreas Zack (FDP). „Es ist schwierig, wenn man in der Sitzung die Information bekommt, dass ein Beschluss wieder gekippt wird.“ Zumal man im Sozialausschuss die Transportfrage ausgeklammert hatte. Er zieht die dort ursprünglich eingetütete Lösung vor: „Wir sollten diesen Plan weiterverfolgen – auf der Basis von konkreten Zahlen.“ Die liegen vor: In beiden Gruppen wird es zum neuen Schuljahr zwölf freie Plätze geben, allerdings sind bei der Gemeinde auch schon einige Anmeldungen für die 16-Uhr-Betreuung eingegangen. Für die Gemeinde die Konsequenz: Beide Gruppen sollen eine Betreuung bis 16 Uhr inklusive Mittagessen bieten – und das geht aktuell nur im alten Sporthaus.

Doch vor allem gibt es Zuspruch für die 180-Grad-Drehung: „Du hast viel versucht, bist von Pontius zu Pilatus gelaufen“, lobt Andreas Rosebrock (SPD) den Einsatz von Bahrenburg. „Wir brauchen eine nachhaltige Lösung, und das ist diese Variante. Denn wir investieren an dieser Stelle in etwas, das uns gehört. Und nach dem Hort wird sich schon eine neue Nutzungsmöglichkeit auftun.“

Auch Gerd Helms (CDU-Fraktion) zeigt sich glücklich mit dem Vorschlag: „Wir müssen das Gebäude sowieso angehen – und wenn wir das jetzt sanieren, haben wir das vom Tisch.“ Für Jürgen Böschen (CDU) ist das alte Sporthaus sogar die einzige Option für einen Hort.

Während die Gemeinde nun die Planung für das alte Sporthaus auf den Weg bringt, fehlt ihr nur noch eines: das grüne Licht in Sachen Busverkehr.

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