Horstedt – Der Bühnenaufbau steht, die Proben sind in der letzten Phase – aber die Premiere am morgigen Freitag sowie die darauffolgenden Aufführungen fallen ins Wasser: Über Wochen hat sich das Theater 11. August in seinem Probenraum in Stapel, aber auch in der Horstedter Kirche als Aufführungsort mit der Atommüllendlagerdiskussion inklusive Taaken als möglichen Standort auseinandergesetzt. Herausgekommen ist eine collagenhafte Installation, die nun allerdings erst einmal auf Eis liegt.
„Wenn wir auf den Aufwand schauen, den wir hatten, warten wir lieber auf bessere Zeiten – wenn wir das einem größeren Publikum zeigen können“, sagt Initiator und Kopf der Gruppe, Johannes Arnold. Aktuell haben er und sein Team Frühjahr und Sommer 2022 im Visier, „aber das ist natürlich noch mit vielen Fragezeichen verbunden“. Glücklicherweise, so Arnold, bleiben die Fördergelder für das Projekt erhalten, „da es sich um Prozessförderung handelt“.
Denn das Ensemble als auch das übrige Team haben schon einiges an Arbeit in das Projekt gesteckt. So hat Franziska Richter Filmaufnahmen erstellt und zusammengeschnitten, die im Hintergrund eingeblendet werden – projiziert auf ein großes, im Altarraum gespanntes Gazetuch. „Das hat sich durch Ausprobieren ergeben. Durch den transparenten Hintergrund wird dem Zuschauer nach wie vor deutlich, das wir uns in einer Kirche befinden“, erklärt Bühnenbildnerin Meneta Focke. Darüber hinaus gehören zwei Bildschirme zum Aufbau, auf denen Tabellen und Grafiken zu sehen sein werden. Dazu kombiniert das Ensemble gleichwertig nebeneinander eine Art Hörspiel, Live-Musik, Spielszenen eingespielte Audiointerviews mit Taakenern. „Alle, die wir dafür gefragt haben, waren sofort super offen – und hatten auch noch unterschiedliche Blickwinkel auf dieses Thema“, freut sich Ensemblemitglied Nina Ornowski. „Überhaupt hatten wir sehr viele Unterstützer aus verschiedenen Ecken“, ergänzt Arnold. Unter anderem die Kirchengemeinde Horstedt: „Da ist eine große Offenheit für unser Projekt“, freut er sich. „Und wir wissen auch schon: Es ist kein Problem, dass wir die Aufführung hier im nächsten Jahr nachholen.“