Visselhövede – Kaum ist die eine Straße, nämlich die B 440 auf Höhe des Gewerbecampus Lehnsheide, wieder freigegeben, wird an vielen anderen Stellen des Visselhöveder Stadtgebiets erneut die Erde aufgerissen. Seit Mittwochmorgen ist auch die Goethestraße wieder betroffen – zumindest auf dem Geh- und Radweg auf der Nordseite müssen Passanten mit Einschränkungen rechnen, beziehungsweise die Straßenseite wechseln. Denn dort wird das Pflaster aufgenommen, um weitere Kabel für eine sichere Versorgung der anliegenden Haushalte und Geschäfte mit turboschnellem Internet dank Glasfaserleitungen zu verlegen. Bereits vor einem Jahr wurde in dem Bereich schon ein High-Speed-Internetkabel im Erdreich versenkt. Nur war das nicht für die Visselhöveder Einwohner bestimmt, sondern führt von Achim im Kreis Verden aus in Richtung Stendal in Sachsen-Anhalt.
Also keine leichte Aufgabe für die Arbeiter angesichts der Menge an Abwasserkanälen, Versorgungsleitungen für Strom und Wasser, die rechts und links der Bundesstraße in der Erde liegen. Und bei dem Tempo, das die Baukolonnen an den Tag legen, bleibt nicht viel Zeit, auf alles ganz genau zu achten.
„Wir haben während der Leitungsarbeiten schon eine Vielzahl von Reklamationen abzuarbeiten“, sagt Ordnungsamts- und Bürgerbürochef Mathias Haase. „So manches Kabel muss anschließend repariert werden, weil der Bagger zu schnell war.“ Mit dem Verlegen von Glasfaser sind die Fachleute seit einigen Monaten im gesamten Stadtgebiet betraut, was natürlich nicht nur Fußgänger und Radfahrer und auch Ladenbesitzer beeinträchtigt, sondern auch Autofahrer müssen aktuell viel Geduld mitbringen, wenn sie Visselhövede durchqueren wollen. So wird der Verkehr auf der Süderstraße, die direkte Verbindung zur Nachbarstadt Walsrode, per Ampel geregelt, weil auch dort ein Trupp orange gekleidete Bauarbeiter dicke, ebenfalls orangefarbene, Leitungen in den aufgebaggerten Kanälen versenken. Südlich der Bahnlinie im Bereich Im Jagen 14 und an der Schützenstraße, Alter Postweg und Hinter dem Schützenholze das gleiche Bild. „Aber alle wollen möglichst schnell den Breitbandausbau, und das funktioniert nun mal leider nicht ohne Bauarbeiten und den damit verbundenen Einschränkungen“, informiert Martin Aldag vom Bauamt. Hat der geduldige Autofahrer diese Nadelöhre geschafft und will in Richtung Westen, hat er das nächste Problem, denn auch in Richtung Jeddingen fließt der Verkehr bereits seit ein paar Wochen nicht mehr reibungslos, weil der kombinierte Rad- und Fußweg an der Verdener Straße neu gepflastert wird. Die Wurzeln der am Straßenrand stehenden Bäume hatten die Steine im Laufe der Jahre angehoben. Eine nicht unerhebliche Gefahr für Radfahrer und wahre Stolperfallen für Fußgänger. Auch dort regelt eine Ampel den einseitig an der Baustelle vorbeirollenden Verkehr. „Während der Breitbandausbau unsere Sache ist, ist die Baustelle dort allerdings eine Maßnahme der Landesbehörde“, informiert Aldag. Dort werden allerdings nur die gepflasterten Bereiche höher gelegt, um den Baumwurzeln mehr Freiraum zu geben und den Weg verkehrssicher zu machen. Das asphaltierte Teilstück des Radwegs bis zur Kreuzung Nindorf-Paterbusch bleibt aber bis auf Weiteres eine Holperstrecke. „Das aktuell dort tätige Bauunternehmen erledigt nur Pflasterarbeiten“, hat Ratsherr Eckhard Langanke (WiV) in Erfahrung gebracht, weil er fast täglich dort mit dem Rad unterwegs ist. Wann der Asphalt neu kommt, weiß auch er nicht. Aber wenn es eines Tages soweit sein sollte, seien die Breitband-Baustellen sicherlich verschwunden.