ANGELA KIRCHFELD

Projekt auf einem guten Weg

Abfahrt in Jeddingen mit Begleitschutz der Polizei, die rund 160 Teilnehmer auf beiden Seiten zählte.
 © Kirchfeld

160 Teilnehmer bei der Sternfahrt „Pro Radweg Jeddingen-Kirchlinteln“

Jeddingen – Der Herbsttag hätte kaum schöner sein können. Auch die Stimmung war bestens, und dennoch ging es bei der Sternfahrt vergangenen Sonnabend um ein ernstes Thema – den notwendigen, noch fehlenden Radweg, den Lückenschluss an der Landstraße 171 von rund sechs Kilometern zwischen Jeddingen im Kreis Rotenburg und Kirchlinteln im Kreis Verden. Zwei tödliche Unfälle sind bereits an der gefährlichen S-Kurve passiert. Daraufhin hatte sich 2018 die Interessengemeinschaft „Pro Radweg“ gegründet, die sich aus Mitgliedern beider Landkreise zusammensetzt und sich massiv für den Ausbau des Radwegs einbringt. So weisen unter anderem an markanten Eckpunkten immer wieder Banner auf den gewünschten Radweg hin.

Bei der Sternfahrt trafen sich die Radfahrer aus Visselhövede und Kirchlinteln zur Kundgebung in Egenbostel an der Gaststätte Waldesruh. Begleitet wurden sie bei der Hinfahrt von einer Polizeieskorte. „Wir haben mit rund 80 Teilnehmern gerechnet, die Polizei hat doppelt so viele gezählt“, freute sich Lars Dammann, Sprecher der Initiative, über den Erfolg.

In Egenbostel erwarteten die Fahrradfahrer nicht nur Erfrischungen und Grillgut, sondern vor allem die Landtagsabgeordneten Eike Holsten (CDU) und Dörte Liebetruth (SPD), die über den derzeitigen Stand des Radwegplans berichteten. „Wir sind auf einem guten Weg!“, teilte Holsten bildlich mit und dankte allen Teilnehmern und Verantwortlichen für den vertrauensvollen Austausch und das freundschaftliche Miteinander der Aktion. „Das macht es für uns einfacher. Der Planfeststellungsbeschluss kommt 2025, sodass es 2026 zum Bau des Radwegs kommen könnte. Wir sind guter Dinge. Nun folgt erst einmal das Bürgerverfahren.“

„Silke Baehr von der Abteilung und Planung der Landesstraßenbaubehörde Verden tut alles, was sie kann, um den Radweg voranzutreiben“, betonte Liebetruth. Sie freue sich, dass die Planerin sogar mitgeradelt sei, um so ihren Einsatz für den Radweg deutlich zu machen. „Am 24. Oktober sind alle betroffenen Anlieger und Grundstückseigentümer, aber auch alle Interessierten von 14 bis 17 Uhr in den Lintler Krug nach Kirchlinteln eingeladen. Wer aber an dem Tag verhindert ist, kann gerne einen anderen Termin mit mir vereinbaren“, bekundete die Planerin der Straßenbaubehörde ihre Bereitschaft zum Dialog und Austausch mit den Anliegern. „Wir haben schon viele positive Rückmeldungen von den Eigentümern erhalten und hoffen, nun viele weitere zu erreichen. Ich bin positiv gestimmt“, so Baehr.

Applaus gab es auch für die Ankündigung, dass die an vielen Stellen marode Straße Landstraße bereits ab November saniert werden soll. Durch die tiefen Schlaglöcher ist hier mittlerweile Tempo 30 angesagt, was für viel Unmut und Unverständnis bei den Autofahrern sorgt.

„Ich wünsche mir einen Radweg zum Geburtstag!“ Mit diesem selbstgemalten Schild radelte auch die sechsjährige Fenna Sabouneh vom Hof Tadel mit. „Sie wünscht sich, dass sie bis zum Ende der Grundschulzeit noch mit dem Rad zu Schule nach Jeddingen fahren kann“, berichtete Mutter Marion Sabouneh. „Wir fahren immer mit dem Rad zum Jeddinger Kindergarten und müssen bis zum Sportplatz durch den Wald. Ein oft schlammiger Weg. Daher habe ich immer Wechselklamotten dabei und ziehe die Kinder komplett um, wenn wir den Kindergarten erreicht haben“, berichtete die dreifache Mutter.

Auch Hermann Bunke war mit seiner Fahrradgruppe vertreten. „Wir treffen uns jeden Dienstag in Jeddingen mit dem Rad und fahren in alle Richtungen 15 bis 20 Kilometer, nur nicht in Richtung Verden, weil da einfach der Radweg fehlt.“

Ulli Rosebruch aus Buchholz wusste zu berichten: „Ein Radfahrer aus Karlsruhe, der über Oldenburg, Lüneburg und Verden zu uns geradelt ist, berichtete mir, dass der hier fehlende Lückenschluss auf der gesamten 300 Kilometer langen Strecke der schlimmste auf der gesamten Etappe war!“

Zum Ende der Veranstaltung verdeutlichte Lars Dammann noch einmal: „Die Behörden sind aktiv und bemüht. Nun hoffen wir, dass es beim Verfahren mit den Anliegern nicht so viele Einwände gibt!“ Er wünsche sich, dass die gute Botschaft ankommt. Da die Polizeieskorte nur auf der Hin-, nicht auf der Rückfahrt die Fahrradfahrer gesichert hat, mahnte der Sprecher: „Nehmt die Nebenstrecken, fahrt nicht auf der gefährlichen Straße und kommt gut Heim!“

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