Besondere Führung im Rahmen der Interkulturellen Woche

In drei Sprachen

Dmytriy Sredin (v.l.), Almuth Quehl und Hanna Tamke werden die besondere Stadtführung gestalten, Jörg Schlichting von der Bürgerstiftung sorgt für das Sponsoring und Christian Oddoy für die Koordination. Foto: Wieters
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VON JENS WIETERS

Visselhövede – Die Geschichte der Visselhöveder Bonbonfabrik Sonnentau oder die Sage der Königskinder, die als Statuen vor dem Rathaus stehen, kennen sicher nicht alle Einwohner. Darum haben sie die Möglichkeit, am Mittwoch, 28. September, ab 18 Uhr mit dem Start am Marktplatz an einer außergewöhnlichen Stadtführung teilzunehmen – nämlich einer dreisprachigen. Denn im Rahmen der bundesweiten Aktion „Interkulturelle Woche“ hat Visselhövedes Gemeinwesenarbeiter Christian Oddoy die an der Vissel bekannten und beliebten Stadtführerinnen Almuth Quehl und Hanna Tamke gebeten, ihren Rundgang durch die geschichtsträchtigsten Punkte der Stadt einmal ganz anders zu gestalten. „Wir möchten auch den Menschen die Historie ein wenig näher bringen, die jetzt hier leben, und vielleicht noch nicht so gut Deutsch verstehen können“, erläutert Oddoy den Sinn seiner Idee.

Im Fokus des Angebots stehen vor allem die Menschen aus der Ukraine, die in Visselhövede eine neue Heimat gefunden haben. „Aber auch die Flüchtlinge aus dem arabischsprachigen Raum können so eine Menge über die Stadt erfahren.“ Da aber weder Quehl noch Tamke arabisch oder ukrainisch sprechen können, lag es an Oddoy, zwei Übersetzer zu finden. Und das ist ihm mit Melina Carstens und Dmytriy Sredin gelungen. Die beiden werden die geteilte Führung, eine Gruppe geht mit Almuth Quehl durch die Stadt, die andere mit Hanna Tamke, jeweils begleiten und die Informationen auf Deutsch ins Arabische und Ukrainische übersetzen. „Ich hoffe, dass das gut klappt“, sagt Sredin, der seit März im Gewerbecampus Lehnsheide lebt, nachdem er mit seiner Familie vor dem Krieg aus der Ukraine geflohen war.

„Ich habe mich in den vergangenen Wochen schon mal ein bisschen mit der Stadtgeschichte auseinandergesetzt“, so der Ingenieur, der sehr gut Deutsch spricht, da er bereits vor dem Krieg Geschäfte mit deutschen Firmen gemacht hatte.

„Etwa 1,5 Stunden werden wir mit unseren Gruppen unterwegs sein und nicht bei Adam und Eva anfangen, um die Geschichte der Stadt zu erzählen, sondern uns um die jüngere Vergangenheit kümmern und auch zeigen, was wo ist“, betonen Tamke und Quehl. Damit das Ganze für die Teilnehmer kostenlos ist, hat Christian Oddoy die Visselhöveder Bürgerstiftung dafür gewinnen können, die Führungen finanziell zu unterstützen. „Denn natürlich haben wir Interesse daran, dass die Neubürger etwas über ihre neue Heimat wissen“, so Jörg Schlichting.

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