Wer campen möchte, bekommt hier eine gute Gelegenheit geboten.
Visselhövede – Drei Wohnmobile stehen am Montagvormittag auf dem Parkplatz vor dem Schwimmbad in Visselhövede. Es ist natürlich nicht nur ein beliebiger Parkplatz. Hierbei handelt es sich um den neuen Wohnmobilstellplatz, der seit der Neugestaltung in den vergangenen Jahren, sehr gut angenommen wird und durch die niedrigen Strom- und Wasserkosten attraktiv ist für die Camper. Er bietet schöne schattige Plätze und die festinstallierten Sitzgruppen laden zum Verweilen ein.
Seit der Corona-Pandemie fahren immer mehr Deutsche auf den eigenen vier Rädern in den Urlaub. Das Camping hat enorm zugenommen. Besonders mit einem Wohnmobil ist es interessant, in wenigen Tagen möglichst viele Ziele anzufahren. Und dafür muss es nicht immer ein Campingplatz zum Übernachten sein – das zeigt der Stellplatz am Schwimmbadparkplatz. Wohnmobilstellplätze verfügen oft über Strom- und Wassersäulen. In Visselhövede gibt es 16 Steckdosen an vier Stromsäulen. Hier bekommen die Camper für drei Euro insgesamt 24 Stunden Strom – da es sich um einen Münzautomaten handelt, empfiehlt es sich, etwas Kleingeld in der Tasche zu haben. Auch Frischwasser gibt es an einer Zapfsäule neben der Brücke zum Schwimmbad. An dieser können die Camper den Wassertank ihres Wohnmobils auffüllen. 100 Liter gibt es für einen Euro. Stellplatzgebühren wie etwa auf Campingplätzen fallen auf dem Wohnmobilstellplatz nicht an. Der Platz wurde im Jahr 2021 vom damaligen Bürgermeister Ralf Goebel und dem Stadtrat im Rahmen des Projektes „Perspektive Innenstadt“ initiiert, erklärt die Stadtverwaltung. Seit Anfang dieses Jahres funktioniere die Strom- und Wasserversorgung auf dem Platz auch reibungslos und seitdem gebe es überwiegend positive Bewertungen auf den Camper-Portalen, erklärt Angela Ilievski von Visselhövedes Stadtmarketing. „Der Platz wird total gut angenommen“, fährt sie fort. „Sogar im März und April war er schon immer voll.“ Das Schwimmbad bestätige den Zulauf, da die Camper dort auch die Duschen nutzen. „Viele Einzelhändler merken es auch.“ Franz Born aus Stuttgart, der alleine mit seinem roten VW Bus seit dem 1. Juli unterwegs ist, ist begeistert von dem Platz. Er hat drei Nächte in Visselhövede geschlafen. Am Montagvormittag ist er froh über die Sonne. „Da kann mein Aufstelldach etwas abtrocknen“, erklärt er. Die letzten Tage habe es sehr viel geregnet und da sei die Zeltplane des Daches, in dem sich das Bett befindet, sehr feucht gewesen. Nun konnte es etwas abtrocknen und Born macht sich für die Weiterfahrt bereit. „Jetzt geht es für ein paar Tage nach Cuxhaven“, fährt er fort. Er bleibe immer für mehrere Nächte an einem Ort. Ein weiterer Camper aus Osterholz-Scharmbeck, der ebenfalls alleine in seinem Wohnmobil reist, erklärt, er sei froh darüber gewesen, dass seine Frau ihn am Wochenende in Visselhövede mit dem Auto besucht habe. So sei man etwas mobiler. „Visselhövede hat ja nicht so viel zu bieten“, sagt er. Am Wochenende habe das Paar dann Schneverdingen und Soltau angeschaut. Aber das Wohnmobil blieb währendessen in Visselhövede stehen. „Das ist ein toller Platz“, erklärt er. Über eine App sei seine Frau auf den Wohnmobilstellplatz aufmerksam geworden. Besonders hervorzuheben seien die günstigen Strom- und Frischwasserpreise. Außerdem schätze er die Stückelung des Frischwassers. So müsse man nicht 100 Liter abnehmen, sondern könne auch in Neun-Liter-Schritten Wasser zapfen. Der Platz verfügt auch über eine Abwasserstelle. Denn wer viel Wasser tankt, muss das Brauchwasser auch wieder irgendwo loswerden. An der Einfahrt zum Parkplatz ist eine Entsorgestelle gekennzeichnet. Hier können die Camper das Abwasser sowie die Toiletten ihrer Wohnmobile ordnungsgemäß entleeren.