VON ANGELA KIRCHFELD Nindorf – „Wir haben neun Gemeinden im Kirchenkreis die diese Nachmittage für die ältere Bevölkerung ausrichten, doch so lange wie Elisabeth Klopp hier in Nindorf hat noch niemand die Seniorentreffs organisiert und geleitet“, dankte Pastor Mathias Wohlfahrt, der sich davon beeindruckt zeigte, dass die Treffen sogar im Sommer bei fast 40 Grad stattfanden. „Aber nach 28 Jahren darf man auch aufhören“, ist sich Rosi Duwe sicher. Sie ist eine von rund 15 Teilnehmern, die regelmäßig die Runde an jedem zweiten Donnerstag im Monat in der alten Schule des Ortes besucht.
Eine dicke Kladde liegt vor Elisabeth Klopp, in der sie alle Gemeindenachmittage fein säuberlich einträgt. Darin sind die gesungenen Lieder verzeichnet, das kleine Programm mit den Vorträgen ist aufgelistet, und auch wer zu Besuch war, steht dort drin. Mal hat einer der verschiedenen Bürgermeister vorbeigeschaut, mal der Pastor oder ein Referent, der ein besonderes Thema im Gepäck hatte. Geburtstagskinder wurden gefeiert und auch die Würfel rollten bei verschiedenen Brettspielen. „Ich glaube, dass das allen immer sehr viel Spaß macht“, sagt Elisabeth Klopp.
Auch wo die Treffen stattfanden wird in der Kladde festgehalten. Denn die Orte haben sich mit der Zeit geändert. „1994 kamen wir das erste Mal im Hansenhof zusammen, unterstützt von Diakon Dieter Weiß“, erinnert sich die heute 89-Jährige. Später fanden die Nachmittage im Möhmes Hof statt, dann 13 Jahre bei Helga Bening auf der Diele. Vier Jahre wurden die Senioren auf dem Allermanns Hof bewirtet und verwöhnt. Seit Juni finden die Treffen im restaurierten Dorfhaus Alte Schule statt, das auch in der Hand der Familie Klopp ist. War es am Anfang „nur ein Damenkränzchen“, sind seit drei Jahren auch Männer in der Runde willkommen. Wer der jüngste Teilnehmer ist, hat die Gruppe noch nicht so genau ermittelt, aber der älteste ist Karl-Heinz Delvental mit 92 Jahren. Eines eint aber Teilnehmer des Treffens: Sie lieben den Nindorfer Butterkuchen. Jeder zahlt einen festgesetzten Obolus für diese Kaffeetafel. „Und es gibt eine kleine Fördersumme von der Erwachsenenbildung“, verrät die Organisatorin, die jetzt ihren letzten Eintrag in der Kladde vornimmt, bevor sie sie endgültig zuklappt.. Was ist es, was die Gemeindenachmittage so besonders macht? „Wir freuen uns aufeinander, für zwei Stunden bei Kaffee und Kuchen gemütlich zusammen zu sein und Gemeinschaft zu erleben, einen Psalm, ein Losungswort, ein Gedicht zu hören und Lieder passend zur Jahreszeit zu singen. Auch ein Vaterunser zum Schluss tut jedem gut“, listet Elisabeth Klopp auf und macht deutlich, dass jeder willkommen ist, auch wenn er mit Kirche „nichts am Hut“ hat. Und wie wird es nun weitergehen? „Zum Glück haben sich jüngere Frauen im Ort gefunden, die bereit sind, die Kaffeetafel herzurichten, sie werden aber keine Programme gestalten. Das übernehme ich jetzt kommissarisch“, informierte Pastor Wohlfahrt, der Elisabeth Klopp einen adventliche Blumengruß als Dank für die jahrelang geleistete Arbeit überreichte. Der nächste Gemeindenachmittag findet am Donnerstag, 12. Januar, ab 15 Uhr im Dorfhaus statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig.