VON JUDITH TAUSENDFREUND

Frischer Wind im Posaunenchor

Frithjof Zeltwanger freut sich auf neue Musikschüler und zahlreiche Auftritte mit dem Posaunenchor.
 ©TAUSENDFREUND

Frithjof Zeltwanger ist seit Sommer 2024 als Leiter des Visselhöveder Posaunenchor in Visselhövede aktiv. Sein Herz schlägt schon länger für die Blasmusik.

Vor zwei Jahren zog Frithjof Zeltwanger mit seiner Familie nach Visselhövede. Der 35-jährige Trompeter hatte bis dato schon einige Umzüge zu bewältigen, da er bereits in Berlin, Halle, Hannover und mehr gearbeitet und auch studiert hat. „Und immer habe ich mich in einer neuen Stadt auch gleich nach blechbläserischen Möglichkeiten umgesehen.“ In der Vissel-Stadt wurde er schnell fündig, er stieß auf den Posaunenchor und begann, dort mitzuspielen. Aus Spaß an der Sache, auch, um Menschen an seinem neuen Wohnort kennenzulernen.

Zeltwanger hat Musik, und zwar als Trompeter, studiert, aber auch als zweites Fach Sprechwissenschaft. Tätig war er bereits als Referent für Jugendliche. Die Tatsache, dass er in Visselhövede den passenden Wohnsitz gefunden hatte, war eher zufällig. Bekannte von ihm wohnten bereits dort, das Haus, in dem die Familie jetzt lebt, kam ins Gespräch und stellte sich als das richtige heraus. Da der Musiker, der sich aktuell in Elternzeit befindet, einen Wohnsitz in Norddeutschland suchte, passte alles.

„Musik, Kommunikation und christlicher Glaube zählen zu meinen großen Leidenschaften“ – mit diesem Satz hatte er sich dann zu Beginn des Jahres beim Kirchenvorstand der Johanniskirchengemeinde vorgestellt. Die Bewerbung kam zustande, da es zu diesem Zeitpunkt eine entsprechende Vakanz gab, denn der bisherige Leiter des Posaunenchors – Ivan Ivanov – wechselte zwischenzeitlich nach Bremen. Zeltwanger hatte im Studium immer schon mal Leitungsaufgaben übernommen, dann jeweils für Projekte, die eher kurzfristig angelegt waren.

Der Posaunenchor, der aktuell aus etwa zehn aktiven Musikern besteht, ist hingegen ein sehr langfristig angelegtes Projekt, sehr zur Freunde von Zeltwanger und seinen Mitmusikern. Tatsächlich besteht der Chor seit 129 Jahren, 2025 steht ein runder Geburtstag an. Christa Bredehorst ist zum Beispiel bereits seit mehr als 70 Jahren Mitglied der Gruppe. „Dem Posaunenchor habe ich mich als Jugendliche angeschlossen, um mit Herz und Mund zum Lobe Gottes zu musizieren.“ Auch weitere Mitspieler sind dem Ensemble schon lange treu. „Der Posaunenchor hat mich als Kind schon fasziniert. Ich freue mich über den guten Zusammenhalt und die Unterstützung des Chors,“ betont etwa Marlene Lünsmann. Etwas pragmatischer drückt es Reinhold Bühne aus: „Das gemeinsame Musizieren stärkt Lunge, Laune und Gemeinschaft.“

Geprobt wird immer mittwochs um 19.30 Uhr im Gemeindehaus, Goethestraße 8. Es müsse schon sehr viel passieren, damit die Probe ausfalle, sagt Zeltwanger. Sprich, der Termin ist gesetzt. „Unser Grundanliegen ist nicht nur das Musikalische“, beschreibt er eine Art höheres Ziel, auch eine Motivation, diese Probe regelmäßig wahrzunehmen. Trost und Freude im Gottesdienst an der Musik zu empfinden, darum geht es ihm und seinen Mitstreitern. Die Musik habe aber eben auch ihren Wert. „Wir verbinden das Nützliche mit dem noch Nützlicheren.“

Etwa zehn Gottesdienste im Jahr werden von dem Ensemble musikalisch begleitet, einige wichtige Termine sind etwa der Volkstrauertag, der in diesem Jahr am 17. November begangen wird. Auch Ostern, Weihnachten, Tauffeste und ähnliche Feste stehen im Kalender des Chors. Glücklicherweise sei man als Blechbläser recht wetterfest, so der Leiter. Daher könne die Gruppe auch Outdoor-Gottesdienste gut begleiten. Daneben kann der Chor angefragt werden, wenn ein Ständchen gehalten werden soll, aber auch zu Hochzeiten und Jubiläen. Gespielt wurde auch schon mal bei der Reihe „5 nach 6 am Brunnen“, in Alten- und Pflegeheimen spielen die Musiker ebenfalls. Ab dem kommenden Jahr soll es auch wieder alle zwei Jahre ein größeres Konzert geben – dieses Ritual wurde durch die Corona-Zeit unterbrochen und noch nicht wiederbelebt. „Wir freuen uns auch schon auf das große Adventssingen, welches am ersten Adventssonntag stattfindet“, kündigt Zeltwanger einen weiteren Termin an.

Er bietet an, bei Interesse eine Anfängerausbildung absolvieren zu können. Sei es als Einzelunterricht, sei es in der Gruppe, der Musiker will seine Fähigkeiten weiter geben. Auch wenn er selber das Fach Trompete studiert habe, sei er sehr dankbar für neue Perspektiven, die sich ihm auch durch die Arbeit mit dem Chor oder gar mit Schülern eröffnen würden. Wer sich für das Angebot interessiert kann bei Bedarf sogar auf Leihinstrumente zurückgreifen – jeder der möchte, kann so ausprobieren, ob diese Form des Musizierens die richtige ist. Schüler ab der vierten Klasse und auch ältere Interessenten können sich melden. Zeltwanger selber hatte schon als Kind angefangen, Trompete zu spielen, auch im Posaunenchor zu spielen. Er hatte Unterricht und widmete sich dem Instrument recht intensiv, an ein Studium dachte er zunächst aber nicht. Erst nach dem Zivildienst entschied er sich, die Aufnahmeprüfung in der Berliner Universität der Künste zu wagen – mit Erfolg, er studiert dann bei Konradin Groth.

Wer sich für das Angebot, ein Blechblasinstrument zu erlernen, interessiert oder ein Ständchen bestellen möchte, kann sich bei Zeltwanger telefonisch unter 0152/04051068 melden.

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