VON MUNA LADWIG

Überraschungen im Erdreich

Leitungswirrwarr im Erdreich an der Großen Straße u2013 die Grube wird von Hand ausgehoben.
 ©Stadt Visselhövede

Kabelsalat, Chaos im Kanalnetz sowie eine unbekannte Zisterne: Das sind nur ein paar der Probleme, vor denen die Bauarbeiter an der Großbaustelle an der L171 in Visselhövede am Anfang standen. Die Maßnahme ist im Frühjahr gestartet und soll etwa im August oder September 2025 abgeschlossen sein.

Daniel Böhmer, Leiter des technischen Baubereichs, hat über unliebsame Überraschungen, die die Bauarbeiter im Erdreich erwarteten, berichtet. Viele ungeplante Maßnahmen sorgten für Verzögerungen im Zeitplan. Im Rahmen der jüngsten Sitzung des Bauausschusses der Stadt Visselhövede gab er einen aktuellen Einblick in den Sachstand der Großbaustelle an der L171. Von der Lindenstraße bis zum ortsansässigen Getränkemarkt wird die Große Straße seit dem Frühjahr vollsaniert. Es werden also auch das Kanalnetz, die Netze sämtlicher Versorger, die Verkehrsanlagen und die Fahrbahn erneuert. Der Gehweg entlang der Kastanienschule soll künftig einen Schwenk zwischen den Kastanien und der Kastanienschule machen.

Chaotisch verlegte Leitungen und Rohre sowie eine Zisterne waren nirgends verzeichnet und stellten die Bauarbeiter vor Herausforderungen, die so vorab nicht planbar waren. Die Tiefbauarbeiten etwa konnten nicht mit einem Bagger durchgeführt werden, da eine Beschädigung vorhandener Leitungen umgangen werden sollte. Daher war Muskelkraft gefragt. Die Arbeiter mussten die Baugruben mit Schaufeln per Hand ausheben. Diese Hürden brachten den Zeitplan etwas ins Wanken. Auch die Kosten stiegen dadurch ungeplant an. Ein zuvor befürchteter Asbestverdacht im alten Kanal konnte glücklicherweise nicht bestätigt werden. Somit konnten die Leitungen ausgebaut und entsorgt werden. Im Bereich der Kastanienschule habe es auch enormen Wurzelwuchs gegeben. „Die oberste Priorität ist der Schutz der Bäume“, erklärte Böhmer. Deshalb wurden nun die Wurzeln mit sogenannten Wurzelbrücken geschützt.

Neben den bereits genannten Herausforderungen stellte auch die Witterung Probleme dar. Zwei oder drei Stark-regenereignisse verwandelten die Baugrube zeitweise in einen See oder Fluss. „Dort hätte man Boot fahren können“, beschrieb Böhmer. Da die Kanalnetze noch nicht richtig angeschlossen waren, konnte das Wasser nicht abfließen und sammelte sich also dort in der Grube. Teilweise sorgte die Problematik auch zu Überschwemmungen auf dem Eckgrundstück an der Zollikoferstraße, berichteten die betroffenen Anwohner. Diese Problematik sollte laut Böhmer nun beseitigt sein, einige Leitungen wurden etwas ausgeweitet und das Wasser könne wieder besser abfließen. Im Kreuzungsbereich der Zollikoferstraße und der Großen Straße, die anschließend in die Soltauer Straße übergeht, soll ein Kreisverkehr gebaut werden. Der soll in der Mitte ein Natursteinpflaster bekommen. Die Soltauer Straße bekommt in dem Bereich auch eine Deckschichtsanierung.

Mittlerweile sind die anfänglichen Verzögerungen wieder gut eingeholt. Die Bauarbeiten hängen nur noch etwa drei bis vier Wochen zurück. Der Gehweg zwischen den Straßen Auf der Loge und der Lönsstraße soll voraussichtlich ab Dezember fertig sein. Auch der Bereich des neuen Kreisels an der Soltauer Straße wird noch in diesem Jahr fertiggestellt. Die komplette Fertigstellung der Baumaßnahmen ist für August oder September 2025 geplant. Böhmer zeigt sich optimistisch, dass keine weiteren Verzögerungen hinzukommen.

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