Der Bundestag hat ein neues Jugendschutzgesetz verabschiedet. Künftig sollen Lootboxen wie in „FIFA 21“ für die Altersfreigabe berücksichtigt werden.
Seit geraumer Zeit wird EA vorgeworfen, dass mit Lootboxen und Mikrotransaktionen Glücksspiel-Mechaniken in Spielen eingebaut werden. „Battlefront 2“ oder „FIFA 21“* sind zwei Titel, die in diesem Zusammenhang häufig als Beispiele herangezogen werden. Gerade bei Letzterem ist das Thema problematisch, da „FIFA“ keine Altersbeschränkung hat und bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt ist. EA stand schon einige Male am Pranger deswegen. So verurteilte ein niederländisches Gericht den Publisher im vergangenen Jahr zu einer Geldstrafe von zehn Millionen Euro wegen des Verstoßes gegen das Wett- und Spielgesetz des Landes. In Deutschland könnte nun ein neues Jugendschutzgesetz Folgen für „FIFA 21“ und Co. haben.
„FIFA 21“: Wegen Lootboxen bald nur ab 18 erlaubt?
Wie unter anderem golem.de berichtet, hat der Bundestag ein vom Bundesfamilienministerium vorgeschlagenes neues Jugendschutzgesetz verabschiedet. Darin werden sogenannte Interaktionsrisiken benannt, die für die Altersfreigaben von Onlineinhalten und Videospielen berücksichtigt werden sollen. Konkret seien damit Lootboxen und Ingame-Chats gemeint. Nutzer sollen dadurch besser über die im Spiel vorkommenden Features informiert und Kinder und Jugendliche vor glücksspielartigen Modi geschützt werden.
Einige Experten glauben, dass das neue Gesetz dazu führen könnte, dass Spiele wie „FIFA 21“ eine Altersfreigabe ab 18 erhalten. Alternativ könnten die betroffenen Titel mit zusätzlichen Hinweisen gekennzeichnet sein, die den Käufer über den Inhalt von Mikrotransaktionen und Lootboxen informieren. Eine weitere Möglichkeit, die besteht, ist, dass die Entwickler ihre Spiele anpassen und die Lootbox-Abläufe ändern oder komplett entfernen.
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„FIFA 21“ und Co.: Warum sind Lootboxen problematisch?
Mikrotransaktionen sind mittlerweile typische Features in Videospielen. Bei vielen Spielern sind sie zwar sehr unbeliebt, dennoch generieren Entwickler und Publisher dadurch zusätzliche, dauerhafte Einnahmen. Bei Lootboxen wie den Spieler-Packs im „Ultimate Team“-Modus von „FIFA 21“ investieren Nutzer Echtgeld, ohne zu wissen, welche Inhalte sie dafür bekommen. Viele Leute werfen derartigen Modi daher vor, dass es sich um Glücksspiel handelt und sie Spielsucht begünstigen können. Gerade bei Kindern und Jugendlichen wäre dies problematisch, weshalb die Ergänzung im Jugendschutz durchaus sinnvoll ist. (ök) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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