„FIFA 21“: EA muss 10 Millionen Euro Strafe zahlen - das ist der Grund

Screenshot aus „FIFA 21“ – Die „FIFA“-Reihe zählt seit Jahren als Platzhirsch unter den Fußball-Videospielen.
 ©EA

Ein niederländisches Gericht urteilte, dass Electronic Arts aufgrund von Glücksspiel-Mechaniken in „FIFA“ 10 Millionen Euro Strafe zahlen muss.

Die „FIFA“-Reihe enthält seit einigen Jahren ein Feature, das für viel Diskussion sorgt: Lootboxen. Gegen echtes Geld können Spieler sich im „Ultimate Team“-Modus „Packs“ kaufen und auf seltene Spieler-Karten hoffen. Auch in „FIFA 21“* sind sie wieder dabei. Der Vorwurf, dass es sich bei den Lootboxen im „Ultimate Team“ um Glücksspiel handelt, kam in der Vergangenheit des Öfteren auf. Jetzt wurde Electronic Arts (EA) tatsächlich zu einer Geldstrafe in Millionenhöhe verurteilt.

„FIFA 21“: EA muss Glücksspielbehörde 10 Millionen Euro zahlen

Ein niederländisches Bezirksgericht genehmigte diese Woche der niederländischen Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (Ksa), EA wegen eines Verstoßes gegen das Wett- und Spielgesetz des Landes mit einer Geldstrafe von 10 Millionen Euro zu belegen (via gamesindustry.biz).

"Die Ksa ist der Ansicht, dass es von entscheidender Bedeutung ist, gefährdete Gruppen wie Minderjährige vor dem Glücksspiel zu schützen", erklärte die Behörde. "Aus diesem Grund befürwortet die Ksa eine strikte Trennung zwischen Videospielen und Glücksspiel. Gamer sind oft jung und daher besonders anfällig für die Entwicklung einer Sucht. Als solche haben Glücksspielelemente in Spielen nichts zu suchen".

Die Geldbuße wurde ursprünglich schon im Oktober letzten Jahres verhängt, aber EA lehnte es ab, Geldbuße zu zahlen und auch den Wunsch des Ksa die Angelegenheit der Öffentlichkeit bekanntzugeben.

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Lootboxen sind laut EA kein Glücksspiel

Dem Urteil zufolge argumentierte EA, dass die Lootboxen nicht als Glücksspiel gelten würden, weil „FIFA Ultimate Team“-Packungen keine Wertgegenstände bieten, da die Inhalte nicht direkt in Geld umgewandelt werden können. Bei „FIFA“ handle es sich grundsätzlich eher um ein Geschicklichkeitsspiel und es gäbe keine wissenschaftlichen Beweise dafür, die das Öffnen von „Ultimate Team“-Packs mit Spielsucht in Verbindung bringen.

Das Gericht zeigte sich von diesen Argumenten unbeeindruckt und stellte fest, dass es Möglichkeiten gibt, von „Ultimate Team“-Karten im Wert von fast 2.000 Euro zu profitieren. Was den Mangel an wissenschaftlichen Beweisen betrifft, so urteilten die Richter, dass es nicht notwendig sei, dass jedes neue Glücksspiel nachweislich Probleme verursacht. Das niederländische Wett- und Spielgesetz basiere auf der Annahme, dass Glücksspiele ein Risiko der Spielsucht mit sich bringen. Sie wiesen auch auf eine zunehmende Zahl von wissenschaftlichen Untersuchungen und Experten hin, die vor Lootboxen warnen, sowie auf Berichte von betroffenen Personen.

Weitere Argumente seitens EA wies das Gericht zurück. Der Publisher hat sechs Wochen Zeit, um gegen die Entscheidung Berufung einzulegen. (ök) tz.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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