Der „Xbox Game Pass“ gilt als Netflix für Games, aktuell ist er noch Microsoft-exklusiv. In einem Interview zeigte sich Xbox-Chef Phil Spencer nun offen für Gespräche mit Sony und Nintendo.
- Der „Xbox Game Pass“ wird immer attraktiver - bald enthält er auch EA Play.
- Er beschränkt sich jedoch auf Spielgeräte im Microsoft-Kosmos – Sonys PlayStation und die Nintendo Switch schauen in die Röhre.
- In einem Interview zeigte sich Xbox-Chef Phil Spencer offen für Gespräche, den Game-Pass auch auf die konkurrierenden Konsolen auszuweiten – doch wie wahrscheinlich ist das?
Der Release von Microsofts neuer Konsolengeneration, Xbox Series X* und Series S, rückt immer näher. Damit einher geht eine Erweiterung des „Xbox Game Pass“: EA Play, ein Abo-Service rund um Games von EA, wird Teil des Xbox-Abonnements. Titel wie „Fifa 21“, „Die Sims 4“ und „Battlefield“ werden dann in den Game-Pass integriert. Außerdem hatte Microsoft kürzlich bekanntgegeben, Bethesda aufzukaufen inklusive der beliebten Franchises wie „Elder Scrolls“ oder „Fallout“.
Für Spieler wird der Service rund um die Microsoft-Konsole damit noch attraktiver, allerdings beschränkt sich dessen Nutzbarkeit noch auf die Xbox-Konsolen, PC und Android-Geräte. Das könnte sich aber ändern – zumindest deutete das Xbox-Chef Phil Spencer in einem Interview mit Game Reactor an.
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„Xbox Game Pass“: Bald auch für PlayStation und Nintendo Switch?
In dem Interview betont Spencer, wie wichtig es ihm sei, dass tolle Spiele von möglichst vielen Menschen erlebt werden können. Auf die Frage, ob er sich denn im Zuge dessen vorstellen könne, den „Xbox Game Pass“ auf die Plattformen von Sony und Nintendo auszuweiten, antwortete Spencer zweifach überraschend: Zunächst erklärte er seine Liebe zur PlayStation und Nintendo Switch und hob hervor, was für eine tolle Arbeit die Entwickler als Teil der Gaming-Industrie geleistet hätten. Dann setzte er dem Ganzen noch die Krone auf und stellte klar, dass er zwar nicht sicher sei, ob dort die nächste große Spielergruppe auf sie warte, sie aber offen für Diskussionen sein könnten. Das mag zwar einschränkend klingen, bedenkt man aber die große Rivalität, die vor allem zwischen Xbox und PlayStation herrscht, so sind das definitiv sehr überraschende Töne.
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Xbox-Chef Spencer: Wie wahrscheinlich die Game-Pass-Aussagen?
Viele PlayStation- und Switch-Spieler dürften bei Spencers Aussagen neugierig die Augenbrauen hochziehen. Würde eine Erweiterung des „Xbox Game Pass“ doch bedeuten, dass Blockbuster-Games wie „Destiny 2“ und „Mortal Kombat X“ auch auf der PlayStation via eines preisgünstigen Abonnements spielbar seien. Gleichzeitig bietet aber auch beispielsweise Sony einen Abo-Service im Rahmen von PlayStation Now an - und hier könnte auch das größte Problem bei einer solchen plattformübergreifenden Erweiterung des Game-Pass liegen. Denn damit ein solches Projekt überhaupt denkbar wäre, müsste Sony, beziehungsweise Nintendo, auch gesprächsbereit sein – und das ist eher zweifelhaft, könnte der „Xbox Game Pass“ doch ihre eigenen, im Falle von Nintendo zukünftigen, Spiele-Abos untergraben. Alles in allem ist das Konzept also eher unwahrscheinlich – aber auch nicht ausgeschlossen. Denn zumindest eine Seite wäre schonmal gesprächsbereit.
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„Xbox Game Pass“ & PlayStation Now: Zukunft der Spielebranche
Auf lange Sicht sehen eine Vielzahl von Experten Abo-Modelle für Games als besonders zukunftsträchtig. Sie sind Konsumenten-freundlich und bieten durch Cloud-Streaming die Möglichkeit, keines der Spiele auch nur herunterladen zu müssen – wie bei Netflix und Co. werden sie einfach gestreamt. Aktuell sind die Spielebibliotheken noch etwas klein – der „Xbox Game Pass“ bietet hier, vor allem wenn EA Play und die Bethesda-Games dazukommen, zwar die größte Spielesammlung. Doch es gibt noch zu viele andere Aboservices, wie Ubisoft+ oder PlayStation Now. Durch einen Zusammenschluss, wie Spencer ihn nun ins Spiel gebracht hat, könnte sich das aber über kurz oder lang ändern. (fh) *tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
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