Es ist offiziell: Noch nie haben so viele deutsche Rentner im Ausland gelebt wie 2018. Ihre Wahlheimat kann man jedoch nicht immer ganz nachvollziehen.
Sie haben ihre Nachbarn, das ältere Ehepaar Meier, schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen? Sind sie vielleicht gestorben, ohne dass Sie es bemerkt haben? Nein, vermutlich sind sie einfach nur ausgewandert. Das tun nämlich immer mehr deutsche Senioren. Manche fliehen vor dem trüben Wetter in Deutschland, andere folgen ihren Kindern, die ausgewandert sind. Welche Länder sie wählen, ist jedoch teilweise unverständlich.
In deutschsprachige Länder ziehen die Senioren am liebsten
Die aktuellen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung zeigen: 241.593 deutsche Senioren ließen sich im Jahr 2018 ihre Rente ins Ausland überweisen. 2017 waren es 238.177 Rentner.
Am liebsten ziehen sie in die Schweiz: 26.390 deutsche Rentner leben inzwischen dort. Gleich dahinter liegt Österreich mit 25.053. Ein Grund dafür könnte die deutsche Sprache sein, die es den Auswanderern leichter macht, schreibt das Nachrichten-Portal Focus.de. In der Schweiz bekommen die Deutschen jedoch im Schnitt nur 404 Euro Rente im Monat, in Österreich 678 Euro. Das wird kaum für einen sorglosen Lebensabend reichen. Hierzulande sind es immerhin im Schnitt 877,41 Euro monatlich.
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Senioren erhalten kombinierte Rentenarten
Allerdings differenziert die Rentenversicherung hier nicht nach Art der Rente, sondern umfasst alle Rentenarten (unter anderem für Alter, Erwerbsminderung, Hinterbliebene und Mini-Renten). Jeder Rentner kann mehrere dieser Rentenarten kombiniert erhalten, sagt die Sprecherin der Deutschen Rentenversicherung. Außerdem sind manche der 2018 im Ausland lebenden Rentner schon während ihres Berufslebens ausgewandert. Dementsprechend beziehen sie auch Geld vom Rentensystem ihrer Wahlheimat. Und die private Altersvorsorge kommt auch noch hinzu.
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Rentner gehen auch nach Afrika und Nordkorea
Quelle: Deutsche Rentenversicherung, Stand: 2019
Beliebte Auswanderungsländer für deutsche Rentner sind die USA (24.000), Spanien (21.377), Frankreich (17.693) und die Niederlande (10.357). Die ältere Generation steht also auf Länder, in denen man deutsch spricht - und sonnenreiche Gegenden. Doch manche fallen aus dem Raster: jeweils ein deutscher Rentner lebt in den afrikanischen Staaten Kongo, Südsudan, Tschad und der Zentralafrikanischen Republik. Zunehmend beliebter wird Bulgarien (745 Rentner), wo Lebenshaltungskosten und Mieten sehr viel niedriger sind als in Deutschland.
Und zwei Rentner leben sogar in Nordkorea. Weshalb die beiden die Diktatur unter Kim Jong-un als Heimat wählten, konnte die Rentenversicherung jedoch nicht sagen.
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vro