Es geht an die Existenz: Neuerung bei Amazon wird Zeitschriftenhändler ärgern

Eine neue Kooperation von Amazon geht dem lokalen Handel an die Gurgel.
 ©AFP / DENIS CHARLET

Amazon kooperiert neuerdings mit einem Pressevertrieb. Für Kunden heißt das Zeitschriften frei Haus - für Händler könnte es allerdings an die Existenz gehen.

Hamburg - Im Zeitalter von Smartphones und Tablets wurde das Ende der Zeitschriften und Zeitungen schon häufig beschworen. Viele Leser bevorzugen aber weiterhin die gedruckte Version ihres Lieblingsblattes. Für Zeitschriftenhändler ist das im digitalen Zeitalter zumindest ein schwacher Trost, denn sie leben von diesen einbrechenden Einnahmen. Nun ist aber ein Konkurrent auf der Bildfläche erschienen, der Händler ganz besonders ärgern dürfte: der Internetriese Amazon.

Amazon startete ursprünglich mit der Idee des elektronischen Buchgeschäfts, wurde aber schnell zu einem großen Onlinebuchhändler. Lokalen Geschäften macht diese Entwicklung noch heute Sorgen - auch wenn Amazon mittlerweile deutlich mehr Produktvielfalt im Sortiment bietet. Kleine Buchhändler „um die Ecke“ leiden unter dem Konzern - und bald könnten auch Zeitschriftenhändler betroffen sein. Der Grund ist eine Kooperation von Amazon mit dem Pressevertrieb Nord KG.

Amazon und Bauer Media: Zeitschriften frei Haus in diesem Jahr

Wie die Bauer Media Group, deren Zeitschriften ab jetzt bei Amazon unter anderem geführt werden, in einer Pressemitteilung schreibt, profitieren Amazon-Kunden ab jetzt von der Möglichkeit zwischen 500 Zeitschriften wählen zu können und sich die Ausgaben durch den Versanddiensthändler nach Hause liefern zu lassen. „Dieses vielseitige Angebot spricht nicht nur die unterschiedlichen Bedürfnisse der Amazon Kunden an, sondern gibt ihnen auch die Möglichkeit, neue Magazine kennenzulernen“, sagt Joachim Sander, Geschäftsleiter des Pressevertriebs. Auch Amazon freut sich über „die große Bandbreite von Printmagazinen“, die nun das digitale Angebot auf der Website erweitern.

Damit findet eine Vielzahl an diversen Titeln aus verschiedenen Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Unterhaltung, Mode, Sport sowie Haus und Heim Einzug auf Amazon. Unter anderem werden große Titel wie der Spiegel, Stern, Vogue, Cosmopolitan und die Bravo verfügbar sein. Bis zum Jahresende ist dieses Angebot für Amazon-Kunden versandkostenfrei, danach fallen pro Bestellung 99 Cent an. 

Amazon bedroht Existenz von lokalen Händlern

Die Kritik an Amazon ist keine neue, weitet sich aber aus: Je mehr Produkte der Online-Versandhändler in sein Sortiment aufnimmt, desto mehr leiden lokale Händler. Vor allem Geschäfte, die sich einer bestimmten Nische widmen, bekommen dadurch existentielle Probleme. Jetzt könnte es Zeitschriftenhändler treffen.

Für die Verleger eröffnet sich dadurch gleichzeitig ein neuer Markt. Über Amazon können sie weitere Kunden erreichen und unter Umständen die Auflagenzahl steigern. Ob das Online-Angebot zu einer Verdrängung von weiteren Händlern in Städten und Dörfern führt, bleibt abzuwarten. Düstere Zukunftsprognosen über Amazon gibt es bereits zuhauf. Eine andere Revolution bei Amazon könnte für Kunden derweil sehr praktisch werden. Doch in der Corona-Krise droht jetzt vielleicht ein Lieferstopp. Ein französisches Gericht hat bereits ähnliches entschieden.

Obwohl er gar nichts bestellt hat, bekommt Horst Bergmann immer wieder Paket-Retouren geliefert. Er kontaktierte daraufhin den Versandhändler Amazon und bekam eine überraschende Antwort.

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