Ständig am daddeln? Wie bedeutsam das Smartphone für seinen Besitzer ist, wenn es sich in Reichweite befindet, verdeutlicht eine Studie. Wie kann man Abhilfe schaffen?
- Dass die Nutzung von Handys für Ablenkung sorgen, dürfte keine Überraschung sein.
- Eine Studie verdeutlicht nun jedoch die enorme Auswirkung von Smartphones.
- Die Untersuchung zeigt, warum man das mobile Gerät nie auf den Tisch legen sollte.
Austin/Texas - Ungefähr seit der Jahrtausendwende ist das alltägliche Leben der Bevölkerung nicht mehr so wie zuvor: Seitdem das Handy massentauglich ist, besitzen heutzutage die wohl meisten Menschen der Erde ein eigenes Smartphone. Wie sehr sich das digitale Zeitalter auf die geistige Gesundheit auswirkt, verdeutlicht nun eine Studie aus den Vereinigten Staaten.
Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass man es tunlichst vermeiden sollte, das Handy neben sich auf den Tisch zu legen. Grund: Dies wirkt sich enorm auf unsere Gehirnleistung aus, wie das Portal Techbook erläutert. So ist es alleine die Präsenz des Mobiltelefons, die sich ablenkend* und stressfördernd auf das Gehirn der Menschen niederschlägt. Folge: Die Aufmerksamkeitsspanne verringert sich deutlich.
Smartphone-Sucht: Studie bestätigt - Handy auf dem Tisch bewirkt Unkonzentriertheit
Bei dem von der University of Texas (Austin/USA) vollzogenen Test mit rund 800 Probanden wurden drei verschiedene Gruppen gebildet um zu sehen, wie sich der kleine Taschencomputer bei einem Test auf die kognitive Leistung der Menschen auswirkt:
- Personen der Gruppe 1 legten ihr Handy auf den Tisch.
- Personen der Gruppe 2 verstauten das Smartphone in einer Tasche.
- Personen der Gruppe 3 legten ihr Mobilgerät in einen anderen Raum.
Das Ergebnis war eindeutig: Obwohl sich die Personen auf den Test konzentrieren sollten, führte alleine die Präsenz des Handys auf dem Tisch dazu, dass die Gehirnleistung beeinträchtigt wurde. Welche Teilnehmer der übrigen zwei Gruppen schlossen den Test am besten ab? Zwangsläufig die Menschen, deren Handy in einem anderen Raum lagerte, so der Bericht.
Smartphones beeinträchtigen Gehirnleistung - nicht nur wenn sie eingeschaltet sind
Interessant bei den Personen, deren Handy auf dem Tisch lag: Es spielte dabei keine Rolle, ob das Smartphone an- oder ausgeschaltet war - alleine die Erreichbarkeit genügte, um sich auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns negativ auszuwirken. „Wir erkennen einen linearen Trend, dass je mehr sich das Telefon im Sichtfeld befindet, dieser Umstand sich kognitiv auf den Testteilnehmer auswirkt“, erklärt der verantwortliche Professor Adrian Ward.
Das Ergebnis jener Studie kommt letztlich nicht überraschend, verdeutlicht jedoch drastisch die Auswirkungen von Smartphones auf die Fähigkeit unserer Gehirne. Das Smartphone ist schließlich überall schnell zur Hand und lässt nie Langeweile aufkommen. Viele Menschen nervt allerdings ihre eigene Sucht.
Zumindest für das Absolvieren von Tests oder anderer wichtiger Aufgaben bietet sich demnach folgender Rat an: Das Smartphone am besten so weit wie möglich aus dem Sichtfeld bzw. der Reichweite platzieren.
Handy-Sucht: Bereits Kinder und Jugendliche sind gefährdet
Dass das Smartphone bereits auf Kinder und Jugendliche einen enormen Einfluss hat, haben bereits mehrere Studien verdeutlicht. Während der Corona-Pandemie hat sich dieser Faktor logischerweise noch einmal verstärkt:
In der Corona-Zeit hat der Smartphone-Konsum in vielen Haushalten zugenommen. Besonders unter jungen Menschen kann das gesundheitliche Folgen haben, wie eine Studie zeigt. pic.twitter.com/iVH2HDKsD6
— ZDF heute (@ZDFheute) July 9, 2020
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