Pfand-Betrüger: Mit der Rückgabe von Flaschen lässt sich gut Geld machen. Das wissen vor allem Kriminelle und nutzen das Pfandsystem mit irren Tricks aus.
- Mancher Betrüger versucht, mit Pfandflaschen Geld zu machen.
- Dafür werden perfide Tricks angewandt.
- Die Mitarbeiter zweier Discounter sprechen über die irrsten Pfandflaschen-Maschen.
München - Das Konzept der Pfandflasche soll nicht zuletzt der Umwelt zugutekommen. Das Geschäft dahinter wollen sich jedoch Kleinkriminelle zunutze machen. Betrüger lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen, um mit weniger Flaschen zu mehr Pfanderlös zu kommen.
Dafür haben sie perfide Maschen auf Lager, mit denen sie das Supermarkt-Personal austricksen und letztendlich eine Straftat begehen. Die Mitarbeiter kommen Pfandbetrügern jedoch oft auf die Schliche und bringen teils haarsträubende Delikte mit den Pfandflaschen ans Tageslicht.
Pfand-Betrüger: Mit diesen irren Tricks hintergehen sie das Supermarkt-Personal
Ob die Trickbetrüger in ihrer Freizeit als Hobby-Angler an Seen schon mal das Auswerfen üben? Man weiß es nicht. Echtes Angler-Talent ist bei der wohl inzwischen bekanntesten und gängigen Masche am Pfandautomaten aber nicht unbedingt notwendig.
Wie Mitarbeiter der beiden großen Discounter-Ketten Aldi* und Lidl gegenüberchip.de* erklärten, wird beim Angeltrick eine Schnur an einer Pfandflasche befestigt. Diese wird daraufhin in den Pfand-Automaten gesteckt, eingezogen und mithilfe der Schnur wieder herausgezogen - nachdem sie vom System akzeptiert, entwertet und eigentlich auf einem Förderband weitergeschickt wurde. Die Betrüger fischen die Flasche also aus dem Automaten und das Spiel geht von vorne los. Dadurch wollen sie ein und denselben Flüssigkeitsbehälter mehrmals als Pfand einlösen.
Inzwischen wurde diese Möglichkeit jedoch unterbunden, denn die Geräte erkennen den Rückholvorgang und alarmieren das Personal. Dann gestaltet sich die Anzeige der Täter oft jedoch schwierig, da die Flaschen-Angler in den meisten Fällen entwischen: „Viele ergreifen die Flucht“, so eine Lidl-Mitarbeiterin.
Pfand-Betrüger: Sie fälschen Etiketten und bekleben damit Klopapier-Rollen
Ein weiterer beliebter Versuch das Pfandsystem für seine Machenschaften zu nutzen, ist das Bekleben von flaschenähnlichen Gegenständen mit dem kopierten Logo der Deutschen Pfandsystem GmbH (DPG). Eine Mitarbeiterin einer Aldi Nord-Filiale* erinnert sich an einen ganz besonderen Gegenstand, der mit den gefälschten Aufklebern versehen wurde: Es handelte sich um eine Klopapierrolle.
Um den Betrügereien vorzubeugen, wird inzwischen nicht nur das Pfand-Logo, sondern auch der EAN-Code abgescannt und entwertet. Wenn die Flasche zerdrückt ist und das Etikett nicht mehr vom Scanner ausgelesen werden kann, dann meldet der Automat einen Fehler.
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jbr