Messerangriff in München: Ein 30-jähriger Beamter wurde bei dem Vorfall am Hauptbahnhof schwer verletzt. Das Motiv des Täters schockiert.
- Bei einem Messerangriff am Münchner Hauptbahnhof wurde ein Polizist schwer verletzt.
- Beim Täter handelt es sich um einen polizeibekannten Mann aus München.
- Auf einer Pressekonferenz hat die Polizei den aktuellen Ermittlungsstand präsentiert.
Update 13. Dezember, 12.45 Uhr: Die Messerattacke auf einen ihrer Kollegen am Hauptbahnhof hat Münchner Polizisten verunsichert. „Natürlich erzeugt das große Verunsicherung bei Kolleginnen und Kollegen“, sagte der Münchner Polizeipräsident Hubertus Andrä am Freitag im Presseclub. Die Attacke, bei der ein Polizist am Montag schwer verletzt wurde, sei so unvermittelt passiert, dass viele Polizisten in München nun denken: „Es könnte ja mich genau so treffen.“ Insgesamt gingen die Polizisten aber „sehr professionell“ mit der Situation um, mit Teamgeist und gegenseitiger Unterstützung.
Der 30-jährige Polizist war mit einem heftigen Messerstich im Schulter- und Nackenbereich verletzt worden. Er sein ansprechbar, befinde sich aber noch auf der Intensivstation, sagte Andrä. Ob er bleibende Schäden davontragen werde, sei noch unklar. „Das muss die Zukunft bringen.“
Am Neujahrstag kam es in Garmisch-Partenkirchen zu einem blutigen Beziehungsstreit. Eine Frau hat mit einem Küchenmesser auf ihren Lebensgefährten eingestochen.
Drama in München: Ein Mann (44) verschaffte sich am Freitag gewaltsam Zutritt zur Wohnung seiner Ex-Frau. Mit einem Messer stach er auf ihren neuen Freund (48) ein - und flüchtete.
Nach Messerattacke in München: So geht es dem Polizisten - Motiv schockiert
Update 11. Dezember, 15.05 Uhr: Nach der Messerattacke auf einen Polizisten in München hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) Kritik an der Ausrüstung der Polizei kategorisch zurückgewiesen. Im Haushalt stünden für die Ausrüstung in diesem und im kommenden Jahr rund 555 Millionen Euro zur Verfügung, sagte Herrmann am Mittwoch im Landtag in München. Er betonte, dass der am Montag bei einem Vorfall schwer verletzte Mann eine Schutzweste getragen habe, jedoch habe der psychisch-beeinträchtigte Täter am Hals zugestochen.
Die AfD hatte zuvor gefordert, eine flächendeckende Ausstattung der Polizisten in Bayern mit stichsicheren Schutzwesten gefordert. Diese Forderung sei aber nicht angebracht, weil bereits seit 18 Jahren alle Polizisten eine persönlich auf sie angepasste Schutzweste bekommen. Doch selbst bei der besten Ausrüstung mit Schutzwesten bleibe auch immer ein Restrisiko.
Messerattacke in München: So geht es dem Polizisten - Motiv schockiert
18.40 Uhr: Nach dem Messerangriff auf einen Polizisten am Münchner Hauptbahnhof berichtet Innenminister Joachim Herrmann nun, der Beamte habe eine sehr schwere Verletzung davongetragen, die bis in den Bereich des Rückenmarks reiche und erhebliche Schädigungen befürchten lasse. Er hoffe und bete, dass der Beamte möglichst bald wieder zu Kräften komme und dann auch wieder seinen Beruf ausüben könne. Sicher sei das aber noch nicht, sagte Herrmann. Die medizinische Behandlung sei aber auf einem guten Weg.
Allgemeiner Hass auf die Polizei sei das Motiv des Angreifers gewesen, sagte der Leiter der Mordkommission der Münchner Polizei, Josef Wimmer. Er habe einen Polizisten gezielt töten wollen. Die Ermittler hätten noch keine Anhaltspunkte, woher der Hass kommt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war die Tatwaffe ein Haushaltsmesser mit einer Klingenlänge von ungefähr zehn Zentimetern. Das Messer sei im Körper des Polizisten abgebrochen und in einer komplizierten Operation entfernt worden.
Der tatverdächtige Deutsche wurde nach Worten Herrmanns in einer geschlossenen Psychiatrie untergebracht. Er habe in der Vergangenheit psychische Probleme gehabt und habe bereits einen Selbstmordversuch mit einem Kraftfahrzeug unternommen. Bisher sei keine Fremdgefahr von ihm ausgegangen. Er sei aber wegen Drogen und Betäubungsmitteln auffällig gewesen. Zwischen dem Mann und dem Polizisten gebe es keinen Bezug.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war die Tatwaffe ein Haushaltsmesser mit einer Klingenlänge von ungefähr zehn Zentimetern. Das Messer sei im Körper des Polizisten abgebrochen und in einer komplizierten Operation entfernt worden. Ein Sprecher der Münchner Polizei bedankte sich ausdrücklich bei dem Mann, den die Beamten vor der Attacke des 23-Jährigen kontrolliert hatten. Der Eritreer habe sich aktiv am Festhalten des Angreifers beteiligt und sich auch im Rahmen des Zeugenaufrufs gemeldet.
Auch in Milbertshofen passierte ein schlimmer Vorfall: Ein Mann schlug mit einem Halteverbotsschild um sich - dann stach sein Gegner zu, wie tz.de* berichtet.
„Unproblematische“ Kontrolle endet blutig - Mann (23) sticht auf Polizisten ein - aus schockierendem Grund
15 Uhr: Zunächst präsentiert Kriminaloberrat Josef Wimmer auf der eigens einberufenen Pressekonferenz in München eine kurze Rückschau auf die Geschehnisse am Montagmorgen. Zu Beginn habe die Kontrolle am Hauptbahnhof einen „unproblematischen“ Eindruck erweckt.
Der folgende Angriff sei tatsächlich so heftig gewesen, dass die Messerklinge noch im Körper des Polizeibeamten steckend abbrach. Auch Beamte, die sich gerade auf dem Weg zur Arbeit waren, hätten daraufhin geholfen, den Täter zu Boden zu bringen. Der Kontrollierte, ein 24-jähriger Eritreer, habe sich in der Situation vorbildlich verhalten, lobt Wimmer ausdrücklich. Er habe aktiv mitgeholfen, den Täter festzuhalten.
Polizei-Kontrolle in München: 30-Jähriger bei Angriff am Hauptbahnhof schwer verletzt
Das Sperrengeschoss am Hauptbahnhof ist laut Auskunft von Wimmer videoüberwacht. Zum Tatablauf liegen dennoch keine Videoaufzeichnungen vor; deshalb sei bereits frühzeitig ein Zeugenaufruf gestartet worden. Sieben Passanten, die die Tat beobachteten, hätten sich im Anschluss gemeldet.
Zweite Pressekonferenz zum Angriff auf einen Polizeibeamten am Münchner Hauptbahnhof.
— Polizei München (@PolizeiMuenchen) December 10, 2019
Hier der Link zum Video:https://t.co/4EGxHizBdT#München #Polizei
Der Beschuldigte hat sich bereits geäußert. Er gab tatsächlich einen allgemeinen Hass auf Polizeibeamte (siehe Update 14.40 Uhr) als Grund für seinen Angriff an. Während des Vorfalls habe der 23-Jährige unter einer akuten psychiatrischen Erkrankung gelitten, sagt Josef Wimmer.
Hass auf Polizisten: Mann rammt Beamten Messer in den Rücken
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erging ein Unterbringungsbefehl wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung. Die Mordmerkmale der Heimtücke und niederen Beweggründe seien erfüllt, sagt Staatsanwältin Anne Leiding.
Der Fall sei „in vielerlei Hinsicht bemerkenswert“, erklärt Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins und verweist auf die Diskussion in den sozialen Netzwerken. Er spricht von einer großen Welle der Solidarität, die die Polizei erfahren habe. Es seien jedoch auch „Unruhestifter“ unterwegs, die versuchten, auf Kosten des verletzten Polizisten, einen Keil in die Gesellschaft zu treiben. „Sie leben hier in der sichersten Großstadt Deutschlands“, stellt da Gloria Martins noch einmal klar.
Update 14.40 Uhr: Aktuell berichtet Bild, dass der Messerangreifer vom Münchner Hauptbahnhof als Motiv für seine Tat „Hass auf Polizisten“ angegeben habe.
Kontrolle am Münchner Hauptbahnhof nimmt blutiges Ende - Polizei will Details zum Täter präsentieren
Ursprungsmeldung (10. Dezember, 12 Uhr):
München - Bei einer Polizeikontrolle am Hauptbahnhof in München wurde ein Beamter am Montagmorgen (9. Dezember) unvermittelt von einem unbeteiligten Mann angegriffen. Der 23-Jährige attackierte den Polizeiobermeister von hinten mit einem Messer. Er stach mit solcher Wucht zu, dass die Klinge des Messers abbrach. Dabei wurde der 30-jährige Polizist schwer verletzt, wie tz.de* berichtet.
München: Polizist bei Messerangriff am Hauptbahnhof schwer verletzt
Beim Täter handelt es sich um einen polizeibekannten Mann aus München. Über seine bisherigen Einlassungen zu dem Vorfall am Montagmorgen will die Polizei auf einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag (10. Dezember) informieren. Neben Kriminaloberrat Josef Wimmer wird auch Staatsanwältin Anne Leiding zugegen sein.
Nach seiner unvermittelten Attacke war der 23-Jährige von mutigen Passanten überwältigt worden. Der Einsatz am Hauptbahnhof hatte landesweit für Bestürzung gesorgt. Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä sprach von einem „ feigen, brutalen und hinterhältigen Messerangriff“ auf einen seiner Beamten.
Bayerns Polizei muss sich immer mehr mit Angriffen* und Beleidigungen auseinandersetzen. Ein Polizist berichtet von einer gewöhnlichen Kontrolle, die eskalierte.
lks
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