Konfliktzone Treppenhaus: In München wundert sich ein Mieter über seltsame Geschehnisse vor seiner Wohnungstür. Er hatte den Ärger seines Nachbarn auf sich gezogen.
München - Nachbarschaft lebt von Rücksichtnahme. In Mehrfamilienhäusern leben Menschen auf engem Raum und der Nachbar sitzt oft nur wenige Zentimeter entfernt hinter der nächsten Wand. Für Streit sorgt aber nicht nur das Geschehen hinter verschlossenen Türen, sondern vor allem, was sich in den öffentlichen Bereichen abspielt.
Konfliktzone Nummer eins: Das Treppenhaus. Wohl kein Areal im häuslichen Miteinander birgt so viel Streitpotential wie dieser Transitbereich zwischen Drinnen und Draußen. Hier treffen die Menschen auf engstem Raum aufeinander, hier wird Fehlverhalten rasch persönlich genommen, hier heißt es schnell: „Jeder muss sich an die Regeln halten!“
München: Konflikt im Treppenhaus - offene Ansprache oft unbeliebt
Wenn das Treppenhaus nicht so aussieht, wie gewünscht, verstehen viele Menschen keinen Spaß. Die offene Ansprache rangiert bei der Problemlösung allerdings nicht an erster Stelle. Anstatt den Nachbarn persönlich anzusprechen und gemeinsam nach einem Ausweg zu suchen, bevorzugen viele Menschen den passiv-aggressiven Weg.
So ist es auch kürzlich in München geschehen. Dort ist dem Bewohner eines Mehrfamilienhauses das Verhalten eines Nachbarn so sehr aufgestoßen, dass er kurzerhand selbst zur Tat schritt.
Was war geschehen? Ein Mieter-Paar hatte rund zwei Wochen lang im Treppenhaus neben seiner Tür eine Abstellfläche für Schuhe platziert. Flach, grau, unscheinbar und mit Platz für zwei Paar Treter. Kein Regal oder Schrank, doch ein Dorn im Auge eines Nachbarn. Er setzte die Unterlage kurzerhand auf der Fußmatte, direkt vor die Wohnungstür.
„Tägliche Umbaumaßnahmen“ sorgen für Verwunderung bei Paar aus München
Die Bewohner stellten die Unterlage einfach wieder zurück. Es ging hin und her, bis das Paar überhaupt merkte, dass keiner von ihnen für den Umzug der Schuhe auf die Fußmatte verantwortlich war. Es dämmerte ihnen: Ein Dritter war am Werk. Doch wer?
Um der Sache auf den Grund zu gehen, legten die selbst ernannten „Schuhschurken“ einen Brief auf die Treter. Darin fragen sie, was hinter den „täglichen Umbaumaßnahmen“ steckt. Und tatsächlich, die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Gleich zwei Argumente führt der Verfasser aus München ins Feld: Sicherheitsbedenken und Geruchsbelästigung. Außerdem mache das „auch sonst keiner“. Derweil wagt die Münchener Nobel-Disko P1 ein Experiment in Kitzbühel.
Video: Schuhe und Gerümpel im Hausflur erlaubt?
München: „Schuhschurke“ sorgt für doppelten Ärger
Der Stellplatz für die Schuhe würde gegen die Brandschutzvorschrift verstoßen. Diese besage, dass nichts im Treppenhaus stehen dürfe. Außerdem stinke es dort „eh schon oft genug, da müssen nicht noch getragene Schuhe dort stehen“.
Der „Übeltäter“ hatte ein Einsehen und keine Lust auf einen Streit. Er stellte die Treter zurück hinter seine Seite der Tür. Auf Nachfrage erklärte er: „Ich habe kein Problem damit, die Schuhe in die Wohnung zu stellen. Aber der Nachbar läuft offenbar oft durch das Treppenhaus und hätte doch einfach klingeln und mit uns reden können.“
Das hatten sie sich ganz anders vorgestellt: In einem Schreiben klagen Mieter aus München über eine Maßnahme der Hausverwaltung.
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