Alternative App-Shops für Android

In "Zombies, Run!" ist die Zombie-Apokalypse ausgebrochen. Dem Spieler bleibt nichts anderes übrig, als die Beine in die Hand zu nehmen – und zwar in der Realität. Screenshot: Six to Start Foto: Six to Start
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Apps finden Android-Nutzer natürlich bei Google Play! Doch neben dem Platzhirsch gibt es noch viele weitere App-Shops im Netz. Lohnen die sich auch?

Gelsenkirchen (dpa/tmn) - Android ist zwar ein freies Betriebssystem, doch Google treibt die Entwicklung dahinter finanzkräftig voran. Kein Wunder also, dass auf den meisten Android-Geräten Google Play vorinstalliert ist - das Shopping-Portal für Android.

Hier finden Nutzer mehr als eine Million Apps, dazu noch ein riesiges Angebot an Filmen, Musik und Büchern. Warum also überhaupt woanders schauen, wenn Play schon alles bietet? Anders als bei Apples iOS lassen sich auf Android-Geräten problemlos Apps aus fremden Quellen installieren. Viele Android-Nutzer wissen davon nicht einmal. Nicht nur deshalb hat es die Google-Konkurrenz schwer, neben dem Giganten zu bestehen. Daher versuchen sie, durch besondere Alleinstellungsmerkmale auf sich aufmerksam zu machen.

Amazon App-Shop - Der Konkurrent

Der Versandriese Amazon hat genug Power, sich der Vormachtstellung von Google entgegenzustellen. Der eigene App-Shop ist auf Fire-Geräten als Standard vorinstalliert. Alexander Spier vom IT-Fachmagazin "c't" kann den Shop empfehlen: "Der App-Shop ist gut gepflegt und bietet viele Apps kostenlos an, die bei Play Geld kosten." Gratis-Apps - werbefrei und ohne versteckte Kosten - gibt es in der Rubrik "underground". Leider bietet Amazon aber nicht dieselbe Auswahl wie Play an. Besonders neuere Spiele fehlen. Dafür ist zukünftig damit zu rechnen, dass es exklusive Apps geben wird, denn Amazon betreibt eigene Entwickler-Studios.

Uptodown - Das Multitalent

Uptodown.com hat sich nicht exklusiv Android verschrieben. Das Portal bietet auch Anwendungen für andere Betriebssysteme an, etwa Windows, Ubuntu und auch für Mac. Für Android sind etwa 30 000 Apps vorhanden. Der Shop orientiert sich optisch stark an Play. Alle Apps lassen sich auch ohne Anmeldung herunterladen. Das schließt natürlich kostenpflichtige Inhalte aus. Bei Uptodown gibt es nur kostenlose Apps oder Demo-Versionen, deren Vollversion man dann in der App freikaufen muss. Der Anbieter verspricht zudem, dass alle Apps auf Viren und Malware geprüft wurden.

F-Droid - Apps mit Ideologie

Alles kostenlos, alles open source - damit wirbt F-Droid. Das Portal hat seine Nische bei unabhängigen App-Entwicklern gefunden. Hier lassen sich Apps finden, die es vielleicht nie in einen anderen Shop schaffen werden, weil sie vielleicht nur eine Fingerübung eines Programmierers darstellen. Für Spier ist das ein Mekka für App-Entwickler: "Bei F-Droid ist alles open source, man kann also in die Appps hineinschauen und sich für eigene Projekte inspirieren lassen." Natürlich kann auch jeder normale Nutzer bei F-Droid stöbern und vielleicht genau die Perle finden, die er brauchte.

Aptoide - Vorsicht bitte

Bei der Suche nach alternativen App-Quellen taucht oft das Portal Aptoide auf. Es ist nach eigenen Angaben der größte unabhängige Anbieter. Entwickler können hier eigene Stores erstellen und Apps anbieten. Allerdings sind Herkunft und Qualiät der Apps oft nicht erkennbar. Deswegen warnt Alexander Spier vor der Nutzung: "Es können illegal gecrackte Apps oder komplette Fakes darunter sein, die für den Nutzer nicht erkennbar sind und unerwünschten Besuch mit sich bringen." Auch das Onlinemagazin "Androidpit.de" urteilt: "Wenn überhaupt, sollte Aptoide also nur von erfahrenen Nutzern mit einem guten Gespür für Software-Fälschungen genutzt werden."

Amazon App-Shop

Uptodown

F-Droid

Aptoide

Bericht von Androidpit.de

Das Beispiel Aptoide zeigt, dass bei alternativen Anbietern durchaus Vorsicht geboten ist. Play und Amazon checken alle Apps auf Schädlinge, Uptodown gibt ebenfalls an, das zu tun. Bei F-Droid ist man hingegen schon der Ehre der Entwickler ausgeliefert. Frank Timmermann vom Institut für Internet-Sicherheit empfiehlt daher, einen Virenscanner auf dem Smartphone zu haben, der die Apps beim Download checkt: "Bei vermeintlichen Gratis-Apps, die woanders Geld kosten, ist immer Vorsicht angebracht. Besser zweimal hinschauen, ob der Anbieter vertrauenswürdig ist." Der Sicherheitsexperte empfiehlt, auf Bewertungen zu achten, die Versionsnummer der App mit der bei Play zu vergleichen und auf den Herausgeber zu achten. Steht da ein anderer Name als sollte: Finger weg!

Damit die fremden Shops und deren Apps installiert werden können, müssen die Sicherheitseinstellungen von Android erst geändert werden. In den Einstellungen gibt es unter dem Punkt Sicherheit die Einstellung "Unbekannte Herkunft". Aktiviert man den Punkt, lassen sich App-Dateien - sogenannte apk-Dateien - auch aus Quellen außerhalb von Play installieren. Das lässt sich bei Bedenken natürlich jederzeit wieder ändern.

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