HuffPost stellt Betrieb ein - Redaktion schreibt emotionalen Abschiedsbrief

Die Huffpost war Anfangs als The Huffington Post gestartet
 ©Matthias Balk/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Huffpost geht in Deutschland offline. Die Gründe sind unklar. Die Redaktion wendet sich nun an die Leser und Kritiker. 

München - Noch bis Sonntag werden die Leser der Huffpost (anfangs noch als The Huffington Post bezeichnet) mit Nachrichten, Kolumnen und Kommentaren versorgt. Danach ist Schluss. Die Nachrichten-Website wird zum Monatswechsel offline gehen. Etwa fünfeinhalb Jahre hat die Redaktion frischen Wind in die deutsche Medienlandschaft gebracht.

HuffPost setzte mit provokanten Aufmachern Ausrufezeichen

Ungewöhnlich waren die Ansätze, mit denen Themen aufgegriffen und erzählt wurden. Besonders die Aufmacher-Überschriften setzten oftmals Ausrufezeichen und provozierten, wie man es sonst im deutschen Raum insbesondere von Print-Produkten wie der Bild oder der taz kennt. So titelte die HuffPost beispielsweise nach der legendären FCB-Pressekonferenz mit Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge: „Mia san mimimi“. 

Die deutsche Huffpost hat seit ihrem Start im Oktober 2013 Nachrichten aus verschiedenen Ressorts aufgegriffen. Im Vordergrund habe gestanden, die Lebenswirklichkeit der Leser abzubilden, schreibt die Redaktion in ihrem Abschiedsbrief, der am Freitag online ging.

Huffpost-Redaktion verabschiedet sich von den Lesern

Darin blicken die Macher auf die Geschichten zurück, die sie durch und mit ihren Lesern erreicht haben. „Wir wollen die Gelegenheit auch nutzen, um euch, liebe Leserinnen und Leser, Danke zu sagen – für euer Feedback, eure Anregung für Artikel, euer Lob und auch die Offenheit für unsere Experimente, Nachrichten anders zu machen.“

Man habe eine junge Zielgruppe gehabt. Das erforderte andere Erzählweisen und Verbreitungskanäle. WhatsApp-Newsletter und Facebook-Live-Übertragungen hätten sich inzwischen aber auch in konventioneller denkenden Redaktionen durchgesetzt.

In ihrem Schreiben wendet sich die Huffpost-Redaktion allerdings nicht nur an ihre Anhänger. Auch Kritiker werden angesprochen, die es insbesondere im rechten Milieu gab. Diese hätten sich über das Aus „zu früh gefreut“. Denn: „All die wunderbaren Kollegen werden in Redaktionen in ganz Deutschland weiterarbeiten – und so den HuffPost-Spirit lebendig halten“, heißt es. Den ganzen Abschiedsbrief können Sie noch bis Sonntag hier lesen

Huffpost-Aus kam überraschend - Umzug nach Berlin war geplant

Im Januar ist bekannt geworden, dass die Huffpost ihren deutschen Ableger zum 31. März abschalten werde. Die Meldung überraschte viele in der Branche, schließlich gab es Pläne, die Redaktion im Jahr 2019 von München nach Berlin zu verlegen. Doch kurz bevor es dazu kam, kündigte laut Medienberichten der US-amerikanische Rechteinhaber der Marke den Vertrag mit den deutschen Lizenznehmern von Burda, sodass eine Fortführung des Namens Huffpost von Rechtswegen nicht mehr möglich war. 

dg

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