„Smartphone für Blender“: Galaxy S9 von Samsung präsentiert - Die Reaktionen

Das neue Samsung Galaxy S9+ (l) und das Galaxy S9.
 ©dpa

Samsung hat sein neues Galaxy S9 vorgestellt, das Käufer vor allem mit Augmented-Reality-Funktionen locken soll. Die Reaktionen fallen gemischt aus.

Barcelona - Das Smartphone, im Design im Wesentlichen wie das Vorgängermodell S8, bietet Apps etwa für Simultan-Übersetzungen, das Ausprobieren von Kleidung oder Make-up oder Informationen zu Dingen, die der Nutzer gerade fotografiert hat. Samsung präsentierte das neue Modell am Sonntagabend in Barcelona vor Beginn der Messe Mobile World Congress.

Samsung Galaxy S9: Kamera im Fokus

Die Kamera im neuen Galaxy soll laut Samsung "wie das menschliche Auge" funktionieren - Sie soll gute Aufnahmen auch bei schwachem Licht machen. Zudem gibt es eine Super-Zeitlupe.

Selbst bei nächtlichen Lichtverhältnissen soll die Kamera des Galaxy S9+ noch detailreiche Bilder aufnehmen können. Für eine noch persönlichere Kommunikation erstellt das Smartphone zudem aus einem Selfie oder einer Videoaufnahme ein animiertes AR-Emoji und wandelt die individuellen Gesichtszüge in ein 3D-Modell um, das verschiedene Stimmungsausdrücke widerspiegelt. In Kooperation mit Disney stehen S9-Nutzern dafür auch Figuren aus dem Animations-Film „Die Unglaublichen“ sowie Klassiker wie Micky Maus zur Verfügung.

Das größere Modell, das Galaxy S9+, hat zudem ein Teleobjektiv, einen Zoom und einen Porträt-Modus, bei dem Hintergründe unscharf werden. 

Samsung Galaxy S9: Verkaufstermin, Gewicht und Preis

Das neue Smartphone ist ab 16. März 2018 im Handel und kostet 859 Euro - das S9+ sogar über 1000 Euro. Und zwar jeweils mit 64 GB Speicher. Noch mal 100 Euro extra sind für die Variante mit 256 GB fällig.

Das Samsung Galaxy S9 wiegt 163 Gramm und arbeitet mit Android 8.0 (Oreo). Das Samsung Galaxy S9 wiegt 189 Gramm.

Samsung Galaxy S9 als „Smartphone für Blender“ - Reaktionen der deutschen Presse

Verschiedene Medien haben das neue Galaxy S9 genauer unter die Lupe genommen. Die ersten Reaktionen fallen gemischt aus.

Laut zeit.de gab es bei der Präsentation in Barcelona überraschend „Szenenapplaus für einige Funktionen“ - unerwartet, weil das S9 vor allem als Weiterentwicklung des S8 erwartet wurde. „Der Fingerabdruckscanner des Galaxy S9 ist nun nicht mehr direkt neben der Kameralinse, sondern unter ihr verbaut“, lobt das Portal. Zudem verfügt das S9 über eine variable Kamerablende, was auf zeit.de auch für die Überschrift „Das Smartphone für Blender“ sorgt. Die Doppelbedeutung im Hinblick auf den hohen Preis ist sicher gewollt.

Stern.de zeigt sich ernüchtert. „Langeweile für bis zu 1050 Euro“ titelt das Portal und konstatiert: „Mit einem Preis von bis zu 1050 Euro ist es so teuer wie nie. Und das, obwohl es kaum echte Neuerungen bietet.“ Keine Überraschungen biete das Modell, schreibt der Autor. Und wird auch von der neuen Kamera nicht umgehauen. „Die neue Kamera ist zwar überarbeitet, aber längst nicht so revolutionär, wie man gerne glauben machen möchte.“

Anders die Reaktion von t-online.de - dort zeigt man sich beinahe euphorisch. „Samsung überzeugt mit neuen Top-Modellen“ lautet die Überschrift. „Vor allem aber bei der Kameraleistung macht Samsung einen Sprung nach vorne und zwar sowohl in Hard-, als auch Software“, heißt es. Die künstliche Intelligenz leiste durch die neue Technik „Multi Frame Noise Reduction“ zudem Feinarbeit. Zwölf Bilder werden auf einmal kurz hintereinander aufgenommen - durch das Zusammensetzen soll das Bildrauschen reduziert werden.

Das Fazit von spiegel.de lautet: „Beim neuen Galaxy S9 lässt Samsung die Kamera genauer hinschauen, wenn es schummrig wird. Ansonsten gibt es vor allem verbesserte Details. Und eine Richtigstellung.“ Mit der Richtigstellung ist die Umplatzierung des Fingerabdruckscanner gemeint. Sonderlob bekommt der Farbton „Lilac-Purple“, eine Art Lila. Doch der Autor stellt auch fest: „Die in anderen Ländern angebotene Galaxy-S9-Farbe Titangrau ist für Deutschland nicht vorgesehen.“

Samsung ist stolz aufs neue Galaxy S9 

Es sei die „perfekte Zeit“, mit dem Galaxy S9 und dem S9+ eine neue Benutzererfahrung zu liefern, sagte DJ Koh, Mobil-Chef von Samsung, im Gespräch mit der dpa. Samsung habe seinen Kunden zugehört und in der Entwicklung den Fokus auf aktuelle Trends gelegt. Heute stehe längst nicht mehr das Telefongespräch, sondern die Kommunikation mit Bildern und Videos im Vordergrund. „Die Social-Media-Generation hat uns motiviert, die Kameratechnologie in den Mittelpunkt zu stellen“, sagte Koh auf dem Mobile World Congress in Barcelona. „Das Video wird zur neuen Sprache für die Selbstdarstellung.“

Samsung ist nach wie vor der größte Smartphone-Hersteller

Samsung hat wie alle Smartphone-Hersteller Mühe, die Nutzer zum Kauf immer neuer und immer teurerer Geräte zu animieren. Im vergangenen Jahr stieg der Absatz aller Smartphones weltweit im Vergleich zum Vorjahr nicht - er sank laut Marktforschungsunternehmen IDC sogar leicht um 0,1 Prozent auf 1,47 Milliarden Geräte.

Den Marktforschern von Gartner zufolge ist der Smartphone-Markt zuletzt erstmals rückläufig gewesen. Auch für traditionsreiche Anbieter wird das Umfeld rauer. Viele Menschen geben zwar viel Geld für neue leistungsfähige Geräte aus, nutzen diese allerdings auch länger als früher.

Für High-End-Geräte sieht Koh allerdings weiter Luft nach oben. „In Sachen Wachstum sehe ich die Entwicklung nicht negativ“, sagte Koh. Vor allem in Deutschland habe sich im vergangenen Jahr das Geschäft für Samsung gut entwickelt. „Dieses Jahr erwarte ich gerade im Premiumsegment noch mehr.“

Laut Gartner führte Samsung 2017 den Smartphone-Markt mit einem Anteil von 20,9 Prozent deutlich an, gefolgt von Apple mit 14 Prozent und Huawei mit 9,8 Prozent. Auf dem vierten und fünften Platz folgen jüngere Firmen wie Oppo und Vivo aus China.

Samsung ist nach wie vor der größte Smartphone-Hersteller. Firmen aus China wie Huawei und Xiaomi machen Samsung mit günstigeren Geräten aber harte Konkurrenz.

AFP/dpa/lin

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