Facebook hat WhatsApp und Instagram vor Jahren gekauft. Jetzt soll eine Namensänderung ein Image-Problem lösen - das sind die Folgen für die beliebten Apps:
Update vom 26. August: Whatsapp und Instagram können sich auf der Beliebtheitsskala weiterhin oben halten. Die Stiefmutter Facebook hat schon länger Probleme, Likes zu ernten. Vor allem von jüngeren Social-Media-Nutzern, die immer seltener auf Facebook zu finden sind. Vielleicht will Konzernchef Mark Zuckerberg deshalb deutlich machen, wie eng der Messengerdienst Whatsapp und die Fotoplattform Instagram mit dem alteingesessenen Facebook verwoben sind. Das sollen die neuen Namen deutlich machen. Ein erster Schritt ist bereits gegangen.
Um die Konzernzugehörigkeit deutlich zu machen, sollen Whatsapp und Instagram künftig den Beinamen „von Facebook“ tragen. Für eine erste Version wurde der Messengerdienst bereits umgesetzt. Die Funktionen der App sollen von dieser Namensänderung aber nicht beeinflusst werden, sagte ein Facebook-Sprecher laut Chip.de.
Die Nutzer dürfte die Diskussion um den neuen Namen eher nerven. Ob etwas von der Beliebtheit von Whatsapp und Instagram auf Facebook abfärbt - oder umgekehrt, die enge Verknüpfung mit dem Mutterkonzern die beiden Dienste für junge Menschen unattraktiver macht, bleibt abzuwarten.
WhatsApp mit gravierender Änderung: Neuer Name - auch Instagram wird umbenannt
Erstmeldung vom 13. August: Was strahlt heller: Das positive Licht von WhatsApp und Instagram? Oder das negative Licht von Facebook? Auch um die Frage geht es bei der neuen Aktion von Mark Zuckerberg: Der Messengerdienst WhatsApp und die Fotoplattform Instagram bekommen einen neuen Namenszusatz. Er soll kenntlich machen, dass die beiden beliebten Programme zum Unternehmen Facebook gehören.
Neue Namen für WhatsApp und Instagram: „Wir wollen mehr Klarheit über die Produkte“
Der Grund für diese Aktion, zumindest laut Facebook: „Wir wollen mehr Klarheit über die Produkte und Dienstleistungen schaffen, die Teil von Facebook sind", sagte eine Sprecherin. Vielen Nutzern der Dienste ist anscheinend immer noch nicht bewusst, dass das Unternehmen von Mark Zuckerberg Instagram schon 2012 und WhatsApp 2014 übernommen hat.
So werden die beiden Dienste in Kürze in den App Stores denn auch als „Whats App von Facebook“ und „Instagram von Facebook“ zu finden sein. Nur auf den Homescreens wird es beim ursprünglichen Titel bleiben - aus Platzmangel. Zugleich enden künftig alle Mitarbeiteradressen auf @fb.com.
Video: Rebranding im Hause Facebook
WhatsApp und Instagram sollen Facebooks schlechten Ruf retten
Experten sehen dafür aber andere Hintergründe für die Umbenennung. Zum einen haben Instagram und WhatsApp einen guten Ruf und sind gerade unter den jungen Nutzern sehr beliebt. Von Facebook hält diese Generation eher Abstand, nicht zuletzt weil die Facebook-App immer durch Verstöße gegen den Datenschutz in negative Schlagzeilen gerät.
Längst sorgen WhatsApp und Instagram für einen Großteil des wirtschaftlichen Erfolgs von Facebook. So schreibt die Technologie-Website The Information, dass Mark Zuckerberg sich von der Aktion erhoffe, dass das positive Licht der Apps stärker auch auf das Kernunternehmen Facebook abstrahlt.
Facebook: WhatsApp und Instagram - Namensänderung um Zerschlagung vorzubeugen?
Experten gehen eher davon aus, dass das Gegenteil der Fall sein könnte: Dass Nutzer sich auch von WhatsApp und Instagram abwenden. Entgegen aller Versprechen bei der Übernahme, sind die beiden Plattformen längst nicht mehr eigenständig, und die Daten bei Facebook. Die Gründer von WhatsApp und Instagram räumten deswegen ihre Posten und kritisierten Zuckerberg öffentlich.
Vorzeichen gab es also schon mehr als genug. Und einige wussten sie schon vor Monaten zu deuten. Darunter, die App-Entwicklerin Jane Manchun Wong, die durch die Neuigkeit wenig überrascht war. Sie tweetete ein Foto von der Marke „Blue Bottle Coffee“ mit dem Titel „Stellt euch vor, Blue Bottle Coffee würde ‚von Nestlé‘ ins Branding schreiben“. Darunter kommentiert sie: „Jungs, ich hab‘s euch gesagt, dass Facebook Instagram und WhatsApp mit seinem Branding versehen wird ...“
I told you guys 126 days ago, but none of you believed that Instagram is really gonna be rebranded to "Instagram from Facebook" until now https://t.co/BtuRS1hKB5
— Jane Manchun Wong (@wongmjane) 2. August 2019
Instagram und WhatsApp: Facebook weltweit in der Kritik - Image-Rettung?
Das Branding ist es, um das es laut Experten vor allem gehen könnte. Dahinter stecken die Bemühungen des Konzerns, das mächtigste Unternehmen der Welt zu werden - beziehungsweise zu bleiben. Spätestens seit Facebooks Pläne bekannt wurden, die Parallelwährung Libra einzuführen, nehmen die Anstrengungen von Politikern und Behörden weltweit zu, den Konzern zu zerschlagen.
Unter anderem besteht die Frage, ob Facebook WhatsApp und Instagram aufgekauft hat, um Konkurrenten auszuschalten. Je stärker WhatsApp und Instagram in die Unternehmensstruktur verwoben seien, desto besser für Facebook, so The Information.
Zur Image-Rettung wohl nicht hilfreich ist die neuste Änderung der WhatsApp-Nutzungsbedingungen. Denn damit hat der Konzern ein Versprechen gebrochen. Auch schädlich für das Ansehen von WhatsApp ist diese Funktion und wie die User reagieren: sie spotten über WhatsApp.
Facebook hat Sprachnachrichten von seinen Mitarbeitern abhören und abtippen lassen, wie der Konzern selbst zugab.