Oyten (kr). Zusammenhalten, beieinander sein, in guten und schlechten Tagen, wenn man jung und wenn man alt geworden ist, das ist das Lebensmotto von Ilse und Günther Bischoff. Das Paar feiert am 28. September seinen 60. Hochzeitstag, die als diamantene Hochzeit bezeichnet wird und ein besonders seltenes Ehejubiläum darstellt.
Sie, geborene Nikeleit, aus Tilsit stammend und mit den Wirren des Zweiten Weltkrieges nach Bremen gekommen, ist heute 82. Günther Bischoff, gebürtig aus Nordenham, Schlosser von Beruf, 83 Jahre, lernten sich in Bremen in den Holzbergstuben in Hastedt beim Tanz kennen. Ihnen war schnell klar, beieinanderbleiben zu wollen. Der Verlobung im August 1957 folgte die Heirat einen Monat später.
„Wir hatten eine sehr romantische Haustrauung im Hause meiner Schwiegermutter. Ich trug ein langes weißes Kleid mit einem traumhaft schönen Schleier. Wir hatten einen Altar im Wohnzimmer und sogar Blumenmädchen. Alles war so festlich und feierlich, dass der Pastor glaubte, er sei in einer Kirche“, erinnert sich Ilse Bischoff. Gefeiert wurde mit rund 20 Gästen. „Wir erinnern uns bis heute sehr gerne daran“, sagt Ilse Bischoff, die meistens für ihren Mann mitspricht. Eine eigene Wohnung konnte das junge Paar erst nach einem Jahr beziehen, solange lebten sie, wie es seinerzeit durchaus üblich war, bei den Eltern in der Wohnung in einem Zimmer. Nach einem Schlaganfall wurde Günther Bischoff pflegebedürftig, ist gesundheitlich sehr eingeschränkt und lebt nun seit dreieinhalb Jahren in einem Pflegeheim in Oyten. Ilse Bischoff dagegen ist noch ziemlich fit, was bedeutete, dass sie nahe bei ihrem Mann sein und ihn möglichst selbst pflegen wollte, was sie bis heute engagiert und umtriebig macht. Sie gab die Bremer Wohnung auf und fand in einem der neuen Häuser des Hauses Schumann eine hübsche Wohnung, die sie eigenständig bewohnt und die es ihr durch die unmittelbare Nähe ermöglichst, täglich bei ihrem Mann zu sein. Die Zweisamkeit ist beiden sehr wichtig. Die Mahlzeiten werden zusammen eingenommen, wenn ihre Kräfte es erlauben, fährt Ilse Bischoff ihren Mann im Rollstuhl spazieren und gerne wird gemeinsam fern geschaut. Sohn und Tochter, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel besuchen das Paar oft. Oldenburg, Bassen und Sottrum sind keine Entfernungen. Sottrum kennen die Bischoffs sehr gut: 37 Jahre haben sie dort gecampt, wenn sie nicht in Österreich in Urlaub waren. An ihrem Ehrentag gibt es eine Kaffeetafel im engsten Kreis der Familie, und wenn das Wetter noch schön ist, wird die diamantene Hochzeit im Oktober mit einem familiären Grillfest gefeiert.