MontanaBlack hat endgültig die Schnauze voll. Der größte deutsche Streamer greift auf Twitter zum sarkastischen Seitenhieb gegen Twitch. Ist er bald weg?
- MonatanaBlack kassierte einen 7-Tage-Bann auf Twitch
- Streamer Shroud verließ Twitch für Microsoft Mixer
- Jetzt wütet MontanaBlack gegen Twitch und deutet ebenfalls Wechsel an
Hamburg - Den Namen Marcel Eris kennt kaum jemand auf der Streaming-Plattform Twitch.tv. Sein Pseudonym MontanaBlack* hingegen feiern tagtäglich Tausende von Zuschauern. Nachdem der selbsternannte "Ehrenbruder" sich noch im September damit brüstete, weltweit zu den absoluten Top-Streamern zu gehören, fiel der 31-Jährige kürzlich dem Bann-Hammer zum Opfer – nicht seine erste Sperre. Auf Twitter schießt er nun gegen Twitch und äußert harsche Kritik an den Methoden der Plattform. Sein Abgang könnte kurz bevorstehen.
MontanaBlack bei Twitch gebannt – So furios reagiert er
Kritik äußerte der erfolgreiche Streamer* und Gaming Influencer vor allem an der Inkonsequenz, mit der Twitch Fehlverhalten sanktioniere. So kassieren Streamerinnen, die vor laufender Kamera ihre Brüste zeigen – ein klarer Verstoß gegen die Firmenrichtlinien – gerade einmal einen 3-Tages-Bann, während er für sieben Tage auf Eis gelegt wurde, obwohl der fragliche Vorfall nicht einmal auf seinem eigenen Kanal stattgefunden habe. Das war passiert: Während einer Partie FIFA 20* unterhielt sich MontanaBlack mit einigen Freunden über den Voicechat von Discord. Wovon er zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Auch wenn er selbst gerade nicht live war, streamte einer seiner Kollegen das Ganze und so gelangte versehentlich eine Aufnahme von MontanaBlack an die Öffentlichkeit, in der er sich mit allerlei Schimpfwörtern Luft machte.
Obwohl sich der in Buxtehude geborene Marcel Eris anschließend reumütig zeigte, reagierte Twitch und die Zwangspause folgte auf dem Fuße. Wie ingame.de berichtet, erging es auch einer gebannten freizügigen Streamerin bei Twitch* ähnlich. Beide Streamer beschwerten sich im Anschluss über die intransparente Bannpolitik auf Twitch. Denn es gibt auch Gegenbeispiele für Streamer, die trotz irregulären Verhaltens nicht dem Bann-Hammer zum Opfer fielen. Erst kürzlich berichtete eine Streamerin vom sexuellen Übergriff auf ihren Freund* und blieb verschont.
Ehrliche Worte an euch pic.twitter.com/ZN9T3w5uth
— GetOnMyLvL (@MontanaBlack) 22. Oktober 2019
Über Twitter ließ der für Fortnite und Glücksspiel bekannte Streamer seinem Unmut endgültig freien Lauf. In einem sarkastischen Seitenhieb gegen Twitch forderte er das Unternehmen indirekt auf, sich seiner Beschwerde schnellstmöglich anzunehmen. Einige Stunden später hieß es dann, dass er nicht abgeneigt wäre, Twitch zu verlassen, wenn es für ihn eine gute Alternative gäbe. Im Vordergrund stehe für den Vollzeit-Streamer nicht die Plattform selbst, sondern vielmehr seine Community, die er sich über Jahre aufgebaut hat. Mit mehr als 1,5 Millionen Followern gehört MontanaBlack nicht nur unter den deutschen Streamern zu den ganz Großen, sondern muss sich auch im internationalen Vergleich nicht verstecken. Trotz der Sperre rangiert er laut Twitchtracker derzeit immer noch auf Platz 11 der Streamer mit den meisten Abonnenten auf Twitch. Der anstehende Release von Call of Duty: Modern Warfare* könnte seinen Zahlen noch mehr Auftrieb verleihen. Allerdings hat er seine Community ebenfalls befragt ob er mit GTA Rollenspiel (GTA Role Playing oder auch GTARP) anfangen soll*.
Bald könnten die ersten Deutschen folgen https://t.co/UT5cwYVAvW
— GetOnMyLvL (@MontanaBlack) October 24, 2019
Twitch: MontanaBlack reagiert auf Wechsel von Shroud – Folgt er ihm?
Die Wechselgedanken des 31-Jährigen erhalten derweil neues Brennholz durch den Abschied eines weiteren Superstars. Erst kürzlich kündigte Michael "Shroud" Grzesiek an, dass er von nun an nicht mehr auf Twitch streamen werde. Er tritt in die Fußstapfen von Fortnite-Legende Ninja, der im August zum großen Konkurrenten Mixer wechselte. Auch der ehemalige CS:GO-Profi Shroud folgt dem Ruf von Microsoft auf die neue Plattform. Damit jedoch nicht genug, denn als Reaktion auf dessen Abschied ließ nun auch MontanaBlack die ersten konkreten Andeutungen durchblitzen. Auf Twitter blickt der Shooting-Star und "Ehrenmann" in die Zukunft und postuliert: "Bald könnten die ersten Deutschen folgen". Ob er damit auf sich selbst und ein mögliches Angebot seitens Mixer anspielt, bleibt abzuwarten.
Doch es gibt auch Gegenbeispiele. Vor allem League of Legends-Spieler bleiben der Streaming-Plattform weiter treu und das trotz strikter Bannpolitik des Unternehmens bei expliziten Aussagen. Erst kürzlich machte der LoL-Streamer "Tyler1" auf sich aufmerksam, als er nach einem gewonnenen Turnier lautstark mit der Konkurrenz abrechnete*. Dennoch bleibt er dem lila-weißen Streaming-Dienst treu und tut es damit League of Legends-Stars wie Imaqtpie oder Pokimane nach, die ihre persönlich angehauchten Streams weiter über Twitch laufen lassen.
Mixer gegen Twitch - Wer wird am Ende siegen?
Fakt ist: Auch wenn Twitch.tv noch immer die größte Streaming-Plattform für Gamer darstellt, kann sich der Wechsel zur Konkurrenz durchaus lohnen. In den ersten Tagen nach dem Wechsel verzeichnete Tyler "Ninja" Blevins Rekord-Zuschauerzahlen auf Mixer. Während ihm auf Twitch nur durchschnittlich 40.000 Gamer gleichzeitig beim Zocken zuschauten, schnellte dieser Wert in der ersten Woche auf Mixer auf knapp 70.000 Zuschauer im Mittel.
Allerdings hatte sich der US-Streamer auch einen denkbar günstigen Zeitpunkt für seinen Abgang ausgesucht. So konnte er seine Teilnahme an der Fortnite-WM gemeinsam mit Weltmeister Brugha* bereits auf der neuen Plattform livestreamen. MontanaBlack hingegen hat sein Zeitfenster, sollte tatsächlich ein Wechsel bevorstehen, wohl etwas überdehnt. Für ihn wäre der Release von Call of Duty: Modern Warfare* der perfekte Anlass gewesen, auf einer neuen Plattform durchzustarten.
Alternativen zu Mixer und Twitch gibt es derzeit jedoch kaum. Lediglich YouTube könnte den beiden prototypischen Gamer-Plattformen in die Quere kommen und einen Exklusivdeal mit dem größten deutschen Streamer eintüten. Angesichts der direkten Antwort auf den Abgang von Shroud ist jedoch davon auszugehen, dass "Monte" und seine Community zukünftig auf Mixer stattfinden, sofern ein Wechsel tatsächlich zustande kommt.
Weltrekordversuche kennen keine Grenzen. Dies denkt sich auch der Twitch-Streamer "GiantWaffle". Er möchte insgesamt 570 Stunden in nur einem Monat streamen*. Dabei möchte er nur drei Stunden am Tag schlafen. Dieses Unterfangen könnte einige gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Zu spät ist es für Streamer-Kollege Seigiva. Jüngst kugelte sich dieser vor laufenden Kameras den Arm aus*.
Das Twitch bei unangebrachtem Verhalten knallhart durchgreift*, hatte ebenfalls die Mediengruppe Webedia zu spüren bekommen, nachdem diese eine Reihe an rassistischer Äußerungen live vor der Kamera vorgetragen hatten.
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Quelle: ingame.de