„Desaströser Kurs“ - Greenpeace zerpflückt Regierung und Bauernverband

In Deutschland finden am Dienstag landesweit Bauernproteste statt.
 ©dpa / Guido Kirchner

Während die Bauernproteste Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen, meldet sich Greenpeace zu Wort. Die Organisation nimmt die Agrarpolitik der vergangenen Jahrzehnte auseinander.

Viele Bauern in ganz Deutschland machen am Dienstag bei Demonstrationen ihrem Unmut Luft. Nun meldet sich die Umweltschutzorganisation Greenpeace zu Wort und führt die Bauernproteste gegen Umweltauflagen auf eine "seit Jahrzehnten fehlgeleitete Agrarpolitik" zurück. Der Grundsatz "Wachse oder weiche" habe die Mehrzahl der bäuerlichen Familienbetriebe seit den 70er Jahren in den Ruin getrieben, erklärte Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter am Dienstag. "Ein desaströser Kurs, den der Deutsche Bauernverband mit seiner Lobbyarbeit aktiv unterstützt hat."

Bauernproteste: Greenpeace fordert Agrarwende in ganz Europa

Greenpeace forderte angesichts von Klimakrise, Verlust der Artenvielfalt und Höfesterben, die Bundesregierung müsse sich auf nationaler und europäischer Ebene für eine Agrarwende einsetzen. "Mit der Reform der EU-Agrarpolitik bietet sich jetzt die Chance, das verkrustete Prinzip der Agrarsubventionen aufzubrechen und die Fördergelder sinnvoll einzusetzen", erklärte Hofstetter. Betriebe, die auf eine klima- und artenschonende Landwirtschaft umstellen, müssten gezielt finanziell unterstützt werden.

Die Verbraucher müssten für gesunde, umweltfreundlich produzierte Lebensmittel bereit sein, einen angemessenen Preis zu zahlen, forderte Hofstetter zudem. In zahlreichen Städten in Deutschland demonstrieren am Dienstag Landwirte gegen die ihrer Meinung nach zu harten Auflagen für ihre Branche. Sie kritisieren etwa die geplanten schärferen Düngeregeln. Die Initiative "Land schafft Verbindung" will auch für ein besseres Image der Bauern werben.

AFP/PF

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