Werder Bremen verliert Härtetest, aber Ole Werner mag das Feuer in Straßburg

Dawid Kownacki (re, weißes Trikot) und der SV Werder Bremen kassierten im letzten Testspiel der Sommervorbereitung bei Racing Straßburg eine 1:2-Niederlage.
 ©nordphoto/gumzmedia

Der SV Werder Bremen hat die Generalprobe vor dem Pflichtspielstart verloren: Bei Racing Straßburg setzte es für die Grün-Weißen eine 1:2 (1:0)-Niederlage. Warum Trainer Ole Werner die Testspiel-Pleite trotzdem nicht sonderlich schmerzt.

Bremen – Es dürfte eine absolute Ausnahme gewesen sein, denn normalerweise mag Ole Werner Niederlagen überhaupt nicht. Aber diese 1:2 (1:0)-Pleite des SV Werder Bremen am Samstagabend bei Racing Straßburg schmerzte ihn gar nicht so sehr: „Das war der Härtetest, den man eine Woche vor dem Start haben will – auch von der Atmosphäre, das war uns wichtig. Dafür haben wir den Weg auf uns genommen, dass man mal wieder vor Zuschauern in einem richtigen Stadion spielt. Es war richtig Feuer in den Zweikämpfen, es ging richtig zur Sache.“

Am Nachmittag hatte die B-Elf noch ein 3:3 (2:3) gegen eine vergleichbare Formation des französischen Erstligisten geholt und die Unbesiegbarkeit in der Vorbereitung bewahrt. Da war das Stade de la Meinau noch fast leer gewesen. Zuschauer durften erst zur zweiten Partie rein. Fast 11.000 Besucher, darunter 500 lautstarke Fans des SV Werder Bremen, machten die Arena immerhin fast halbvoll. Und beide Teams kamen sofort auf Temperatur, schenkten sich keinen Zentimeter. Chancen blieben dabei zunächst Mangelware. Doch Werder presste so aggressiv, dass Racing-Keeper Sels den Ball nur noch irgendwie aus dem Strafraum herausbekommen wollte. Doch da stand Jens Stage und staubte eiskalt zum 1:0 ab (34.). „Wir haben viel an diesem hohen Anlaufen gearbeitet und bekommen da jetzt die eine oder andere Möglichkeit“, berichtete Stage.

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Werder Bremens Ole Werner: „In der ersten Halbzeit haben wir uns mit dem Ballbesitz ein bisschen schwergetan“

Der Däne war in der ersten Halbzeit einer der aggressivsten Akteure auf dem Feld. Aber auch Nebenmann Leonardo Bittencourt haute sich voll rein. Ole Werner hatte wieder auf das neue 3-4-3-System gesetzt mit Amos Pieper, Niklas Stark und Amos Pieper in der Dreierkette. Die Außenbahn besetzte der junge und wieder sehr auffällige Leon Opitz und Anthony Jung. Vorne sollten Dawid Kownacki, Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch gemeinsam für Werder Bremen auf Torejagd gehen. Aber das war gar nicht so einfach. „In der ersten Halbzeit haben wir uns mit dem Ballbesitz ein bisschen schwergetan“, monierte Werner.

Werder Bremens Niclas Füllkrug: „In einem Punktspiel wäre Racing Straßburg wohl nicht mit elf Mann vom Platz gegangen“

Nach der Pause wurde es bei Werder Bremen gleich besser. Nach einer tollen Vorarbeit von Ducksch konnte Füllkrug seinen Gegenspieler abschütteln, zielte aber knapp am Tor vorbei (49.). Da machte es Habib Diallo auf der anderen Seite besser und glich für Racing Straßburg zum 1:1 aus (65.). Er hatte sich zuvor gegen Stark durchgesetzt, allerdings waren auch Stage und Ducksch nicht ganz auf der Höhe gewesen.

Kownacki trug da übrigens schon sein zweites Trikot, weil ihn Keeper Sels bei einem Luftkampf die Nase blutig geschlagen hatte (58.). Der Profi des SV Werder Bremen forderte dabei genauso vergeblich Elfmeter wie später auch Füllkrug (66.). Der Nationalspieler wurde dann von Doukoure mit einer fiesen Grätsche vom Rasen befördert. Fast das ganze Werder-Team stürmte auf den Übeltäter von Racing Straßburg zu. Rudelbildung, Gelbe Karten, da hörte der Spaß langsam auf. „In einem Punktspiel wären die Straßburger wohl nicht mit elf Mann vom Platz gegangen. Sie haben viele unserer Angriffe mit Fouls unterbrochen. Zum Glück sind alle gesund geblieben“, meinte Füllkrug. Kurz nach der Pause hatte es schon Optiz an der Achillessehne erwischt. Er konnte aber weitermachen.

Werder Bremens Jens Stage: „Ich will immer gewinnen, aber heute war es wichtig, dass wir uns gut präsentieren“

Auf der Zielgeraden der Partie ging dem SV Werder Bremen dann etwas die Luft aus. Bei einem Konter von Racing Straßburg waren alle Grün-Weißen viel zu weit weg, so dass Abakar Sylla völlig freistehend der Siegtreffer gelang (85.). Ärgerlich aus Werder-Sicht, aber der Frust hielt sich nicht nur bei Ole Werner in Grenzen, sondern auch bei den Spielern. So meinte Jens Stage: „Ich will immer gewinnen, aber heute war es wichtig, dass wir uns gut präsentieren. Wir müssen bereit sein, deswegen war es gut, dass es kein Sommerspiel, sondern ein sehr intensives Spiel. Schön und hart!“ Noch am Abend ging es mit dem Flieger zurück nach Bremen, damit die Mannschaft am Sonntag beim „Tag der Fans“ sein kann. (kni)

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