Bremen/Gelsenkirchen – Nicht nur jeder Fan des SV Werder Bremen, sondern auch alle Anhänger des FC Schalke 04 dürften diese denkwürdige Szene auch gut zehn Monate später noch vor Augen haben. 20. November, Flutlichtspiel im Weserstadion - am Tag des Rücktritts von Ex-Coach Markus Anfang trifft Werder auf Schalke. Tief in der Nachspielzeit führen die Gäste aus Gelsenkirchen dank eines Treffers von Torjäger Simon Terodde mit 1:0. Doch dann kommt der größte Werder-Moment von Roger Assalé, der in der 88. Minute eingewechselt worden war.
Kurz vor Schluss holt der 28-Jährige einen Elfmeter für Werder Bremen heraus, den es wohl niemals hätte geben dürfen. Ein Foulspiel von Schalkes Henning Matriciani war nämlich beim besten Willen nicht zu erkennen. Dennoch hatte Schiedsrichter Tobias Stieler nach einem entsprechenden Hinweis von Video-Assistent Bastian Dankert auf Foul entschieden. Nutznießer war letztlich Niclas Füllkrug, der vom Punkt zum späten 1:1-Endstand (90.+9) traf, was die Gemüter der Bank des FC Schalke 04 erzürnte.
Und nicht nur dort, wie die neue Schalke-Doku „Zurück zum Wir“, die derzeit auf RTL+ ausgestrahlt wird, nun spektakulär zeigt. Im Gelsenkirchener Pendant zu Werder Bremens Doku „Ein Jahr zweite Liga“ gibt es jetzt hochemotionale Bilder zu sehen – im Mittelpunkt: Simon Terodde, der nach Ansicht der besagten Elfmeter-Szene im Kabinentrakt völlig durchdreht. Noch in der Interview-Zone brüllt der Stürmer außer sich vor Wut: „Das ist lächerlich. Was ist mit dem?! Der will nur seinen Auftritt haben, der Schiri, oder was? Das ist Scheiße, meine Fresse!“
Nach Werder Bremen-Spiel: Simon Terodde rastet völlig aus - Tirade gegen Schiedsrichter in Schalke 04-Doku teils zensier
In der Gäste-Kabine des Wohninvest Weserstadions ist Simon Terodde dann überhaupt nicht mehr zu bändigen – und schimpft weiter: „Das muss man zum Thema machen. Der muss aus dem Verkehr gezogen werden, Alter!“ Dann schnappt sich der gebürtige Bocholter einen Badelatschen, feuert ihn mit voller Wucht gegen die Wand und schreit: „Der sitzt im Bademantel da vor dem Videobeweis, oder was? Der soll nach Hause gehen!“ Wutentbrannt poltert der Torgarant von Schalke 04 anschließend weiter.
Gut für den 34-Jährigen: Die nun folgenden Teile seiner Schimpftirade werden von den Produzenten der Serie zensiert, also mit einem langen Piepton überspielt. Eine nachträgliche Sperre muss der frühere HSV-Stürmer daher wohl nicht befürchten. Die Szene endet schließlich mit dem Wort: „Frechheit!“ Immerhin: Inzwischen dürfte Simon Terodde seine Wut über den späten Ausgleich nach der direkten Bundesliga-Rückkehr beider Clubs überwunden haben und darüber schmunzeln können. (mwi)
Mehr liebe für Simon Terodde #S04 pic.twitter.com/OW5nl46PUE
— Lance. (@lance_scp) September 15, 2022