Transfer-Wahnsinn beim SV Werder Bremen: Die Grün-Weißen verpflichten Naby Keita vom FC Liverpool ablösefrei. Das bestätigte der Verein am Freitagmittag.
Bremen – Das ist ein echter Hammer! Der SV Werder Bremen hat sich mit Naby Keita vom FC Liverpool verstärkt. Den Transfer des 28-Jährigen bestätigte der Bundesligist am Freitagmittag. Der frühere Leipziger wechselt ablösefrei aus der Premier League an die Weser, zur genauen Vertragslaufzeit machte der Verein einmal mehr keine Angaben. Nach Informationen der DeichStube soll Keita bis zum Sommer 2026 unterschrieben haben.
„Es liegt auf der Hand, dass es zahlreiche Interessenten gibt, wenn ein Spieler wie Naby Keïta ablösefrei auf dem Markt ist. Deswegen sind wir sehr froh, dass sich Naby trotz mehrerer Angebote für uns entschieden hat und wir ihn von Werder überzeugen konnten“, wird Clemens Fritz als Werder Bremens Leiter Profifußball auf der Internetseite des Vereins zitiert. „Er wird mit seinen Qualitäten eine große Bereicherung für die Mannschaft sein. Wir kennen Naby natürlich schon aus seiner Zeit in der Bundesliga und haben seinen Weg in der Premier League weiterverfolgt. Wir wollen ihn jetzt wieder auf sein Topniveau bringen.“
Naby Keita-Transfer ein echter Coup für Werder Bremen
Durch die Verpflichtung ist den Grün-Weißen ein echter Coup auf dem Transfermarkt gelungen. Die Verbindung zwischen dem SV Werder Bremen und Naby Keita soll der neue Bremer Kaderplaner Johannes Jahns federführend hergestellt haben. Die beiden kennen sich noch gut aus Salzburg, wo der 28-Jährige von 2014 bis 2016 spielte. Im Anschluss wechselte der Nationalspieler Guineas (52 Spiele, 12 Tore) für 30 Millionen Euro Ablöse zu RB Leipzig, wo er zu einem der besten Mittelfeldspieler der Bundesliga reifte. Das blieb auch dem FC Liverpool nicht verborgen, der zwei Jahre später 60 Millionen Euro für Keita an die Sachsen überwies.
Beim FC Liverpool lief es für den zentralen Mittelfeldspieler allerdings alles andere als optimal - obwohl er mit dem Team von Trainer Jürgen Klopp gleich im Premieren-Jahr den Champions-League-Titel holte und in der Folgezeit unter anderem auch noch englischer Meister und Pokalsieger wurde. Der Grund: Naby Keita hatte immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen: Mal machten ihm muskuläre Probleme und eine Leistenverletzung zu schaffen, dann setzten ihn ein Muskelbündelriss, eine Knöchelverletzung, eine Oberschenkelverletzung und das Coronavirus wochenlang außer Gefecht. Klopp hielt trotzdem stets an ihm fest. Ein Verkauf Keitas war für den Star-Trainer nie ein Thema. So brachte es Keita wenigstens noch auf 84 Premier-League-Spiele für den LFC, allerdings waren es nie mehr als neun Partien am Stück. Vor allem die abgelaufene Saison glich für Naby Keita einem Seuchenjahr: Lediglich 13 Pflichtspiele, davon acht Liga-Einsätze, absolvierte der 1,72 Meter große Profi.
Verletzungspech von Naby Keita als „Glück“ für Werder Bremen
Allerdings dürfte Keitas Pech zugleich Werder Bremens großes Glück gewesen sein. Denn ohne diese deutliche Delle in der zunächst so steil nach oben führenden Laufbahn wäre eine Verpflichtung eines derart begnadeten Fußballers völlig außer Reichweite gewesen. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe in Bremen. Mich haben die Gespräche mit den Verantwortlichen, das Umfeld und die Spielidee von Werder überzeugt. Der Trainer hat mir ein richtig gutes Gefühl gegeben und mir gezeigt, dass ich dem Team helfen kann“, erklärte Naby Keita. „Werder ist ein besonderer Verein und ich kenne das Weserstadion noch von meiner Zeit in Leipzig. Der Club und die Philosophie passen zu mir, es ist der richtige Schritt für mich.“ Für ein Engagement am Osterdeich scheut der Neuzugang auch immense Abstriche bei seinem Jahresgehalt nicht, das dem Vernehmen nach künftig bei rund drei Millionen Euro liegen soll. Womit er Topverdiener an der Weser ist. Der neue Vertrag soll jedoch sehr variabel gestaltet sein, elementare Komponenten wie Erfolge oder Einsatzzeiten beinhalten.
Werder Bremens Ole Werner über Naby Keita: „Für unseren Kader ist er ein wichtiger Baustein“
Warum Naby Keita das alles tut? Weil er vor allem eines will: endlich wieder Spaß am Fußball haben, um an frühere Glanzzeiten anzuknüpfen. Werders neuer Kaderplaner Jahns spielt dabei eine ganz zentrale Rolle, er skizzierte für Keita ein überaus sicheres Umfeld bei seinem neuen Arbeitgeber, um wieder richtig durchstarten zu können. Ein entscheidender Faktor ist die regelmäßige Spielzeit, die ihm bei Werder quasi garantiert ist. Sofern Keita gesund bleibt. Oder nicht gerade beim Afrika-Cup ist. Im Januar und Februar 2024 steigt das kontinentale Turnier in der Elfenbeinküste, Guinea macht sich berechtigte Hoffnungen auf eine erfolgreiche Qualifikation für den Wettbewerb. Mit Naby Keita als Leistungsträger. So, wie er es demnächst auch beim SV Werder Bremen sein soll. „Naby ist ein spiel- und laufstarker Mittelfeldspieler, der uns deutlich flexibler aufstellt“, betonte Cheftrainer Ole Werner. „Er strahlt aus dem Mittelfeld Torgefahr aus, ist aber auch ein guter Vorbereiter. Für unseren Kader ist er ein wichtiger Baustein in unserer zentralen Achse. Im letzten Jahr stand er noch im Champions-League-Finale auf dem Platz und bringt sehr viel internationale Erfahrung mit in das Team, wovon wir als Mannschaft profitieren werden. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm.“ (mbü/kni/mwi)