Jetzt also doch: Niklas Schmidt wird den SV Werder Bremen aller Voraussicht nach verlassen und für viel Geld nach Frankreich wechseln.
Update: Jetzt ist es offiziell: Niklas Schmidt verlässt den SV Werder Bremen und wechselt zum FC Toulouse!
Bremen - Es hat sich etwas gezogen, doch nun ist der Transfer so gut wie perfekt: Niklas Schmidt wird mit großer Wahrscheinlichkeit vom SV Werder Bremen zum FC Toulouse wechseln. Der Bundesligist teilte am Donnerstagmorgen mit, dass Schmidt für Vertragsverhandlungen mit einem anderen Club vom Vormittagstraining freigestellt worden ist. Der 25-Jährige soll sich auf dem Weg nach Frankreich befinden, dort dann den Medizincheck absolvieren und anschließend seinen Vertrag unterschreiben. Werder und der französische Erstligist haben bereits Einigung über einen Transfer erzielt. Werder kassiert dem Vernehmen nach eine Ablösesumme von 2,5 Millionen Euro für den Bremer.
Werder Bremen-Transfers: Niklas Schmidt vor Wechsel zum FC Toulouse
Die Bremer verlieren in Niklas Schmidt allerdings auch ein echtes Eigengewächs. Denn der gebürtige Kasseler kam schon mit 14 Jahren an die Weser, zählte dort stets zu den größten Talenten. Der Sprung zu den Profis fiel ihm allerdings sehr schwer. Nach seinem Bundesliga-Debüt 2016 im Alter von 18 Jahren ging es bei Werder Bremen nicht mehr voran, Schmidt wurde erst an die SV Wehen-Wiesbaden, dann an den VfL Osnabrück ausgeliehen. Nach Werders Abstieg 2020 kehrte der Mittelfeldspieler an die Weser zurück und erkämpfte sich überraschend einen Platz im Kader. Den Aufstieg feierte er hochemotional, weil ihm Werder so viel bedeutet. In der vergangenen Saison kam Schmidt in der Bundesliga immerhin 24 Mal zum Einsatz und erzielte dabei drei Treffer. Unvergessen ist sein Traumtor bei der 1:2-Niederlage gegen die Bayern.
Bei den Fans ist Niklas Schmidt wegen seiner besonderen Geschichte extrem beliebt. Dass er Anfang des Jahres offen über seine Depression gesprochen hat, wird ihm sehr hoch angerechnet. Deswegen machen sich viel Anhänger auch große Sorgen, ob Toulouse ihm das passende Umfeld bieten kann – fernab von der Werder-Familie. Sportlich dürfte Schmidt der französische Fußball liegen. Außerdem gilt der FC Toulouse als Club, der seine Spieler nach einem besonderen Scoutingsystem auswählt und dabei sehr auf Daten achtet. Dabei soll Schmidt genau ins gesuchte Profil gepasst haben. Bei Werder Bremen hätte Schmidt wohl häufiger die Ersatzbank gedroht. Denn durch die Verpflichtung von Naby Keita vom FC Liverpool ist die Konkurrenz im Mittelfeld noch größer geworden. (kni)