Bleibt oder geht Marvin Ducksch? Jetzt äußert sich der Stürmer des SV Werder Bremen zu einem möglichen Transfer - und erklärt, warum es ein „Traum“ wäre, für den BVB zu spielen.
Bremen – Die Liste wird länger. Und länger. Marvin Ducksch hat sich mit seiner starken Rückrunde in den Vordergrund gespielt, der Stürmer des SV Werder Bremen scheint aktuell ein ziemlich begehrtes Objekt auf dem Transfermarkt zu sein. Allein aus der Bundesliga sollen inzwischen Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, Union Berlin oder Borussia Mönchengladbach am 29-Jährigen interessiert sein. Bei den ganzen Namen kann einem ziemlich schnell schwindelig werden. Doch Ducksch bleibt ganz cool: „Ich bin voll bei der Sache und lasse mich da nicht aus der Bahn werfen“, sagt er. „Ich habe gerade nur einen Fokus – und das ist Werder Bremen. Ich möchte die Ziele, die wir uns gesteckt haben, so schnell wie möglich erreichen.“ Der Angreifer meint damit natürlich den Verbleib im deutschen Fußball-Oberhaus, der bei ganz optimalem Verlauf am kommenden Sonntag rund um die Auswärtspartie bei RB Leipzig (17.30 Uhr im Deichstube-Liveticker) in trockenen Tüchern ist. Das Wechselthema dürfte dann allerdings erst so richtig an Fahrt gewinnen.
Transfer oder Verbleib? Werder Bremens Marvin Ducksch will sich „zeitnah“ entscheiden
„Der Verein hat gesagt, dass wir erst den Klassenerhalt abwarten wollen. Den haben wir noch nicht, deshalb gibt es da nichts Konkretes. Der Verein ist mit meinem Berater im Austausch. Alles andere wird sich zeigen“, bügelt Marvin Ducksch erste Nachfragen nach seiner Zukunft ab, um dann im weiteren Gespräch mit den Bremer Journalisten doch noch konkreter zu werden. Schließlich hat auch der gebürtige Dortmunder konkrete Vorstellungen davon, wann Klarheit herrschen, wie sein Sommer aussehen soll. Es soll einer sein, der ohne lange Hängepartie auskommt. „Es wird natürlich einen Zeitpunkt geben, aber den möchte ich noch nicht mitteilen“, sagt er über seinen persönlichen Fahrplan, kündigt jedoch an: „Es wird dann auf jeden Fall zeitnah etwas geben.“
Was fraglos auch in Werder Bremens Sinne ist. In der Vergangenheit hat Clemens Fritz als Leiter Profifußball bereits betont, dass Marvin Ducksch gern langfristig bleiben soll. Aktuell besitzt der Torjäger noch einen Vertrag bis zum Sommer 2024, ohne Zweifel ist es im Interesse des Vereines, nicht mit einem auslaufenden Arbeitspapier in die neue Saison zu gehen. Einer möglichen vorzeitigen Verlängerung steht jedoch eine Ausstiegsklausel in Höhe von 7 Millionen Euro in Ducksch‘ aktuellem Kontrakt gegenüber. Findet sich ein anderer Club, der den Stürmer für diese Summe verpflichten will, sind die Bremer zum Abgeben gezwungen – hätten bei einem frühzeitigen Transfer aber immerhin neben dem Geld auch genügend Zeit, um für qualitativ vergleichbaren Ersatz zu sorgen.
Werder Bremens Marvin Ducksch über BVB-Transfer: „...dann wäre das ein Traum“
Nun könnte Marvin Ducksch auch einfach selbst dafür sorgen, dass die Spekulationen um seine Person ein schnelles Ende finden. Doch die Garantie, dass er auch weiterhin am Osterdeich spielt, möchte er dann doch nicht geben. „Natürlich könnte ich das jetzt sagen, aber im Fußball ist alles möglich, deshalb will ich mich da nicht festlegen“, erklärt er stattdessen, schiebt aber auch hinterher: „Ich bin sehr zufrieden hier, fühle mich sehr wohl.“ Und jener Wohlfühlfaktor soll nicht einfach nur eine Fußball-Floskel sein, für Ducksch steckt mehr dahinter. „Ich muss nicht unbedingt zu einem Verein wechseln, der Champions League spielt. Das ist nicht mein größtes Ziel“, hebt er hervor. „Ich muss mich vielmehr wohlfühlen und sehen, wo ich mich am besten weiterentwickeln kann.“ Und das kann bei allen finanziellen oder sportlichen Verbesserungsoptionen eben auch Werder Bremen sein. „Sicherlich spielen gewisse Faktoren eine große Rolle, aber ich habe eben auch gesagt, dass ich mich hier sehr wohlfühle. Und das ist ein sehr großer Faktor bei mir.“
Nun ist Bremen nicht zwangsläufig die einzige Oase, die es für einen Profi geben kann. Im Fall von Marvin Ducksch könnte das aus heimatlichen Gründen auch ziemlich leicht Borussia Dortmund sein. „Es ist der Verein, bei dem ich die ersten Schritte gehen durfte. Ich komme aus der Stadt, meine ganze Familie wohnt noch dort. Ich verfolge jedes Spiel. Wenn man die Möglichkeit hätte, dort zu spielen, dann wäre das ein Traum“, gibt er deshalb zu.
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Marvin Ducksch vermeidet Bekenntnis, fühlt sich bei Werder Bremen aber wohl
Dass er tatsächlich davon träumen darf, hat er zweifelsfrei auch Werder Bremen zu verdanken. Dort hat er in seiner Karriere noch einmal einen großen Schritt nach vorn machen können. „Letztes Jahr habe ich auch schon eine gute Saison gespielt, aber das war eben die 2. Liga. Es ist jetzt das erste Jahr, in dem ich Stammspieler in der Bundesliga bin. Es war ein harter und steiniger Weg dorthin, aber ich habe immer an meine Qualitäten geglaubt“, sagt Marvin Ducksch. „Wenn man sich dann noch hier so wohlfühlt wie ich, dann führt das auch dazu, dass man befreiter aufspielen kann.“
Wie der unbedingte Wunsch nach einem Abschied klingt das alles nicht. Und wie auf Bestellung unterstreicht der 29-Jährige noch einmal: „Definitiv hat Werder einen sehr großen Wert für mich. Wenn man den Gedanken hat zu wechseln, dann wird man sich auch mit solch einem Aspekt beschäftigen.“ Nur ob und wie sehr er sich diese Gedanken am Ende wirklich machen möchte, das behält Marvin Ducksch dann doch lieber noch für sich. (mbü)