Nach Tod von Baby und Mutter - Ermittlungen gegen Mitarbeiter der Kölner Apotheker 

Eine Mutter und ihr Baby sind nach der Einnahme eines Mittels aus einer Kölner Apotheke gestorben.
 ©dpa / Federico Gambarini

Eine junge Mutter und ihr Baby sind an einer giftigen Glukose-Mischung aus einer Kölner Apotheke gestorben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt gegen zwei Mitarbeiter der Apotheke. 

  • Eine Frau (28) und ihr Neugeborenes sind nach der Einnahme eines Glukose-Präparates aus einer Kölner Apotheke am 19. September gestorben.
  • Die Polizei und die Stadt Köln warnte ausdrücklich vor Glukose-Tests, die auf Rezept in der Heilig-Geist-Apotheke in Köln-Longerich zusammengestellt wurden.

Mutter und Baby sterben durch Gift in Glucose-Test: War es ein Versehen?

Update vom 11. Oktober, 13.13 Uhr: Wie kam das Gift in einen Glukose-Test? Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt gegen zwei Mitarbeiter der Kölner Apotheke und hat erste Hinweise, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Die Verunreinigung der Glukose sei eher auf ein Versehen als auf Vorsatz zurückzuführen, sagte der Kölner Staatsanwalt Ulrich Bremer am Freitag. Die Rheinische Post hatte zuvor berichtet.

Die Beschuldigten hätten sehr umfangreiche Aussagen zu ihren Aufgaben und den Abläufen in der Apotheke gemacht. Die giftige Substanz Lidocainhydrochlorid (ein Narkosemittel) - sei in einem sehr ähnlichen Gefäß gelagert gewesen wie die Glukose. Die Ermittler gehen aktuell davon aus, dass die Verpackung verwechselt wurde, wie die Bild berichtet. Die Mitarbeiter der Apotheke wohl aus Versehen das giftige Narkosemittel in das Gefäß mit dem Traubenzucker mischten.

Nach Tod von Baby und Mutter - Kölner Apotheker geht gegen Stadt vor

Update vom 2. Oktober, 9.35 Uhr: Der Betreiber der Heilig-Geist-Apotheke in Longerich möchte sein Geschäft wieder öffnen und gegen die Schließung vorgehen. Das meldet der Express. Fuxius habe demnach eine einstweilige Verfügung gegen die Stadt Köln beantragt. 

Die Stadt Köln hatte nach einer Weisung des Gesundheitsministers von Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann, und der Regierungspräsidentin im Regierungsbezirk Köln, Gisela Walsken, angeordnet, dass die drei Apotheken von Betreiber Till Fuxius geschlossen werden müssen.

Offenbar wolle der Betreiber nun zumindest erreichen, wieder originalverpackte Medikamente verkaufen zu können, heißt es in dem Bericht.

Zeugenbefragungen der Angestellten

Update vom 27. September, 13.45 Uhr: Nach dem Tod zweier Menschen durch vergiftete Glukose aus einer Kölner Apotheke dauern die Zeugenbefragungen der Angestellten an. „Wir vernehmen nach wie vor niemanden als Beschuldigten, das Verfahren richtet sich gegen Unbekannt“, sagte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft am Freitag. Es sei weiterhin unklar, wie das toxische Mittel in den Glukosebehälter gelangt ist - weder Fahrlässigkeit noch Vorsatz seien auszuschließen.

Der zeitliche Ablauf der Ereignisse ist auf Antrag der Opposition im Düsseldorfer Landtag Thema in der nächsten Sitzung des Gesundheitsausschusses am 2. Oktober.

Nach Tod von Baby und Mutter - Behörden schließen drei Apotheken in Köln

Update vom 26. September, 13.15 Uhr: Nach den beiden Todesfällen durch eine vergiftete Glukose-Mischung aus einer Kölner Apotheke soll die nordrhein-westfälische Opferschutzbeauftragte den Geschädigten helfen. Das kündigte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Donnerstag in Düsseldorf an. Vor allem, wenn man selbst Kinder habe, mache ein solches Drama sehr betroffen, sagte Laschet, der drei erwachsene Kinder hat.

Gerade weil es hier um einen normalerweise ganz gewöhnlichen Medikamentenkauf gehe, sei es richtig, dass die Polizei-, Justiz- und Gesundheitsbehörden nun konsequent handelten, um aufzuklären und andere Menschen zu schützen, betonte Laschet. Daher habe sich der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) dafür ausgesprochen, die drei Apotheken des betroffenen Verbundes zu schließen.

Update vom 26. September, 9.23 Uhr: Noch immer herrscht Unklarheit über die Todesfälle durch ein eingenommenes Medikament, doch nun weiten sich die Konsequenzen weiter aus. Wie ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums nun erklärt, wurde soeben die sofortige Schließung von gleich drei Apotheken in Köln angeordnet.  

Wie Bild wissen will, handelt es sich bei den drei Apotheken zum einen um die betroffene Heilig Geist-Apotheke. Die beiden anderen nun geschlossenen Apotheken würden demselben Inhaber gehören. Dabei handele es sich um die Hauptapotheke am Bilderstöckchen und die Contzen-Apotheke in Köln. Wie die Bezirksregierung demnach erkläre, könne eine Gefährdung weiterer Kunden nicht ausgeschlossen werden. 

Die Schließung sei nicht durch die Staatsanwaltschaft veranlasst worden, sagte Staatsanwältin Natalie Traut am Donnerstag. Die Staatsanwaltschaft hatte ein Verfahren gegen unbekannt eingeleitet; eine Mordkommission ermittelt in alle Richtungen. „Wir prüfen weiterhin alles von Fahrlässigkeit bis Vorsatz“, sagte Traut.

Köln: Tod durch Giftstoff aus Apotheke

Update vom 25. September, 10.08 Uhr: Es war ein Routine-Test auf Diabetes in der Schwangerschaft. Eine Mutter (28) und ihr neugeborenes Kind sind nach der Einnahme am Donnerstag (19. Donnerstag) gestorben, so die Polizei. Die Glukose-Mischung aus der Apotheke war verunreinigt.  Die Ermittlungen laufen derzeit in alle Richtungen. Auch eine Obduktion des Babys soll weitere Erkenntnisse bringen. 
Mit welchen toxischen Stoff das Glukose-Präparat vergiftet war, wollten die Ermittler bislang nicht bekannt geben. Wie Bild erfahren haben will, soll es sich um ein Betäubungsmittel handeln. 

Bereits zwei Todesopfer: Polizei warnt vor Medikamenten - Nun äußert sich der Inhaber erstmals

Update vom 24. September, 21.56 Uhr: Noch immer herrscht Unklarheit über den Vorfall in einer Kölner Apotheke, wie die Polizei bereits am Montag erklärte, ermittelt nun die Kriminalpolizei. Nach dem Tod zweier Personen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen eines Tötungsdelikts gegen Unbekannt. 

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur äußerte sich nun erstmals der Apothekeninhaber.  „Ich bin fassungslos, ich kann es mir nicht erklären“, sagte der Apothekeninhaber Till Fuxius dabei. Er vertraue auf die Ermittlungen der Polizei. „Dabei bin ich Zeuge, nicht Beschuldigter. Das ist eine unvorstellbare persönliche Tragödie“, betonte der Apotheker. 

Köln: Mutter und Baby tot - „Toxischer Stoff“ in Medikament aus Apotheke gefunden

Update vom 24. September, 11.48 Uhr: Nach dem Tod einer 28-Jährigen und ihres Neugeborenen in Köln im Zusammenhang mit einer vergifteten Glukose-Lösung ermittelt die Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben wegen eines Tötungsdelikts gegen Unbekannt. Wie Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer bei einer Pressekonferenz am Dienstag sagte, wurde der Glukose-Lösung ein „toxischer Stoff beigemischt, den es in Apotheken gibt, der aber in dem Gemisch rein gar nichts zu suchen hatte.“

Ob dies vorsätzlich oder fahrlässig geschah, sei noch unklar, so Bremer. Es habe am Montag Durchsuchungen in der Apotheke gegeben, am heutigen Dienstag werde der Säugling obduziert. Erste Zeugen seien vernommen worden.

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Die Heilig-Geist-Apotheke in Köln, aus der das Glukosegemisch stammte, nach dessen Einnahme eine junge Frau und ihr neugeborenes Kind starben, hat am Dienstag normal ihre Türen geöffnet. Das Geschäft darf lediglich vorerst keine eigenproduzierten Medikamente mehr vertreiben.

Köln: Mutter und Baby sterben an Mittel aus Apotheke - Polizei warnt vor tödlichem Stoff

Originalmeldung vom 23. September 2019: Köln - Ein Medikament aus einer Apotheke - davor warnen nun die Polizei und die Stadt Köln eindringlich. Die Einnahme des Stoffes kann tödlich sein, wie die Polizei Köln nun in einer Mitteilung verdeutlicht. Die Einnahme des Glukosegemischs forderte demnach bereits in der vergangenen Woche zwei Todesopfer.

Video: Köln - nach Todesfällen toxischer Stoff in Apotheke entdeckt

Köln: Polizei warnt ausdrücklich vor Medikament aus Kölner Apotheke 

Wie die Polizei erklärt, ist eine 28-Jährige und ihr per Notkaiserschnitt geborenes Kind an den Folgen der Einnahme gestorben. Ein Arzt meldete den Vorfall kurz darauf der Polizei. Bei einer weiteren Kundin der betroffenen Apotheke traten ebenfalls Komplikationen auf, sie ließ sich das gleiche Präparat auf Rezept ihres Arztes aushändigen. „Sie fühlte sich unwohl und brach die Einnahme ab, bevor sie die gesamte Menge des Stoffes zu sich genommen hatte“, erklärt die Polizei. 

Die Stadt Köln warnt nun ausdrücklich davor, Präparate, die Glukose enthalten, die in der Apotheke Heilig Geist in der Graseggerstraße 105 im Stadtteil Longerich hergestellt und ausgehändigt worden sind, einzunehmen. Wer das betroffene Medikament in seinem Besitz hat, soll dieses umgehend bei der nächsten Polizeiwache abgeben. Wie die Polizei Köln erklärt, seien nach derzeitigem Ermittlungsstand ausschließlich Arzneimittel betroffen, welche in dieser genannten Apotheke hergestellt worden sind. 

Köln: Patienten können Medikament bei Polizei abgeben - bereits zwei Todesopfer 

Nach einer Durchsuchung der Apotheke sind Beweise sichergestellt worden, dem Apotheker ist es bis zur Klärung des Sachverhalts verboten, eigenproduzierte Medikamente zu vertreiben. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen.

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