Boris Becker will Versteigerung seiner Trophäen stoppen

Boris Becker gibt sich kämpferisch. Foto: Ina Fassbender
 ©Ina Fassbender

Wer ihn provoziere, mit dem kämpfe er, sagt Boris Becker. Das betrifft auch sein Insolvenzverfahren in London: Der Ex-Tennisstar versucht jetzt, seine Trophäen vor einer Versteigerung zu retten.

London/Berlin - Der ehemalige Tennisprofi Boris Becker will die Versteigerung seiner Trophäen und persönlichen Gegenstände im Rahmen eines Insolvenzverfahrens in England so schnell wie möglich beenden.

Seine Anwälte in Großbritannien würden «eine einstweilige Verfügung beantragen, um die Versteigerung zu stoppen», sagte der 50-Jährige der «Bild am Sonntag». «Bei dieser Versteigerung geht es nur darum, mir persönlich wehzutun, weil ich natürlich emotional an den Trophäen hänge.» Mit ganz viel Glück und einem echten Fan als Käufer brächten diese Gegenstände zusammen vielleicht 100.000 Euro. «Das ist aber nichts verglichen mit der geforderten Summe.»

Am kommenden Donnerstag läuft eine Online-Auktion aus, bei der die Objekte auf Anordnung von Beckers britischem Insolvenzverwalter Mark Ford versteigert werden. Darunter sind mehr als 80 persönliche Gegenstände des Ex-Tennisstars, etwa eine Goldene Kamera, ein Bambi und eine Replika des Wimbledon-Pokals. Das Insolvenzverfahren gegen Becker hätte in der vergangenen Woche auslaufen sollen, er wäre dann schuldenfrei gewesen. Es wurde aber bis Ende Juli verlängert.

Becker hatte zuvor gesagt, er habe bei Schulden von 3,9 Millionen Euro Vermögenswerte in Höhe von rund 5,1 Millionen Euro hinterlegt. Grund für die Verlängerung sei, dass der Hauptgläubiger - eine englische Privatbank - meine, er schulde ihr mehr als doppelt so viel wegen 25 Prozent Zinsen, die sie auf die Schuld hinzugerechnet habe.

Becker besteht auf Echtheit des Diplomatenpasses

Ungeklärt ist noch der Streit um ein Dokument, das Becker im Insolvenzverfahren nützlich sein könnte. In einem Interview mit dem britischen Sender BBC bestand Becker auf die Echtheit des Diplomatenpasses aus der Zentralafrikanischen Republik. Zuvor hatten Vertreter des bitterarmen Landes von einer Fälschung gesprochen.

«Ich habe diesen Pass vom Botschafter bekommen», sagte Becker am Sonntag in der Andrew-Marr-Show. «Das war eine offizielle Amtseinführung.» Er gehe daher davon aus, dass der Diplomatenpass echt sei, sagte der dreifachen Wimbledon-Sieger.

Der 50-Jährige, der in Trennung von seiner Ehefrau Lilly (41) lebt, ist demnach Attaché für Sport, Kultur und humanitäre Angelegenheiten des afrikanischen Landes. Ein solcher Diplomatenstatus könnte Becker Immunität in dem Insolvenzverfahren verschaffen, meinen seine Anwälte. Becker hatte betont, dass «das eine nichts mit dem anderen zu tun hat», räumte aber Privilegien dank des Passes ein.

Der «Bild am Sonntag» sagte er nun dazu: «Ich würde diesen Status auch in keiner Weise für einen positiveren Ausgang des Verfahrens einsetzen.» Vorwürfe, er selbst habe den Pass gefälscht, bezeichnete Becker als absurd. «Ich wüsste gar nicht, wie das geht.»

Sich selbst bezeichnete Becker in dem Zeitungsinterview als friedvollen Menschen. «Aber wer mich provoziert, wer mich oder meine Familie angreift, mit dem kämpfe ich.» Sein Leben sei immer schon extrem gewesen, auf allen Ebenen: «Wenn es regnet, gibt’s bei Boris Becker Hurrikan. Und wenn die Sonne scheint, habe ich Kaiserwetter.»

BBC-Interview mit Boris Becker - Englisch

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