J.K. Rowling wehrt sich gegen Transphobie-Vorwürfe - und enthüllt düsteres Geheimnis

Ein Tweet von J. K. Rowling sorgte am Wochenende für große Aufmerksamkeit. Der „Harry-Potter“-Autorin wird Transphobie vorgeworfen.

  • Auf dem Twitter-Kanal von Joanne K. Rowling ist immer viel los.
  • Am Wochenende erntete sie für einen Tweet, der als Trans-feindlich verstanden wurde, Kritik.
  • Jetzt hat sich die „Harry-Potter“-Erfinderin in einem öffentlichen Brief zu den Vorwürfen geäußert. 

Update vom 12. Juni 2020, 15.41 Uhr: Um die gegen sie gerichteten Transphobie-Vorwürfe zurückzuweisen, veröffentlichte die Harry Potter-Erfinderin J.K. Rowling unlängst eine Stellungnahme auf ihrer Webseite. Dort erklärte sie ihre Aussagen zu Transsexuellen mit der Begründung, dass sie Opfer von häuslicher und sexueller Gewalt geworden war (siehe Update vom 11. Juni). Den Namen desjenigen, der ihr das angetan habe, gab sie darin allerdings nicht preis. Dieser meldete sich jetzt jedoch selbst zu Wort und schockiert mit seinem Geständnis.

J.K. Rowling offenbart düsteres Geheimnis - dann meldet sich ihr Peiniger zu Wort

Rowlings Ex-Mann Jorge Arantes soll sie nach eigener Aussage geschlagen haben. Und dabei zeigt er nicht mal den Ansatz von Reue: „Es tut mir nicht leid“, sagt er hemmungslos gegenüber dem britischen Magazin Dailymail. Die Schläge gibt Arantes also zu, mit häuslicher Gewalt habe das für ihn aber scheinbar nichts zu tun und verstrickt sich dabei in Widersprüchen: „Ich gebe zu, dass ich sie sehr hart auf offener Straße geschlagen habe.“ Auch sexuelle Gewalt an seiner Ex-Frau dementiert er.

Das frühere Paar lernte sich in Portugal kennen, nachdem Rowling nach dem Tod ihrer Mutter dorthin zog. Die spätere Schriftstellerin und der TV-Journalist verband wohl vor allem die Liebe zu den Büchern. Als ihre gemeinsame Tochter Jessica, die heute 26 Jahre alt ist, gerade mal zwei Monate jung war, verließ Rowling zusammenmit ihrem Baby ihren Ex-Mann und kehrte auch Portugal den Rücken. Zurück in Großbritannien ließ sie sich dann in Edinburgh nieder. Dort schrieb sie „Harry Potter“ und ihr Leben nahm eine komplette Wendung.

J.K. Rowling wehrt sich gegen Transphobie-Vorwürfe - und offenbart düsteres Geheimnis

Update vom 11. Juni 2020: Während sich manch einer nach einem Faux-Pas einfach wünscht, es täte sich ein riesiges Loch im Erdboden auf, in dem man einfach verschwinden könnte, legen andere dagegen erst nochmal so richtig nach. Bestseller-Autorin J.K. Rowling scheint definitiv zu letzterer Sorte Mensch zu gehören. 

Denn nachdem die „Harry Potter“-Erfinderin wegen einer umstrittenen Transphobie-Aussage gerade erst üble Anfeindungen  über sich ergehen lassen musste (s. unten), hat die Schriftstellerin nun öffentlich zu ihren Ansichten Stellung bezogen - allerdings nicht ohne dabei erneut Öl ins Feuer zu gießen und ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit zu offenbaren.

J, K. Rowling reagiert mit öffentlichen Brief auf Transphobie-Vorwürfe

Darauf zu sprechen kam J. K. Rowling in einem öffentlichen Brief, mit dem sie auf die Anfeindungen reagieren wollte, die ihr nach ihrem als Trans-feindlich verstandenem Tweet entgegengeschlagen sind. Dabei hege sie keinerlei Absichten, zur Vergiftung des Klimas beizutragen, betont J. K. Rowling am Anfang ihrer mehrseitigen Stellungnahme, die sie auf ihrer Website veröffentlicht hat. Warum sie es dennoch als nötig erachte, über die neue Art eines „Trans-Aktivismus“ zu sprechen, begründet die Schriftstellerin anhand einer ganzen Reihe von Gründen.

Nach umstrittenem Tweet: „Harry Potter“-Erfinderin besorgt über „Trans-Aktivismus“

Dabei führt sie unter anderem an, ihr Recht auf freie Meinungsäußerung verteidigen zu wollen und gab zu bedenken, sie sei „zutiefst besorgt“ über jenen von ihr beobachteten „Trans-Aktivismus“. So habe sie Bedenken in Bezug auf die Gefährdung der Frauenrechte und junge Menschen, die dadurch negativ beeinflusst würden, da keine Geschlechterunterschiede mehr zugelassen seien. 

J. K. Rowling offenbart dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit

Außerdem erwähnte Rowling, Überlebende von häuslicher Gewalt und sexuellen Übergriffen zu sein und immer noch stark davon beeinflusst zu sein. So betont die Schriftstellerin zwar, dass Transssexuelle definitiv Schutz bräuchten und verdienten, da sie keinerlei Bedrohung für andere darstellten, aber dennoch bereitet ihr eines an der Geschlechtergleichsetzung Sorgen: „Wenn man Türen von Badezimmern und Umkleidekabinen für einen Mann öffnet, der sich als Frau fühlt oder glaubt eine zu sein, dann öffnet man die Tür für alle Männer, die hineinkommen möchten", führt die Autorin in ihrem Schreiben aus.

J. K. Rowling plädiert für mehr Empathie nach Transphobie-Vorwürfen

Das Einzige, das sie dagegen wolle, so beendet J. K. Rowling ihr Rechtfertigungsschreiben, sei, eine „ähnliche Empathie und ein ähnliches Verständnis“, das all den Frauen entgegengebracht werden solle, deren einziges Verbrechen es sei, zu wollen, dass auch ihre Bedenken gehört würden, ohne dabei Bedrohungen oder Missbrauch  zu erfahren. 

Auch Emma Watson äußert sich im Skandal um „Harry Potter“-Autorin J.K. Rowling

Inzwischen hat sich auch „Harry Potter“-Star Emma Watson zu den Anschuldigungen gegen J.K. Rowling geäußert und recht deutlich Position gegen die Autorin der Romanvorlagen zu dem Filmhit bezogen. Nachdem bereits ihr Filmpartner Daniel Radcliffe seine Meinung kundgetan hat, hat nun auch die Schauspielerin getwittert: „Transsexuelle Menschen sind genau das, was sie sagen zu sein. Und sie verdienen es, ihr Leben zu leben, ohne ständig infrage gestellt zu werden oder gesagt zu bekommen, das sie nicht die sein können, die sie eigentlich sind.“

Originalmeldung vom 09. Juni 2020: 

„Du bist eine kolossale Enttäuschung“: Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling wird nach Aussage übel angefeindet

München - Die „Harry-Potter“-Autorin Joanne K. Rowling hat einen sehr aktiven Twitter-Kanal. Eigentlich  ging es dort in den letzten Wochen harmonisch zu. Während der Corona-Pandemie hat Rowling begonnen, wöchentlich Kapitel ihres neuen Buches „The Ickabog“ kostenlos zu veröffentlichen. Sie rief Kinder dazu auf, das gelesene zu zeichnen und auf Twitter zu posten. Seitdem teilte Rowling eifrig von Kindern gemalte Bilder.

Doch am Samstag (6. Juni) kritisierte J.K. Rowling eine inklusive Bezeichnung für Menschen, die menstruieren, womit sie wiederum Kritik einstecken musste. Sogar „Harry-Potter“-Star Daniel Radcliff schaltete sich ein.

Die ganze Sache begann mit einem Tweet. J.K. Rowling teilte einen Artikel mit dem Titel „Opinion: Creating a more equal post-COVID-19 world for people who menstruate“ (engl.: „Meinung: Gestaltung einer gerechteren Post-Corona-Welt für Menschen, die menstruieren“) des sozialen Unternehmens Devex. Die Organisation setzt sich für Gesundheitsfortschritt und Entwicklungsarbeit ein.

„Harry-Potter“-Autorin: Daniel Radcliff meldet sich zu Transphobie-Vorwürfen

„‚People who menstruate.‘ I’m sure there used to be a word for those people. Someone help me out. Wumben? Wimpund? Woomud? (engl.: ‚Menschen, die menstruieren‘. Ich bin sicher, da gab es ein Wort für diese Menschen. Kann mir jemand helfen?)“, twitterte die Autorin und merkte somit kritisch an, dass Menschen, die menstruieren, auch schlichtweg als Frauen bezeichnet werden könnten.

Die Autoren des Devex-Artikels erklären, dass die Corona-Pandemie* Menstruierende vor besondere Herausforderungen stelle, da der Zugang zu Wasser, Seife, Hygieneartikeln und privaten Rückzugsorten in vielen Ländern durch den Lockdown limitiert worden sei. Dabei verwendeten die Verfasser inklusive Sprache und benannten Frauen, Mädchen und Personen mit nichtbinärer Geschlechtsidentität als „Menschen, die menstruieren“.

„Harry-Potter“-Autorin: Trans-kritischer Tweet ging durch die Decke

Rowlings Tweet fand immense Beachtung. Über 30.000 Kommentare, über 10.000 Retweets und über 70.000 Likes (Stand: 9. Juni) finden sich unter dem Textbeitrag. „Warum tust Du das“, fragte eine Nutzerin.

Hi! Ich bin ein Mann! Ich menstruiere! Hör auf ein A* zu sein!“, schrieb Zeke Smith. Als Reaktion verkauft der Autor ein signiertes Exemplar von „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“, wie er auf Twitter erklärte. „Jesus Christus, Du bist eine kolossale Enttäuschung“, kommentierte Liam Dryden.

J. K. Rowling äußert sich Trans-feindlich auf Twitter

J.K. Rowling wehrte sich gegen die Anschuldigung Trans-feindlich zu sein mit zahlreichen neuen Tweets. Sie erklärte, dass sie sehr viel über Transsexualität gelesen habe, eine lesbische Freundin habe und sich selbst als empathisch gegenüber Transsexuellen beschreibe.

Außerdem schrieb sie, dass die Ablehnung der Geschlechter auch die Ablehnung von Homosexualität beinhalten würde. Ebenso würde dadurch das Konzept der Transsexualität infrage gestellt.

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Die Harry-Potter-Autorin scheint sich so jedoch nicht retten zu können. Der Autor Zeke Smith antwortete erneut. Er erklärte, dass er Trans und mit einem Mann zusammen sei. Er fragte, ob J.K. Rowling die beiden nicht als schwules Paare bezeichnen würde.

Tweet: Zeke Smith

J.K. Rowling scheint sich mit ihrem Tweet tatsächlich etwas verrannt zu haben. Denn inklusive Sprache, die auch nichtbinäre Personen und Trans-Männer, die ebenfalls menstruieren können, bezeichnet, stellt nicht das Geschlechterkonzept infrage, ebenso wenig wie die Konzepte der Homo- und Transsexualität.

J.K. Rowling eckt in LGTBQ-Szene an: Daniel Radcliff meldet sich

Das sieht auch Daniel Radcliff so. In einem Brief, der auf der Website der Organisation The Trevor Project veröffentlicht wurde, erklärte Radcliff, dass er das Gefühl habe, sich äußern zu müssen. Er erklärte, dass Trans-Frauen Frauen seien und dass das Bestreiten dieses Faktes, die Identität und Würde transsexueller Menschen infrage stelle. Eine professionelle Gesundheitsorganisation habe in diesem Bereich deutlich mehr Expertise als J.K. Rowling oder er selbst.

Außerdem schrieb Radcliff, dass es ihm wichtig sei, dass sein Statement nicht als Kampf gegen Rowling verstanden wird. Er äußere sich als Mensch, der sich schon lange für die Rechte von Trans- und Homosexuellen einsetze.

lb

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