Kendall Jenner: Shitstorm nach Pepsi-Werbespot

Kendall Jenner ist der Star der neuen Pepsi-Werbung. Der erinnert an Demonstrationen der „Black-Lives-Matter“-Bewegung. Nach massiven Protesten auf Twitter zieht Pepsi den Spot nun zurück.

Kendall Jenner, Model und Mitglied des Kardashian-Klans, schließt sich der „Black Lives Matter“-Bewegung an - zumindest im neuen Werbespot des Softdrink-Herstellers Pepsi. Der zweieinhalb Minuten lange Spot zeigt das 21-jährige Model mit blonder Perücke und knallrotem Lippenstift bei einem Fotoshooting. Es folgt ein Schnitt auf eine Demonstration. Dort zu sehen sind afroamerikanische Protagonisten, eine muslimische Fotografin und Paare aus der LGBT-Community. 

Kendall Jenner als Aktivistin?

Kendall Jenners großer Moment kommt, als die Demonstranten Peace-Schilder schwenkend an ihr vorbeilaufen: Sie reißt sich die Perücke vom Kopf, zum Vorschein kommt eine dunkelbraune Haarpracht. Auch der Lippenstift wird abgewischt. Jenner schließt sich der Demo an und trinkt Pepsi mit einem Polizisten - auf den Frieden! Dann strahlt der Slogan: „Live Bolder, Live Louder“ auf dem Bildschirm (dt.: „Lebe mutiger, lebe lauter“). Eine mögliche Interpretation des Spots: Eine Dose Pepsi stiftet Weltfrieden.

Verständlicherweise ist der Werbespot vielen Zuschauern ein Dorn im Auge. Erinnert er doch offensichtlich an Proteste rund um die Amtseinführung des US-Präsidenten Donald Trump - etwa den Women‘s March oder die Black-Lives-Matter-Bewegung. Tritt das Model-Sternchen Kendall Jenner im Clip einem leicht bewaffneten Polizisten entgegen und trinkt lächelnd eine Friedens-Cola mit ihm, wirkt das auf viele Betrachter wie blanker Hohn. Denn besonders in den USA war in den letzten Monaten Polizeigewalt gegen Menschen afroamerikanischen Ursprungs wieder ein großes Thema. Selbst Martin Luther Kings Tochter, Bernice Albertine King, äußerte sich jetzt online.

„Wenn mein Vater nur von der Macht von Pepsi gewusst hätte“, kommentiert die Tochter des Bürgerrechtlers.

„Eine Botschaft des Friedens“?

Nun tweetet der Konzern: „Der Spot sollte eine globale Botschaft der Einheit, des Friedens und Verständnisses übermitteln. Dieses Ziel haben wir ganz klar verfehlt. Wir entschuldigen uns dafür, dass wir Kendall Jenner in diese Position gebracht haben.“

Es sei nicht die Absicht der Marketing-Verantwortlichen gewesen, „ein ernstes Problem auf die leichte Schulter zu nehmen". Auch in Deutschland schlägt der kontroverse Pepsi-Spot hohe Wellen.

Mittlerweile reagierte der Softdrink-Produzent auf die andauernde Kritik und zieht den Kendall-Jenner-Werbespot zurück. Ob sich das Werbe-Debakel negativ auf das Image und die Umsätze von Pepsi auswirken wird, bleibt abzuwarten. Kendall Jenner steht in jedem Fall durch den Skandal ganz oben in den Schlagzeilen.

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jo/Video: Glomex

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