Mit einer Militärparade hat die britische Königin Elizabeth II. am Samstag in London ihren 92. Geburtstag gefeiert. Herzogin Meghan war erstmals dabei - für Aufsehen sorgte aber jemand anderes.
London - Mit über 1000 Soldaten, vielen Pferden, lauter Marschmusik und Tausenden Schaulustigen hat die britische Königin Elizabeth II. am Samstag in London ihren 92. Geburtstag gefeiert. Ganz in Türkis gekleidet kam die Queen mit der Kutsche zu der Militärparade „Trooping the Colour“ auf der Horse Guards Parade in der Nähe des Buckingham-Palastes, um die Truppen zu inspizieren.
Später sollte Elizabeth mit ihrer Familie auf dem Balkon des Palastes die Flugschau der Red Arrows-Luftwaffe ansehen.
Premiere für Herzogin Meghan
Herzogin Meghan (36) war erstmals als Mitglied der Königsfamilie bei dem alljährlichen Trubel in der Londoner Innenstadt dabei. Im rosa Kleid und mit Hut fuhr sie gemeinsam mit ihrem frischgebackenen Ehemann Prinz Harry (33) in einer Kutsche an jubelnden Zuschauern vorbei. Die beiden hatten am 19. Mai in Windsor geheiratet.
Eine Premiere war es auch für Charanpreet Singh Lall (22), der als erster Sikh-Soldat bei der jährlichen Geburtstagparade der Queen einen Turban trug. Damit erhalte er die Kriegertradition der Sikhs auch im Dienste der britischen Königin, sagte der aus Indien stammende Soldat der BBC am Samstag. Er hoffe, dass sein Auftreten mit einem speziell angefertigten Turban mehr Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen dazu ermutigen werde, der Armee beizutreten.
Lall ist Anhänger einer religiösen Reformbewegung
Sikhs sind strenggläubige Anhänger einer religiösen Reformbewegung, die im 15. Jahrhundert in Nordindien entstand. Die Religion wurde von dem Wanderprediger Guru Nanak (1469-1539) begründet. Er versuchte, mit der neuen Religion eine Verbindung zwischen Hinduismus und Islam zu schaffen.
Lall, der im mittelenglischen Leicester lebt, ist ein Mitglied der Coldstream Guards, die üblicherweise eine schwarze Grenadiermütze aus Bärenfell tragen. Das älteste Regiment der britischen Armee existiert bereits seit dem 17. Jahrhundert. Schutzturbane wie der von Charanpreet Singh Lall kommen in Großbritannien bereits andernorts in der Armee sowie bei der Polizei zum Einsatz.
Prinz Philip nicht mit dabei
Die Queen hatte eigentlich schon am 21. April Geburtstag. Wegen des besseren Wetters findet das farbenfrohe Spektakel zu ihren Ehren aber traditionell erst im Juni statt. Einen echten Geburtstag feiert unterdessen ihr Ehemann Prinz Philip am Sonntag. Er wird 97. Bei der Feier am Samstag war er nicht dabei.
dpa