Die altbekannte Faustregel lautet: Rotwein soll bei Zimmertemperatur getrunken werden. Sie stellen ihn lieber in den Kühlschrank? Keine schlechte Idee!
- Weißwein wird kalt getrunken, Rotwein* bei Zimmertemperatur - oder doch nicht?
- Hier lesen Sie, warum Sie auch Rotwein in den Kühlschrank stellen dürfen - und wie lange.
- Erfahren Sie welche Rotweine sich am besten eignen, um sie zu kühlen.
Die meisten Weintrinker sind sich sicher, was die Temperatur ihres edlen Tropfens angeht: Weißwein und Rosé gehören in den Kühlschrank, Rotwein muss Raumtemperatur haben - und hat im Kühlregal nichts verloren. Auch nicht bei sommerlicher Hitze. Doch das ist ein Mythos. Hier lesen Sie, warum.
Rotwein kühlen: Sollte man das versuchen?
Die Regel ist im Grunde richtig. Allerdings nur, wenn man die Zimmertemperaturen zugrunde legt, die in unseren Breitengraden üblich waren, als sie aufgestellt wurde. Also zu Zeiten, in denen Kachelöfen die Räume auf etwa 16 bis 18 Grad Celsius heizten. Zwar liegt die ideale Trinktemperatur für Rotweine laut dem Deutschen Weininstitut exakt in diesem Bereich - in den meisten deutschen Ess- und Wohnzimmern ist es jedoch um einiges wärmer. Aus diesem Grund ist es überhaupt kein Problem, wenn Sie Ihren Rotwein herunterkühlen.
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Trauen Sie sich, Rotwein in den Kühlschrank zu stellen
Legen Sie ihn ruhig für eine halbe oder dreiviertel Stunde in den Kühlschrank, damit er seine optimale Temperatur erreicht. Wenn Sie es genau nehmen wollen, nutzen Sie zusätzlich ein Wein-Thermometer. Für echte Weinliebhaber, die keinen kühlen Weinkeller ihr eigen nennen, ist vielleicht auch ein eigener Weinkühlschrank eine lohnende Anschaffung.
Ist Ihnen der Rotwein doch zu kühl, wenn Sie ihn herausnehmen und öffnen? Dann lassen Sie ihn bei Zimmertemperatur noch etwas aufwärmen. Das dauert meist nur eine Viertelstunde. Falls Sie den Wein mit allen seinen Geschmacksnuancen zur Geltung bringen wollen, dekantieren Sie ihn. Das heißt: Füllen Sie ihn vorsichtig in eine bereitgestellte Karaffe mit breitem Boden um. Die dadurch entstehende größere Oberfläche ermöglicht dem Wein mehr Luftkontakt. Das führt nicht nur dazu, dass ihr Rotwein sich zügig erwärmt - sondern verfeinert auch sein edles Aroma.
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Welche Rotwein genießen Sie gekühlt am besten?
Was die Trinktemperatur angeht, gilt grundsätzlich: Je schwerer der Rotwein, desto höher darf die Temperatur sein, bei der dieser getrunken wird. Trotzdem ist selbst für die Schwergewichte unter den Roten die durchschnittliche Zimmertemperatur in Deutschland zu hoch. Diese liegt meist ein ganzes Stück oberhalb der 20 Grad-Celsius-Marke. Sie dürfen also jeden Rotwein beruhigt ein wenig kühlen, ohne dem Geschmackserlebnis zu schaden.
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Als Maßstab für die Schwere des Rotweins - und somit die richtige Weintemperatur - können Sie den Tanningehalt zu Rate ziehen. Tannine sind Gerbstoffe, welche in den Schalen, Kernen und Stielen der Weintrauben enthalten sind. Je höher ihr Gehalt ist, umso schwerer ist der betreffende Wein. Wie Wein.de schreibt, können Sie dies relativ einfach überprüfen: Nutzen Sie Ihre Nase. Je mehr Tannin im Wein enthalten ist, desto intensiver ist sein Geruch.
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Allgemein können Sie leichtere, eher fruchtige Rotweine einige Grad kühler trinken, als solche mit besonders vielen Tanninen. Der Blog Weine vor Freude empfiehlt Aromen mit Beeren oder Pflaumen. und Rebsorten wie Pinot Noir, Grenache, Mencía oder Merlot. Laut Focus entfaltet ein edler, schwerer Bordeaux sein Bouquet bei etwa 18 Grad Celsius. Ein fruchtiger Beaujolais schmeckt hingegen bei einer Temperatur von 14 Grad Celsius am besten. Trockene, vollmundige Rotweine sollten Sie bei circa 16 Grad Celsius genießen. (cs) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.
Weitere Quellen: www.deutscheweine.de
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