Zahlreiche Reisen mussten wegen des Coronavirus storniert oder verschoben werden. Einer Kreuzfahrt-Passagierin ist aufgrund des Hinhaltens der Geduldsfaden gerissen.
- Eine junge Frau will auf Kreuzfahrt gehen, doch sie ist schwanger und die Reise mit der Aida wird wegen des Coronavirus* verschoben.
- Da sie mit einem Säugling oder Kleinkind eine derartige Reise nicht antreten möchte, will sie die Reise stornieren, doch das ist nicht so leicht wie gedacht.
- Auf Facebook machte sie ihrem Frust nun Luft.
Deutliche Worte: Kreuzfahrt-Passagierin mit vehementem Appell an Aida
Mit deutlichen Worten richtete sich die Kundin an das Kreuzfahrt-Unternehmen Aida. Auf der Facebook-Seite schreibt sie: "Auch wir hätten eine Reise mit euch zwei Wochen lang unternommen. Stornierung war am 13.3.2020. Seit dem haben wir per Mail, per Einschreiben mit Fristsetzung und auch telefonisch versucht klarzustellen, dass aufgrund von biologischen Umständen (ich bin schwanger und werde keine Kreuzfahrt mit einem Säugling bzw. Kleinkind unternehmen) eine Reise mit AIDA bis 2021 nicht für uns in Frage kommt."
Sie seien ständig hingehalten worden. "Nicht nur Sie haben in dieser Zeit zu kämpfen, sondern auch wir haben mit finanziellen Einbußen klarzukommen", schreibt die junge Frau weiter. "Deswegen hätte man annehmen können, dass nicht nur Sie um Verständnis bitten, welches ich auch aufbringe, sondern auch Sie! Aber anscheinend ist das nicht der Fall. Am 14.4.2020 hieß es auf Ihrer Homepage, dass die Zahlungen für Buchungen an Bord erstattet werden. Ein Formular, welches ich auch noch ausfüllen soll nach E-Mailstornierung und auch per Einschreiben, hätte online sein sollen."
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Das Formular sei jedoch nicht online gewesen, so die Frau. "Am 16.4.2020 schreiben Sie, dass wir egal wie, ein Reiseguthaben zugeschickt bekommen und das egal, ob wir es wollen oder nicht. Sie zwingen uns etwas auf, was für uns nicht in Frage kommt. Ich denke langsam, dass dies alles eine Hinhaltetaktik ist, bis von der EU das Gesetz für Gutscheine durchgewunken wird. Bis vor zwei Wochen haben wir uns noch gesagt, dass wir sobald es uns wieder möglich ist mit einem Kind zu reisen, diese Kreuzfahrt nachholen werden. Sie haben mit Ihrem Verhalten es nun so weit gebracht, dass für mich eine Reise mit einem Ihrer Schiffe nicht mehr in Frage kommen wird. Es ist unseriös und einfach nur geschäftsschädigend, wie Sie mit den Kunden umgehen. So binden Sie keine Kunden, sondern verlieren Sie."
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Die Antwort des Kreuzfahrt-Unternehmens Aida ließ nicht lange auf sich warten."Bitte warte zunächst auf die Zusendung deines Reiseguthabens", schreibt das Social Media Team der Aida. "Wir bitten um Verständnis, dass die Zusendung chronologisch erfolgt und deshalb bis zu zwei Wochen dauern kann. Nachdem du dein Reiseguthaben per E-Mail oder Post erhalten hast, füllst du bitte das Online-Formular auf www.aida.de/rueckerstattung aus und klickst auf 'Absenden'. Die Fachabteilung gibt dann direkt die Rückzahlung in Auftrag."
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sca
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