Aus diesem Grund rasten immer mehr Passagiere im Flugzeug aus

"Flight Rage" oder "Air Rage" heißt das Phänomen, bei dem immer mehr Menschen an Bord eines Flugzeugs regelrecht ausrasten.
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Eingepfercht mit dutzenden anderen Menschen in hunderten Metern Höhe: Fliegen ist nichts für jeden. Viele tun es trotzdem - und rasten an Bord der Maschine aus.

Die Maschine ist gestartet, das Flugzeug befindet sich in seiner maximalen Flughöhe und langsam wird die Stimmung der Passagiere entspannter. Zumindest bei den meisten. Denn immer öfter flippen Fluggäste aus.

Stress an Bord sorgt für aggressive Fluggäste

Die Füße des Passagiers hinter Ihnen drücken durch den ohnehin unbequemen Sitz in Ihren Rücken, der Vordermann lehnt sich immer wieder schwungvoll nach hinten, so dass Ihr Getränk auf Ihrem Klapptisch fast umfällt. Zudem stinkt es nach Schweißfuß, der Mann neben Ihnen schnarcht laut hörbar und das Baby drei Reihen weiter will einfach nicht aufhören zu schreien.

Sie wollen einen Schluck trinken, doch die Flasche Wasser kostet viel zu viel, Sie wollen eine Zigarette rauchen - aber das geht natürlich auch nicht. Kurzum: Sie finden sich gefangen mit fremden Menschen auf engstem Raum zusammengepfercht wieder und wollen nur noch eines: aussteigen.

Kennen Sie das Gefühl? Die meisten Menschen sind nach einer Flugreise gestresst, manche rasten sogar an Bord einer Maschine regelrecht aus.

Immer mehr Passagiere rasten aus

Laut einer im Jahr 2016 veröffentlichten Studie der Psychologen Katherine DeCelles und Michael Norton gibt es einen Grund dafür, warum Menschen an Bord eines Flugzeugs derart aus der Haut fahren: Die Situation in einem Flugzeug hebe Ungleichheit hervor, was wiederum antisoziales Verhalten bei einigen Menschen auslösen kann. "Air Rage" nennt sich dieses Phänomen, oder auch "Flight Rage". Weitere Gründe für Ausraster seien der enge Raum, auf dem viele fremde Menschen gleichzeitig miteinander auskommen müssen.

"Moderne Flugzeuge sind ein sozialer Mikrokosmos einer klassenbasierten Gesellschaft", heißt es in der Studie. "Die häufigen Vorfälle von "Air Rage" lassen sich aus der Perspektive der Ungleichheit erklären. Werden Menschen an ihren sozialen Status erinnert, werden sie oftmals ungeduldiger, anspruchsvoller und weniger mitfühlend."

Die Internationale Luftverkehrs-Vereinigung IATA verzeichnete 38.230 Zwischenfälle von "Air Rage" zwischen 2007 und 2014, also etwa 65 Zwischenfälle pro 100.000 Flüge weltweit. Im Jahr 2015 stieg die Zahl auf 78 Fälle an.

Dabei seien die Ausraster aber keineswegs nur auf die Passagiere der Economy Class zurückzuführen: Auch Gäste der Business Class seien auffallend streitlustig - nicht selten wegen Lappalien.

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sca

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