Das Coronavirus zwingt die Flugbranche in die Knie. Werden künftig Flugzeuge nur noch mit halb so vielen Passagieren fliegen - die das Doppelte zahlen müssen?
- Fluggesellschaften sind in Schwierigkeiten, da das Coronavirus* einen großen Einfluss auf die Reisebranche hat.
- Viele sind auf Rettungspakete angewiesen.
- Ein Experte vermutet, dass Flugtickets viel teurer werden könnten, sobald Airlines den Betrieb wieder aufnehmen.
Auswirkungen der Corona-Krise: Werden Flugtickets künftig viel teurer?
Flugtickets könnten erheblich teurer werden. Dazu hat sich Alexandre de Juniac, Generaldirektor und Hauptgeschäftsführer des Internationalen Luftverkehrsverbandes (IATA), nun geäußert. Er warnte davor, dass Regierungen weltweit nach dem Coronavirus neue Regeln für Fluggesellschaften festlegen könnten.
De Juniac erklärte, Gesundheitsbehörden könnten neue Regelungen für künftige Flugreisen aufstellen, um die Ausbreitung des Coronavirus weiterhin zu verhindern - auch dann, wenn nach und nach der Flugverkehr wieder hochgefahren werde.
Lesen Sie hier: Weltweite Reisewarnung wegen Coronavirus: Auswärtiges Amt spricht von "drastischen Einschränkungen".
Neue Konzepte in der Luftfahrt wegen Coronavirus geplant
Fluggesellschaften werden künftig selbst höhere Kosten haben, um den erlittenen, finanziellen Schaden zu kompensieren. De Juniac gehe also davon aus, dass es zwei Konzepte gebe, um die finanzielle Lage der Fluggesellschaften zu sichern:
- Fluggesellschaften müssen Passagierzahlen reduzieren, um Abstandsmaßnahmen in Flugzeugen aufrechtzuerhalten.
- "Neutralisierung": Es müssen bestimmte Sitze auf Flügen leer bleiben.
Lesen Sie hier: Not macht erfinderisch: Coronavirus-Pandemie verursacht weltweit längsten Flug.
Gegenüber dem Portal "The Independent" erklärte De Juniac: "Wenn die Zivilluftfahrt und die Gesundheitsbehörden eine Entdichtung verlangen, dann durch das Weglassen eines Sitzes in jeder Reihe zwischen den beiden Sitzreihen von Kurzstreckenflugzeugen. Das ist eine komplette Verschiebung des Geschäftsmodells der Fluggesellschaften, die Kurzstreckenflugzeuge betreiben."
50 Prozent mehr als bisher zahlen für ein Flugticket
Um dies umzusetzen, würde ein Flug, der normalerweise 189 Passagiere fasst, nur 126 an Bord lassen. Die mittleren Sitze im Flugzeug würden leer bleiben, damit Passagiere den nötigen Abstand zueinander einhalten können.
Wenn dies umgesetzt würde, würden die Passagierzahlen um ein Drittel sinken. Damit müssten laut "The Independent" wiederum die Preise für Flugtickets um 50 Prozent steigen, damit sich die Kosten für die Fluggesellschaften ausgleichen. Die genaue Erhöhung hängt aber von Angebot und Nachfrage ab.
Auch interessant: Not macht erfinderisch: Coronavirus-Pandemie verursacht weltweit längsten Flug.
sca
*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.